Okt
15
2008
Es geht wieder um Schalke und die Nationalmannschaft – diesmal aber nicht um Kevin Kuranyi. Denn im wichtigeren von zwei Länderspielen heute traf die deutsche U-21 in Metz auf Frankreich. Es galt, im Playoff für die U-21-EM im kommenden Jahr in Schweden, das wenig vorteilhafte Heimspiel-1:1 vom vergangenen Freitag wett zu machen. Lange Zeit sah es nicht so aus, als solle dies der Elf des „Weserbrasilianers“ Dieter Eilts gelingen. Erst recht nicht, als Frankreich um die 70. Minute herum gleich drei 100%-ige Chancen innerhalb von nur 30 Sekunden verzeichnete. Doch Schalkes Keeper Manuel Neuer – der im Hinspiel noch gepatzt und das 1:1 für Frankreich überhaupt erst ermöglicht hatte – wuchs einmal mehr über sich hinaus und sicherte sein Tor mit drei Weltklasseparaden ab. In der 90. Minute schlug dann die Stunde von Benedikt Höwedes. Eine Kopfballablage des Leverkuseners Castro drückte „Benne“ mit vollem Einsatz am Torwart vorbei (oder besser gesagt: durch den Torwart hindurch) zum 1:0 ins Netz. Ein sicherlich glücklicher Sieg, gleichzeitig auch ein extrem wichtiger, an dem zwei Schalker den entscheidenden Anteil hatten.
Okt
12
2008
Wer gerne eine Runde Fußball am PC spielt, kommt an der legendären „FIFA-Reihe“ des kanadischen Spieleentwicklers „EA Sports“ nicht vorbei. Vor wenigen Wochen erschien die neueste Fortsetzung der erfolgreichen Serie. „EA Sports FIFA 09“ wird derzeit mit großem Getöse beworben. Als „nationales Testimonial“ dient in Deutschland Kevin Kuranyi, der das Cover gemeinsam mit Ronaldinho ziert. Der Brasilianer trägt ein Trikot seines neuen Vereins AC Mailand, Kuranyi ist im Dress der deutschen Nationalmannschaft gewandet. Seit heute steht fest, dass Kuranyi dieses Trikot nur noch in den Spielebateilungen von Elektronik-Fachmärkten tragen wird. Bundestrainer Joachim Löw hat den Schalker aus der Nationalmannschaft geworfen. Zumindest ist dies die offizielle Lesart beim DFB. Doch nicht nur das Internetportal „Der Westen“ fragt sich: „Kann man jemanden feuern, der möglicherweise bereits selbst die Brocken hingeschmissen hat?“
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Okt
06
2008
Mäussken willze mit mich Eis essen gehn?
Finnze dat nicht besser, als hier rumzustehn?
Bei diese Sonne hält datt doch kein Deibel aus!
Ich geb ein Eis aus, du kleine Maus!
Fußballsongs werden heutzutage zumeist von Anastacia geträllert (im ZDF) oder auf dem Synthesizer generiert (überall woanders). Ganz selten schafft es ein guter Fußballsong in die Charts, wird dann aber kaputtvermarktet (siehe: „’54, ’74, ’90 2006“), schon deutlich häufiger werden ganz schlechte Songs kurzerhand zu Fußballsongs umgedeutet und verseuchen fortan den Äther (siehe: „Dieser Weg“). Erwin Weiss war kein guter Sänger, auch kein wirklich guter Songwriter. Er war auch nie ein echter Star, eher ein Alleinunterhalter, wie man ihn auf Goldenen Hochzeiten antrifft. Aber er war – und das kann ich, der das Glück hatte, ihn vor einigen Jahren kennenzulernen, aus eigener Erfahrung sagen – eine ehrliche Haut. Erwin Weiss hat – zum Teil gewollt, zum Teil aber sicherlich auch völlig unbeabsichtigt – aberwitzige und stets grundehrliche Lieder komponiert und intoniert, die auf keinem Schalke-Sampler fehlen dürfen. Am Donnerstag hat „Ährwin“ sein gebautet Häussken anne Ruhr verlassen und is innen blau-weißen Himmel gepilgert. Machet juut!
Okt
06
2008
Zum Glück kein Auswärtsspiel bei einem Bundesligisten, zum Glück gegen den nominell schwächstmöglichen Gegner. Die gestrige Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals bescherte Schalke gleich zwei gute Nachrichten. Am 27. oder 28. Januar 2009 geht es ins Ernst-Abbe-Sportfeld nach Jena zum Duell mit dem einzigen im Wettbewerb verbliebenen Drittligisten Carl Zeiss. Es hätte Schalke schlimmer treffen können, auch wenn Jena in den letzten beiden Jahren im Pokal durchaus für Furore gesorgt hat. Dennoch ist die Favoritenrolle im ersten Pflichtspiel des Jahres 2009 klar verteilt. Ebenso klar ist es übrigens, dass im Free-TV die Partie Stuttgart vs. Bayern übertragen wird. Wollen wir wetten?
Sep
03
2008
Als Fußballfan ist man in Deutschland in Sachen Spielansetzungen ja so einiges gewohnt. Beispielsweise, dass man auch nach dem Ende des dritten Spieltages nicht weiß, an welchem Wochentag der eigene Verein am fünften Spieltag antreten wird. Fest steht bislang nur: In 16, 17 oder 18 Tagen – entweder um 20.30 Uhr, 15.30 Uhr oder 17.00 Uhr – wird Schalke zum nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt antreten dürfen. In 20 oder 21 Tagen – die Uhrzeit des Anstoßes ist hier noch völlig offen und bewegt sich in einem realistischen Zeitfenster von 18.00 bis 20.45 Uhr – steht dann das Pokalheimspiel gegen Hannover 96 an. Bei derartig vielen Unwägbarkeiten wünscht man sich dann doch zumindest von der UEFA eine klare Ansage. Doch Pustekuchen! Zwar schreibt der europäische Fußballverband seit ein paar Tagen hochoffiziell in der Ansetzungsliste, das Hinspiel im „Dönerstagscup“ beim zyprischen Vertreter APOEL Nikosia finde bereits am Dienstag, 16. September, statt. Doch wie viel Verlass ist darauf, wenn man auf der offiziellen Schalker Website vergeblich nach einer Bestätigung dieser Nachricht sucht und auf der englischsprachigen Website des Gastgebers gar nach wie vor vom 18. September die Rede ist? Mein Vorschlag: Spart euch doch einfach die Spielansetzungen! Jeder Karteninhaber bekommt fünf Stunden vor dem Anpfiff eine SMS mit der Aufforderung „Husch Husch ins Körbchen!“ und dann trifft man sich kurz darauf vor den Stadiontoren und schaut nach, wer seinen Arbeitstag flexibel getalten konnte und wer nicht. Denn ganz ehrlich: Allzu weit entfernt sind wir von diesem Szenario nicht mehr.
Aug
13
2008
Eigentlich ist die Lage klar: Eintracht Frankfurt ist der Platzhirsch und der FSV Frankfurt 1899, jüngst in die zweite Bundesliga aufgestiegen, ist der kleinere Verein in der Stadt. Und eigentlich könnte Eintracht Frankfurt nach dem Motto „Was kratzt es die Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt“ handeln. Tun sie aber nicht. Stattdessen begibt sich die Eintracht in einen lächerlichen Zickenkrieg und lässt sich dabei vom kleinen Aufsteiger wie ein Ochse am Nasenring durch die Arena der Peinlichkeiten führen. Schon erstaunlich, wie dünnhäutig die Eintracht-Bosse sind. Aber lustig zu lesen ist es allemal.
Aug
12
2008
Malte Welding, früher mal beim in höchsten Tönen angekündigten aber letztendlich scheintoten „Fooligan“ tätig, mittlerweile beim deutschen Blog-Marktführer „Spreeblick“ angelangt, bringt es wunderbar auf den Punkt:
Olympischer Fußball ist wie Pornos auf Premiere. Nicht das Wahre. Früher durften nur Amateure antreten, was dazu führte, dass die Ostblock-Staaten ihre Profis Amateure nannten und die westlichen Staaten daraufhin die osteuropäischen Athleten immer in Anführungszeichen setzten und sie beleidigt Staatsamateure nannten. Heute treten Jugendmannschaften an, die mit Senioren verstärkt werden. Es gewinnt immer das Land, für das aus irgendeinem sportfernen Grund der Sieg gerade besonders wichtig ist. Derzeit ist es Brasilien, das sich für die Olympia-Bewerbung Rio de Janeiros 2016 ins rechte Licht setzen will, das Druck auf seine Stars ausübt und diese damit dem Ärger mit ihren Arbeitgebern aussetzt. Sportlich hat das olympische Fußballturnier nicht den geringsten Wert. Selbst Fußballfans, die die bevorzugte Sockenfarbe des FC Schweinfurt 05-Trainers in der Saison 74/75 kennen, wissen nicht, welche Mannschaft in Athen Gold gewonnen hat.
Aug
09
2008
Geschafft! Die Saison 2008/09 hat gestern begonnen. Natürlich noch nicht mit dem Ligaspielbetrieb, dafür aber mit der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Zwar spielt Schalke erst heute abend in Homburg, mein persönliches Pokal-Highlight liegt dennoch bereits hinter mir. Der ruhmreiche SC Preußen Münster, der als das „Bayern München der Oberliga“ im letzten Jahr die Qualifikation für die neu formierte Regionalliga (4. Liga) schaffte, durfte gegen den VfL Bochum antreten. Volles Haus (15.050 Zuschauer) im baufälligen Stadion an der Hammer Straße, kilometerlange Schlangen an der Bierständen, 120 Minuten Pokalfight auf hohem Niveau und ein Elfmeterschießen, das selbst noch einmal in die Verlängerung gehen musste – der Viertligist Münster blamierte den Bundesligisten Bochum. Letztendlich wurde aber einmal mehr deutlich, dass die Fußball-Glücksgöttin eine launige Schlampe ist. Bochum gewann mit 6:5. Dennoch war es ein netter Abend.
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Aug
01
2008
Auch wenn es die Springer-Presse ist und ich sehr ungerne auf sie verlinke: Aber diesen Artikel aus der „Welt“ sollte man sich dann doch unbedingt durchlesen.
Jul
29
2008
Immer mal wieder geraten der Fußball und seine Fans in den Fokus der Wissenschaft. Fares Alauneh schreibt derzeit an der Universität Göttingen seine Diplomarbeit zum Thema „E-Payment-Systeme in Fußballstadien“. Da ein derartiges System in der Veltins-Arena mit der „Knappenkarte“ genutzt wird, möchte er so viele Schalkefans wie möglich dazu bewegen, seinen Fragebogen zum Thema auszufüllen. In knapp fünf Minuten hat man das geschafft und kann sich im guten Gefühl suhlen, dem akademischen Nachwuchs bei der Erringung höherer Weihen unter die Arme gegriffen zu haben. Hier geht’s zur Befragung. Im übrigen möchte ich anmerken, dass ich in den letzten Jahren locker mal fünf Diplomanden bzw. angehende Doktoren aktiv unterstützt habe. Und keiner, wirklich keiner von den Jungs hat sein Versprechen eingelöst, mir eine kurze Essenz der Ergebnisse zukommen zu lassen.