Apr
06
2010
Bevor mir jemand meine eigenen Aussagen von vor ein paar Wochen um die Ohren haut, mache ich es lieber selbst und stelle fest, dass ich (mindestens) gleich zweimal komplett daneben lag. Als da wäre mein Fazit nach dem Schalker 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln:
In den nächsten Spielen heißen die Gegner VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart, Hamburger SV, Bayer Leverkusen und FC Bayern München. Ohne großen Pessimismus verbreiten zu wollen, denke ich doch, dass nach diesen Spielen nicht mehr vom “Titelkandidaten Schalke” die Rede sein wird.
Und als ebenso verfrüht könnte sich mein Urteil über den Bundesliga-Verbleib von Hertha BSC nach dem Schalker 2:0 gegen die Berliner herausstellen:
Dass Hertha in der Saison 2010/11 in der 1. Bundesliga auflaufen wird, ist für mich seit gestern so wahrscheinlich wie die zeitnahe Erschließung des Jupiter-Mondes Lysithea durch Wanderarbeiter aus der Asphalt-Branche oder eine DFB-Präsidentschaftskandidatur von Ante Sapina.
‚tschuldigung.
Mrz
17
2010
Folgende Mail landete vor ein paar Minuten in meiner Inbox:
Liebes Matthias Schalke Page-Team,
anbei schicken wir Ihnen die Ergebnisse unserer diesjährigen Fußball-Umfrage, die Sie bei Angabe des Links gerne auf Ihrer Webseite verwerten und veröffentlichen dürfen. (…)
In einer kurzen, aber kontrovers geführten Diskussion des Matthias Schalke Page Redaktionsteams wurde der Entschluss gefasst, die wirklich sehr umfangreichen Ergebnisse der Umfrage hier öffentlich zu machen. Allerdings verbunden mit dem deutlichen Hinweis, keiner Statistik weiter zu trauen, als man den Statistiker werfen kann.
Mrz
15
2010
Glücklicherweise hat Schalkes an den VfL Bochum ausgeliehener Mittelfeldspieler Lewis Holtby dies heute in seinem Twitter-Account bekannt gegeben. Man könnte sonst auf die Idee kommen, er gebe sich mit dem „VZ“ ab oder den Leuten vom „VZ“ einen aus…
Jan
07
2010
Ich hatte am 25. August 2009 eigentlich schon alles zu diesem Thema geschrieben. Deshalb lege ich es hier aus aktuellen Anlass auch nur noch einmal kurz auf Wiedervorlage und pappe ein kleines Post-it mit der Anmerkung drauf, dass nun auch der Zeitpunkt nahezu auf den Tag genau passt wie Arsch auf Kübel.
Jan
06
2010
Während in Deutschland nach wie vor altbackene Röhrenfernseher das Maß aller Dinge sind und die steigende Besitzerzahl von HD-fähigen Flachbildschirmen sehnlichst den Start der Olympischen Spiele in Vancouver herbeisehnt, um im öffentlich-rechtlichen Programm endlich flächendeckend „High Definition“ kucken zu können, ist man in Amerika mal wieder einen Schritt weiter. Der Sportsender ESPN kündigte keck an, dass Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2010 in drei Dimensionen übertragen zu wollen. Problem allerdings: Derzeit existieren weder der Übertragungsstandard noch die Empfangsgeräte. Aber das sind Nebensächlichkeiten…
Dez
10
2009
Die Mannschaft, die immer besser den gewünschten Kombinationsfußball von Trainer Veh umsetzt, schleppt den technisch limitierten Grafite wie einen Fremdkörper mit und spielt hauptsächlich Dzeko an (…)
… schreibt der „kicker“ heute und lässt mich ratlos zurück. Ist etwa der Bruder von dem Grafite gemeint, dem vor einem halben Jahr noch alle zu Füßen lagen, weil er der perfekte Fußballer ist und – als unerträglich oft angeführte Anekdote am Rande – früher Müllbeutel verkaufte? Muss wohl so sein. Doch was hat der Bruder im „kicker“ zu suchen?
Dez
03
2009
Als Jugendlicher hatte ich einen verwegenen Traum: Eines Tages, da war ich mir sicher, würde Diego Maradona für Schalke spielen. Damals zauberte er noch für den SSC Neapel und war im argentinischen Nationaltrikot die „Hand Gottes“, während Schalke als Fahrstuhlmannschaft zwischen der ersten und der zweiten Bundesliga pendelte. Mir war natürlich klar, dass Maradona nicht sofort kommen würde, dass es wohl noch etwas Zeit brauchen wird, bis er seine Stiefel für die Königsblauen schnürt. Doch eines Tages – so hoffte ich – wäre Maradona alt genug, um für die Top-Clubs nicht mehr interessant genug zu sein und Schalke reich und verrückt genug, um ihn sich leisten zu können. Es blieb – wie jeder weiß – ein jugendlicher Traum und ich freundete mich nach und nach immer mehr mit dem vorhandenen Spielermaterial – wackere Recken wie Edelmann, Kotas, Marquardt, Bieber oder Opitz – an. Knapp zehn Jahre später bekam Schalke dann doch seine „Hand Gottes“, wenn auch nur am Ende des Armes von Oliver Held im Spiel gegen den 1. FC Köln, doch das ist eine andere Geschichte. Träume, das lehrt uns das Leben, werden eben nur ganz selten wahr. Um so mehr wünsche ich mir, dass es einen Fan des KFC Uerdingen gibt, der vor sechs Jahren im Nieselregen der Grotenburg-Kampfbahn in seinen Schal flüsterte: „Eines Tages holen wir uns Ailton! Dann zeigen wir es euch allen!“ Dann wäre in Sachen „Träume“ und „wahr werden“ zumindest ein kleiner Schritt getan.
Nov
18
2009
Vor acht Tagen schrieb ich meinen letzten Beitrag in diesem Blog. Natürlich hatte meine Abstinenz von der Tastatur auch etwas mit Robert Enke zu tun. Ich bin aber auch so ehrlich zuzugeben, dass ich keine bewusste „einwöchige Schweigeminute“ eingelegt habe. Ich hatte mir vorgenommen, ein, zwei, vielleicht auch drei Tage nichts zu schreiben, doch dann musste ich feststellen, dass mir schlicht und einfach die Lust und der Antrieb fehlte, in der fußballlosen Zeit etwas auf den Bildschirm zu bringen. Robert Enke wurde am Sonntag unter überwältigender Anteilnahme beigesetzt. In den letzten acht Tagen wurde viel geredet und noch viel mehr geschrieben. Keine TV-Sendung, keine Zeitung und keine Internetseite kam ohne das Thema der letzten Woche aus. Das ist ja auch durchaus verständlich und selbst wenn es einige Dinge gab, über die ich mich in der Berichterstattung sehr geärgert, ganz oft auch fremd geschämt habe, möchte ich nun nicht weiter darauf eingehen. Wie hieß es am Sonntagabend noch so treffend im Medienmagazin „Zapp“ in der ARD: „Wir werden die grenzwertige Berichterstattung über den Tod von Robert Enke nicht noch dadurch aufwerten, indem wir sie rezitieren.“ Dem möchte ich mich anschließen. Trotzdem fällt es natürlich schwer, nach einer Woche wie der zurückliegenden zur Tagesordnung zurückzukehren.
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Nov
10
2009
Es gibt Tage, an den Fußball das Wichtigste auf der Welt ist. Und dann gibt es Tage, an denen Fußball nicht einmal eine Randnotiz sein sollte. In tiefer Trauer um einen großen Sportsmann.
Okt
15
2009
Am 11. November tagt in Frankfurt die „Ligaversammlung“ der DFL. Nun sollte man eigentlich meinen, dass sich der FC Schalke 04 derzeit nicht unbedingt zu Visionen im finanziellen Bereich äußern und stattdessen mal schön die Backen halten sollte. Falsch gedacht. Auf der offiziellen Vereinswebseite wird heute eine „Richtlinie für gerechtere Wettbewerbsbedingungen“ vorgestellt, über die auf Antrag der Schalker beraten werden soll. Ein Schelm wer böses dabei denkt, wenn Schalke ausgerechnet in diesen Tagen einen Beschluss erwirken will, mit dem die Zeit der großen Kohleverbrennerei in der Liga vorbei sein soll.
Einen ganz anderen Weg hingegen versucht seit Jahren Hannover 96-Boss Martin Kind zu beschreiten. Er sägt an der „50+1-Regel“, die – kurzgesagt – verhindert, dass Investoren die Mehrheit an einem Fußballclub in Deutschland übernehmen können, wie es beispielsweise in England längst üblich ist. Nun kann man Martin Kinds Idee verdammen oder auch gutheißen. Fest steht jedoch, dass die DFL in den Fällen von Hoffenheim (Hopp), Leverkusen (Bayer) und Wolfsburg (VW) schon irgendwie ein bis eineinhalb Augen zudrückt und der DFB im Falle von „RB Leipzig“ sogar gänzlich unverhohlen mit seinem eigenen in Stein gemeißelten Grundsatz gebrochen hat.
Stichwort „50+1“-Regel: Sie ist aktuell auch wieder ein Thema in der BILD-Zeitung, die folgendes aus dem Dunstkreis von Hannover 96 berichtet:
Unbekannte haben 24 Filialen des Hörgeräte-Herstellers in rund 15 deutschen Städten beschmiert. Grund für die Attacke auf den Boss von Hannover 96 ist der Zoff um die „50+1“-Regel! Die Täter sprühten Graffiti und schmierten „50+1 bleibt“ an die Fassaden.
Ich würde in diesem Zusammenhang natürlich gerne erfahren, was die BILD mit „in rund 15 deutschen Städten“ meint. Doch das nur am Rande. Eine andere Frage aber drängt sich derzeit geradezu auf und ich schmeiße sie hiermit in den Raum: Wie stehst du zur „50+1-Regel“? Ich bin aus emotionalen und vielleicht auch sentimentalen Gründen dagegen, dass Fußballclubs in Deutschland aufgekauft werden können. Auch weil unser FC Schalke bei einem Wegfall der Regel sicherlich derzeit der heißeste Übernahmekandidat Deutschlands wäre. Aber ich lasse mich auch gerne mit Argumenten eines Besseren belehren.