Jul
27
2011
Schalke verliert in das Benefizspiel in Duisburg verdient mit 2:1. Hätte der MSV seine Chancen in der ersten Halbzeit besser genutzt und das Schiedsrichtergespann zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht einem regulären Treffer die Anerkennung verwehrt, wäre das Spiel dem Verlauf entsprechender mit 4:1 oder 5:1 ausgegangen. Die Spieler in Königsblau zeigten nur 25 Minuten lang die Idee eines Leistungsvergleiches. Nach der starken Anfangsphase, in der Draxler mit einem sensationellen Dribbling das 1:0 durch Edu vorbereitete, verabschiedete sich Schalke in die Statistenrolle. OK, es war nur ein Testspiel. OK, es ging um den guten Zweck. OK, Schalke trat hauptsächlich – die Ausnahme war nur Julian Draxler – mit Personal aus der zweiten Reihe an. Dennoch: So wie gestern darf sich ein Team mit Ambitionen nicht präsentieren. Ich habe keine Lust auf durchaus angebrachte Schmähkritik oder Einzel-Spielerbewertungen. Dafür war es dann eben doch nur ein Testspiel. Doch ein paar Details fielen auf.
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Jul
26
2011
Kennst du das? Du bist auf einer Party, willst dich amüsieren, da kommt so ein Idiot, der mitbekommen hat, dass du Schalke-Fan bist, und labert dich mit einem derartigen Schwachsinn voll, dass du bereits nach ein paar Sekunden merkst, dass es sich nicht lohnt, auf die Behauptungen einzugehen. Ich versuche mich dann mit einem nett gesäuselten „Ja, ja, ja…“ aus der Affäre zu ziehen. Nur schnell raus aus dieser Diskussion, schnell wieder hin zu den Leuten, die einen wirklich interessieren. Das gelingt nicht immer, denn nicht wenige nervende Gesprächspartner sind hartnäckig. Besonders ermüdend an diesen Situationen ist, dass der Gegenüber aus seiner Sicht ja gar keinen Stuss redet, da er sich auf harte Fakten bezieht: auf Aussagen aus der Presse. Eine Diskussion ist überflüssig, denn wie will man jemanden davon überzeugen, dass BILD mal wieder einfach Mist geschrieben hat, wenn der Gegenüber BILD nicht nur liest, sondern auch als Informationsmedium akzeptiert? Es ist sinnlos! Das Phänomen scheint nicht nur mir bekannt zu sein. Das Magazin „11Freunde“ macht sich einen Spaß daraus, wirft ab und zu eine dieser Behauptungen in den Raum und nennt es „Die Scheißthese„.
Genug der Vorrede: Neulich wurde ich mit einer typischen Scheißthese konfrontiert, die in der vergangenen Saison geschürt wurde. Sie lautete:
Bei Schalke spielt nur eine in aller Welt zusammengekaufte Söldnertruppe. In Dortmund aber spielen echte Jungs aus der Nachbarschaft. Da ist es doch kein Wunder, dass man sich mit dem Schalker Kader nicht mehr identifizieren kann.
Das Schöne an Scheißthesen ist jedoch, dass sie einerseits überhaupt nichts aussagen und andererseits leicht zu widerlegen sind.
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Jul
25
2011
Dann sind wir also Supercupsieger 2011. Da kann man mit leben. Für den schmucken Pokal wird sich ein nettes Eckchen im Vereinsmuseum finden. Und allein das Elfmeterschießen war das Eintrittsgeld wert. Insbesondere aufgrund der netten Pointe, dass ausgerechnet Reizfigur Kevin Großkreutz mit seinem Entscheidungsschuss an Ralf Fährmann scheiterte. Überhaupt, der Fährmann! Einen besseren Einstand hätte selbst der abgebrühteste Reality-Soap-Autor nicht scripten können. Mit zahlreichen guten und drei unglaublichen Paraden hielt er Schalke im Spiel, um dann in der Elfmeterentscheidung gleich zwei Dortmunder Versuche zu parieren. Wie hieß doch gleich der Typ, der während Fährmanns zweijähriger Frankfurter Gesellenzeit dessen Platz im Schalker Tor warmgehalten hat?
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Jul
22
2011
Denke ich an den Supercup, denke ich ausschließlich an eine Szene: 1987 war’s, als der damalige Hamburger Keeper Uli Stein dem Münchner Stürmer Jürgen Wegmann in den Schlussminuten einen Knock-out verpasste. Nicht etwa versehentlich im Gerangel um den Ball, sondern seelenruhig im Fünfmeterraum gegenüber sitzend, nachdem der Stürmer mit dem von ihm selbst kultivierten Spitznamen „Die Cobra“ gerade den Ball zum 2:1-Siegtreffer über die Linie gestochert hatte. Es war die allererste Ausgabe der Supercups und wäre Uli Stein damals nicht die Hand ausgerutscht, könnte sich niemand mehr an dieses Spiel erinnern.
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Jul
18
2011
Bei der Partie um den Supercup (…) können die Zuschauer die öffentlichen Parkplätze nun doch gebührenfrei nutzen. Diesen Beschluss fasste der FC Schalke 04, nachdem Fans der Königsblauen darauf hingewiesen hatten, dass das Parken auf den Parkplätzen A bis E bislang bei allen Pflichtspielen des Clubs kostenlos gewesen sei. (Quelle: www.schalke04.de)
Erst die Aufregung um den zunächst nicht, dann aber doch verlängerten Vertrag mit dem VRR, jetzt die zurückgezogene Ankündigung, beim „Supercup“ am kommenden Samstag Parkgebühren erheben zu wollen. Verkehrspolitisch macht der FC Schalke 04 derzeit irgendwie keine glückliche Figur. Wie gut, dass es aufmerksame Fans gibt, die den Verein mit ihren Hinweisen vor einem Flüchtigkeitsfehler bewahrt haben. Ein Schelm ist, wer Böses dabei denkt.
Jul
15
2011
In acht Tagen steht für Schalke das erste Pflichtspiel der Saison auf dem Programm. OK, es ist nur der Supercup, aber es geht immerhin gegen den deutschen Meister und der FC Schalke 04 deklarierte die Partie zum Pflichstpiel für alle „Total“-Dauerkarteninhaber. Es wird also Zeit, dass Trainer Ralf Rangnick die Karten auf den Tisch legt. Gestern absolvierte Schalke im Rahmen des Österreich-Trainingslagers sein erstes ernst zu nehmendes Testspiel gegen Anzhi Makhachkala, den aktuellen Fünften der russischen Liga. Eigentlich ein idealer Zeitpunkt und Gegner, um den Kader auf Wettkampftauglichkeit zu testen. Ralf Rangnick entschied sich jedoch erneut für die große Rotation. Wie schon am vergangenen Samstag, beim 8:0 gegen die zusammengewürfelte Ergo-Nationalelf, setzte er zwei völlig unterschiedliche Mannschaften ein. Und wie am vergangenen Samstag war es nur Benedikt Höwedes, der die 90 Minuten komplett absolvierte. Nach 90 regnerischen Minuten siegte Schalke verdient mit 3:1 und zwischen den Zeilen beantwortete Ralf Rangnick dann vielleicht doch ein paar Fragen.
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Jul
13
2011
Alle Jahre wieder spielen sich auf Schalke etwa einen Monat vor dem Saisonbeginn dieselben Szenen ab: Der Fußweg zur Geschäftsstelle wird für eine Nacht zum wilden Campingplatz, der Server der Kartenagentur „Ticket & Secure“ bricht zusammen, die Tickethotline meldet ein Dauer-Besetztzeichen. Das Ganze nennt sich dann „Mitgliederaktion“ und bietet für viele Fans die einzige realistische Möglichkeit, an Karten zu bezahlbaren Preisen für attraktive Bundesligaheimspiele zu gelangen. Die einzige Voraussetzung ist, dass man Vereinsmitglied ist. Hat man die 50 Euro Mitgliedsgebühr brav entrichtet, winkt als Belohnung eine Nacht unter freiem Himmel gefolgt von einem Vormittag im Pinguinschritt oder ersatzweise Frust Beim „Session Error Terror“. Darüber kann man sich ärgern – oder man kann sich damit abfinden und das Beste aus der Situation machen. Ich habe mich vor Jahren schon für die zweite Option entschieden und nehme am Massencamping in Gelsenkirchen teil.
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Jul
11
2011
Ich räume Testspielen zu einem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung keine große Bedeutung ein. Erst recht nicht gegen unterklassige Gegner und vor allem nicht, wenn dieser Gegner noch nicht einmal eine Mannschaft ist, sondern nur ein gecastetes Gebilde. Ich muss jedoch zugeben, dass mir das samstägliche Vorspiel zum Bordon-Abschied – Schalke gegen die Ergo-Nationalelf – durchaus vergnügliche 90 Minuten beschert hat. Denn Ralf Rangnick tat Gegner und Fans den Gefallen, seinen kompletten (verfügbaren) Kader spielen zu lassen. Darunter natürlich auch die vier Neuzugänge Lewis Holtby, Christian Fuchs, Marco Höger und Ralf Fährmann. Vor allem aber deutete Rangnick an, wie die Offensive in der kommenden Spielzeit funktionieren könnte, auch wenn mit Jefferson Farfán derzeit natürlich noch ein Pfeiler dieses Mannschaftsteils entschuldigt fehlt.
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Jul
10
2011
Ãœber den sportlichen Wert von Abschiedsspielen muss man nicht groß diskutieren – der ist nicht vorhanden. Dennoch war es richtig und wichtig für die Schalker Seele, gestern einen verdienten Spieler – wenn auch mit einjähriger Verspätung – würdig zu verabschieden. Marcelo Bordon hatte eingeladen und immerhin rund 40.000 Fans waren gekommen, um dem Ex-Kapitän ein letztes Mal auf der großen Bühne kicken zu sehen. Es folgen nun 24 Bilder von der gestrigen Abschiedsparty, die nicht nur beim Protagonisten für einen Satz feuchte Augen sorgte. Die Bilder liegen allesamt bei Flickr und lassen sich per Mausklick vergrößern.
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Jul
04
2011
Am 12. Januar 2010 wurde die Welt Zeuge einer gewaltigen Natur-Katastrophe, die eine noch gewaltigere humanitäre Katastrophe nach sich zog: das Erdbeben auf Haiti. Nach offiziellen Schätzungen betrug die Gesamt-Opferzahl rund 316.000 Menschen. Noch heute – 18 Monate nach dem Ereignis – ächzt eines der ärmsten Länder der Erde unter den Folgen und es wird noch viele Jahre dauern, bis zumindest der kärgliche Lebensstandard von vor Januar 2010 wieder hergestellt ist.
Direkt nach dem Beben kündigten mehrere Bundesliga-Vereine in Deutschland ihre Hilfe an. Schalke spendete über seine Stiftung „Schalke hilft!“ einen Betrag von 100.000 Euro. Eine weitaus höhere Summe sollte jedoch durch ein Benefizspiel gegen die Nationalmannschaft Haitis zustande kommen, das Felix Magath (dessen Vater von der Nachbarinsel Puerto Rico stammt) als Trainer, Manager und Vorstand des FC Schalke in Aussicht stellte.
18 Monate später wartet Haiti nach wie vor auf diese Hilfe. Zwar ist es verständlich, dass der Verein von dem zunächst geplanten Besuch des gesamten Teams im Katastrophengebiet direkt nach dem Saisonende 2009/2010 Abstand nahm. Doch es hätte in der Zwischenzeit viele Gelegenheiten gegeben, ein Benefizspiel gegen die Nationalmannschaft Haitis oder einen anderen Gegner auf deutschem Boden auszutragen. Schließlich ließ der enge Schalker Terminplan im Sommer 2010 sogar ein Spiel gegen den nicht notleidenden Regionalligisten Red Bull Leipzig zu.
Zum Auftakt der diesjährigen Saisonvorbereitung spielte Schalke in Datteln gegen eine Bergbau-Auswahl zugunsten der Opfer der Erdbeben-Katastrophe von Japan. Am kommenden Samstag kickt der Lizenzspielerkader des FC Schalke 04 gegen eine Auswahlteam von Kunden eines Großsponsors. Im Anschluss tritt eine Welt-Spaßauswahl gegen eine Schalker-Spaßauswahl zum Abschiedsspiel für Marcelo Bordon an. Kurz vor dem Saisonbeginn 2011/2012 kommt es dann in Gedenken an die Opfer des Love-Parade-Unglücks des Sommers 2010 zum mehrfach verschobenen Benefizspiel gegen den MSV Duisburg.
Die großzügig angekündigte und in Teilen (Spende) auch bereits geleistete Hilfe für Haiti scheint in den Planungen des FC Schalke 04 keine Rolle mehr zu spielen. Ich finde das sehr schade.