Nov
16
2011
In ist es soweit. Dann ist das Kapitel Schalke für Albert Streit zum Jahreswechsel beendet. Es gilt Abschied zu nehmen von einem Spieler Sitzer, der in den letzten vier Jahren auf Schalke hochgerechnet knapp 6,2 Millionen Euro verdiente (plus einem halben Jahresgehalt aus Hamburg), damit aber sämtliche Ideale verriet, die es selbst im Profifußball noch gibt. Ich weigere mich zu glauben, dass für einen normalen Profifußballer Geld ein adäquater Ersatz für die ungemeine Befriedigung sein kann, es nach Jahren harter Arbeit von Kindesbeinen an mit dem Lieblingssport ganz nach oben geschafft zu haben und sich täglich mit den Besten der Besten messen zu können. Das immer wiederkehrende Argument, jeder würde es so machen wie Streit, wenn er denn nur die Möglichkeit dazu hätte, ist falsch und dumm. Natürlich setzte ich mich für 6,2 Millionen Euro (fast) überall auf der Welt grinsend auf eine Ehrentribüne. Aber eben auch nur, weil ich persönlich dabei nichts verlöre. Ob ich für 6,2 Millionen Euro dazu bereit wäre, nie wieder einen Satz zu schreiben und nie wieder ein Wort zu sagen, weiß ich nicht.
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Nov
14
2011
22 Punkte hat der FC Schalke 04 in den ersten zwölf Spieltagen der Saison erspielen können. Doch was sind 22 Punkte nach zwölf Spielen wert? Aus der Reihe „Mit Zahlen kann man alles und nichts beweisen“ präsentiere ich heute den „Intersaisonalen Vergleich“.
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Nov
09
2011
Vor ein paar Tagen stellte Jens in seinem Blog stadioncheck.de sein Lieblings-Fußball-Memorabila vor: ein Schild aus dem alten Rheinstadion. Jens forderte dazu auf, dass auch andere ihre Lieblingsstücke zeigen. Internet-Stöckchen nennt man so etwas wohl. Ich musste ein wenig überlegen, welches Erinnerungsstück mir am meistens ans Herz gewachsen ist, dabei war die Antwort doch ganz einfach. Schließlich begleitet mich mein liebstes Memorabila seit mehr als 13 Jahren auf Schritt und Tritt. Vielleicht war es einfach zu naheliegend, vielleicht gehört es schon viel zu lange zu mir, als dass ich mir tagtäglich über dessen Besonderheit bewusst sein könnte. Es ist – die Ãœberschrift verrät es bereits – mein oben gezeigtes Schlüsselband.
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Nov
07
2011
Schalke in Hannover – das war ein extrem abwechslungsreiches Spiel. Es ging auf und ab, die Vorteile wechselten, beide Mannschaften hatten ihre guten und weniger guten Phasen. Am Ende stand ein 2:2, mit dem man leben kann und leben muss. Schalke spielte nicht immer gut, aber immer aufmerksam. Hannover gelang es nicht, sein befürchtetes Konterspiel aufzuziehen, weil die Königsblauen geistesgegenwärtig agierten und den Gastgeber deren eigene bittere Medizin zu kosten gaben. Das 1:0 durch Pukki nach sensationellem Pass von Fuchs war ein Tor, wie man es im Niedersachsenstadion in diesem Jahr schon häufig gesehen hat – nur fiel es diesmal für die Gäste.
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Nov
06
2011
Am 20. Juli 1999 wurde Alexander Chapman Ferguson von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen und trägt seitdem den Titel „Sir“. Es war das einzige Mal in den letzten 25 Jahren, dass die Geschäftsstelle von Manchester United neue Visitenkarten für den Trainer drucken lassen musste. Seit dem 6. November 1986 ist Ferguson sportlicher Leiter bei United. Heute feiert er somit sein 25jähriges Dienstjubiläum. Die Schalker Trainerhistorie in dieser Zeitspanne fällt reichhaltiger aus.
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Nov
04
2011
Kommt der Jurado zum Marica.
Sagt der Jurado: „Ich hab‘ heute echt Bock auf kicken!“
Sagt der Marica: „Ich auch!“
Hammer, ne?
Nov
03
2011
Schalke gewann das Spiel in Nikosia gegen Larnaka mit 5:0. Zeitgleich fegte Haifa im heimischen Stadion Bukarest mit demselben Resultat vom Feld. So deutlich, wie die Hinspiel-Ergebnisse ausfielen, darf man schon mal den Abakus herausholen. Schalke überwintert europäisch wenn:
1) Schalke gegen Larnaka gewinnt und Haifa in Bukarest siegt.
2) Schalke gegen Larnaka gewinnt und Haifa in Bukarest nicht verliert.
Jede weitere Kombination vertagt die Entscheidung.
Schalke wird definitiv ohne Pukki (nicht spielberechtigt), Kluge (Knie-OP), Hoogland (irgendetwas), Kenia (dito), Fährmann (Knie-OP) und Moritz (Aufbautraining) antreten. Große Fragezeichen stehen hinter Holtby (Entzündung der Lymphknoten), Höwedes (Unwohlsein), Papadopoulos (muskuläre Probleme) und Jones (dito). Doch obwohl gleich zehn Profis auszufallen drohen, geht S04 als Favorit in die Partie. Das kann man nicht wegbedenkentragen, aber vielleicht sollte man nicht zu überheblich über die Höhe des Sieges diskutieren. Sollte es in wenigen Stunden gelingen, ein Winterpausen-Ziel abzuhaken, wäre ich sehr zufrieden.
Wer aus der typisch Stevens’schen Aussage aus der Pressekonferenz vor dem Spiel heraushören möchte, dass heute Timo Hildebrand Spielpraxis sammeln wird, darf es tun. Ich halte „Im Tor wird jemand stehen, der Handschuhe trägt“ für eine Nebelkerze.
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Foto: dadanauta@flickr
Okt
31
2011
Fußball wird in zwei Halbzeiten gespielt. Jede ist 45 Minuten lang – plus jeweils ein wenig Bonuszeit. Am Samstag präsentierte Schalke beim 3:1-Sieg gegen Hoffenheim jedoch ein Spiel in drei Dritteln. Und wie es sich für ein Drittel von 90 Minuten gehört, war jedes von ihnen fast exakt 30 Minuten lang. Schalke legt los wie die Feuerwehr und belohnt sich mit der Führung (Teil 1); Schalke lässt sich völlig ohne Not von der TSG Hoffenheim die Spielkontrolle entreißen und kassiert den Ausgleich (Teil 2); Schalke berappelt sich wieder und fährt mit voller Wucht einen verdienten Sieg ein (Teil 3). Das war – grob zusammengefasst – die beinahe schon drehbuchartige Dramaturgie des 11. Spieltages.
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Okt
28
2011
Lars Unnerstall ist der der einzige Schalker Torhüter, der in dieser Saison in allen drei Wettbewerben „zu Null“ gespielt hat. Kunststück – er ist ja auch der einzige Schalker Keeper, der in diesem Jahr in allen drei Wettbewerben spielen durfte. Der Sprung in die nerdige Statistik gelang ihm in sechs Tagen. Erst erlebte er einen beschäftigungslosen Abend in Nikosia (Europa-League), danach durfte er in Leverkusen (Bundesliga) und Karlsruhe (DFB-Pokal) ein paar Mal sein Können aufblitzen lassen. Und schon beginnen die Ersten – mal im Spaß, mal im Ernst – den „Counter“ anzuwerfen. Er steht aktuell bei 288 Minuten.
Noch vor zehn Tagen mühten sich alle, die sich für Schalke interessieren, an Informationen über Lars Unnerstall zu gelangen und stolperten dabei vor allem über eine Interview-Aussage von Schalkes Torwart-Trainer Lothar Matuschak, der Unnerstall zwar Fleiß aber kein überragendes Talent attestierte. Schon hatte der Ibbenbürener seinen Stempel weg. Dass Matuschak mit seiner Aussage keinesfalls einen Tollpatsch im Torwandgewand beschrieb, hätte uns schon vor zehn Tagen klar sein müssen. Heute wissen wir es.
Lars Unnerstall ist nicht Ralf Fährmann. Und erst recht ist er nicht Manuel Neuer. Dennoch muss er sich nun ständig mit diesen beiden Torhütern vergleichen lassen. Ich halte das für töricht. Denn Lars Unnerstall ist vor allem eines: er selbst. Ich freue mich über jede gelungene Aktion von ihm. Aber ich halte es nicht für sinnvoll, Lars Unnerstall zum Ãœberstall zu machen. Vielleicht sollten wir Fans damit aufhören, uns klammheimlich die Neuer-Blaupause herbeizusehnen und ganz unaufgeregt – ohne jeden Hype – kucken, was das kommt.
Morgen kommt Hoffenheim.
Okt
27
2011
Schalke ist aktueller Dritterster der Bundesliga. Karlsruhe ist aktueller Drittletzter der Zweiten Liga. Wer im gestrigen Duell der Favorit sein wird, war kein Geheimnis. Am Ende setzte sich der Favorit durch und warf den Klassenunterschied in die Waagschale. Christian Fuchs‘ überlegte Flanke auf den sich davonstehlenden Klaas-Jan Huntelaar; Jefferson Farfáns feiner Freistoßschlenzer auf das Haupt des forsch in den freien Raum stürzenden Joel Matip – genau das macht einen Klassenunterschied aus. Karlsruhe spielte 80 Minuten lang am obersten Limit der eigenen Möglichkeiten, Schalke agierte 80 Minuten lang an der untersten Kante. Nach diesen 80 größtenteils ereignisarmen Minuten stand es 0:0. Zehn Minuten später registrierte Königsblau einen 2:0-Sieg. Somit gewann am Ende das Team, dem fast über die gesamte Spielzeit hinweg nichts gelingen wollte, weil es in den entscheidenden Momenten dann eben doch wie ein Favorit agierte.
Analysen erübrigen sich. Obwohl Schalke sich darauf eingeschworen hatte, den KSC nicht zu unterschätzen, tat man es doch. Die vielleicht entscheidende Szene ereignete sich in der Schlusshalbenstunde, als Kyriakos Papadopoulos sich dazu entschloss, den davoneilenden Alexander Iashvili per Trikotzupfer am Konter zu hindern und dafür bewusst eine Gelbe Karte kassierte. Danach war Schalke wach und begann endlich, den Klassenunterschied auszuspielen. Als man Karlsruhe ernst nahm, lief es besser.
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