Nov 24 2010
Archiv für die Kategorie 'Schalke'
Nov 23 2010
Das Schalker Sorgenkind mausert sich
Heimlich still und leise befindet sich Schalkes Abwehr auf dem Weg der Gesundung. Es ist zwar noch ein weiter Weg bis zu den Glanzleistungen der letzten Jahre, doch gemessen am Saisonstart hat sich in den letzten Spieltagen einiges getan. Ich wollte überprüfen, ob mein subjektiver Eindruck sich irgendwie auch objektiv untermauern lässt und nutzte dabei – welch’ Ironie – die subjektiven Bewertungen von drei großen Sportredaktionen. Herausgekommen ist die oben gezeigte Grafik, die die notenmäßige Entwicklung der Schalker Verteidigung in den Ligaspielen darstellt.
Nov 22 2010
Die beleidigte Kampfleberwurst
Als die Arena am Samstag feierte, spielte ein Name überhaupt keine Rolle: Jermaine Jones. Ohne weitere Begründung wurde er von Trainager Felix Magath nicht für den Spieltagskader berücksichtigt. Das war die neutralst mögliche Formulierung, denn natürlich drängt sich der Verdacht auf, Jones sei nicht nur nicht berücksichtigt, sondern aktiv aus dem Kader gestrichen worden. Sollte das so gewesen sein, stünde ein Grund dafür Gewehr bei Fuß: Die Interview-Aussagen, in denen er sich unter der Woche unzufrieden mit seiner Situation gab und die von der Presse plakativ mit „Jones denkt an Abschied von Schalke“ zusammengefasst wurden. Aber das ist Kaffeesatzleserei.
Nov 21 2010
Ein Sahnetag, abso-fucking-lutely!
Neige ich eigentlich zum Ãœberschwang? Wahrscheinlich. Ziemlich sicher sogar, wenn es um Fußball im Allgemeinen und Schalke im Speziellen geht. Deshalb möchte ich aus meinem Herzen auch keine Mördergrube machen und sage es frei heraus: Das 4:0 von Raúl in der 71. Minute war das schönste Tor, das ich jemals auf Schalke gesehen habe! Mit welch‘ überragender Technik der Señor den frisch eroberten Ball über Bremens verdutzten Keeper Tim Wiese hob, mit steil ansteigender und ebenso steil wieder abfallender Flugkurve, das butterweiche Auftropfen der Kugel auf der Torlinie, der anschließende Torjubel vor der tosenden Nordkurve, energisch, gelöst, zwar einstudiert aber keinesfalls überheblich – allein diese Szenen entschädigten am Samstag für vieles, was wir in dieser Saison auf und mit Schalke erleben mussten. Für einen Moment kam ich mir vor, wie ein Maler, der nach jahrelanger Suche seine Muse gefunden hat und nun vor ihr in Ehrfurcht erstarrt. Gejubelt – aber mal so richtig! – habe ich dann aber schließlich auch noch.
Nov 19 2010
Dem Herrn Magath seine persönliche Tabelle
Felix Magath sieht Schalke auf einem guten Weg. Das muss er – es ist Teil seines Jobs. Dass er, um positive Entwicklungen zu belegen, manchmal auch in die rhetorische Trickkiste greift, ist sein gutes Recht. In der gestrigen Pressekonferenz zum Spiel gegen Bremen fragte Uwe Dietz (u.a. für den WDR als Autor zahlreicher „Sport Inside“-Beiträge tätig) den Trainager, was ihn denn so sicher mache, dass in den nächsten Wochen und Monaten alles besser werde. Magath antwortete leicht gereizt: „Weil es ja schon besser geworden ist. Wir haben jetzt ja die größten Schwierigkeiten damit, dass wir mit vier Niederlagen in die Saison gestartet sind.“ Ich habe mir daraufhin den Spaß erlaubt und (von Hand – eventuelle Rechenfehler bitte melden) die Tabelle ausgerechnet, wie sie ohne die ersten vier Spieltage aussähe.
Nov 18 2010
Bayernliga statt Tabakwaren
Im Rahmen einer kleinen Serie veröffentliche ich Auszüge aus einer rund 36 Jahre alten Kladde einer damals jugendlichen Anhängerin und nehme dies zum Anlass, selbst ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen. Jeder Leser dieser Seite ist eingeladen, es mir gleichzutun.
Nov 16 2010
Der Wald stirbt – Die Tanne steht!
Im Rahmen einer kleinen Serie veröffentliche ich Auszüge aus einer rund 36 Jahre alten Kladde einer damals jugendlichen Anhängerin und nehme dies zum Anlass, selbst ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen. Jeder Leser dieser Seite ist eingeladen, es mir gleichzutun.
Nov 15 2010
Schalke reduziert um die Kuranyi-Quote
Am Samstag erzielten Klaas-Jan Huntelaar und Edu die Schalker Saisontore 14 und 15. Für Huntelaar war es der siebte Treffer in der Bundesliga in seinem zehnten Spiel. Eine bemerkenswerte Trefferquote, insbesondere wenn man bedenkt, dass er den Doppelpack bislang konsequent verweigert. Ansonsten sind 15 Tore nach12 Spielen kein herausragender Wert. Dennoch ist Schalke in der Bundesliga ein Unikum: S04 ist der einzige Verein, in dem bislang ausschließlich die ausländischen Spieler getroffen haben. Neben Huntelaar (Niederlande) und dem zweifachen Torschützen Edu (Brasilien) waren Raúl (Spanien, 3 Tore) sowie mit jeweils einem Treffer Ivan Rakitic (Kroatien), Jefferson Farfán (Peru) und Jermaine Jones (neuerdings USA) erfolgreich.
Nov 14 2010
Dr. Jekyll und Mr. Hyde
War es ein Handspiel von Klaas-Jan Huntelaar vor dem 2:2? Na klar! War es eine absichtliche Bewegung, mit der er den Ball unter Kontrolle brachte? Vielleicht, aber nicht sicher. War das Tor irregulär, hätte die Situation vom Schiedsrichter abgepfiffen werden müssen? Das steht unabhängig von Reflex oder Absicht außer Frage! Hat Schalke mit Glück einen Punkt in Wolfsburg geholt? Wenn man 90 Minuten allein auf diese eine Szene reduzieren möchte, dann schon.
Ich denke, die zentralen Medienfragen des Schalker Auftritts in der VW-Arena sind damit schon geklärt. Ein Punkt in der „Seuchenstadt“ Wolfsburg ist immer ein gutes Ergebnis. So richtig freuen kann ich mich allerdings nicht darüber. Das liegt gleich an zwei Umständen. Zum einen hätte Schalke in der Schlussphase mehr mitnehmen können, vielleicht sogar müssen. Allein die beiden Großchancen von Huntelaar in den letzten zehn Minuten hätten den Dreier einsacken können. Auf der anderen Seite bin ich – gelinde gesagt – stinksauer, dass Schalke uns neben seinem Sonntagsgewand in der zweiten Halbzeit einmal mehr sein spielerisch hässliches Gesicht in den ersten 45 Minuten zeigte. Diese eklatanten Leistungsschwankungen stellen mich nach wie vor vor ein Rätsel. Man fühlt sich in dieser Saison wie in einer fortwährenden Fußball-Adaption des Bühnenklassikers „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“.
Nov 12 2010
Der Konzernclub, die Blitztabelle und unser Manu
Wann immer mein Kumpel Oliv und ich in den letzten Jahren gemeinsam im Stadion standen und um uns herum die Leute nach einer Schalker Führung begannen, laut die Blitztabelle auszurechnen, erinnerten wir an ein Spiel in der Saison 2006/2007. Schalke führte am 22. Spieltag zur Pause in Wolfsburg mit 2:0 und die von „Premiere“ eingeblendete Blitz-Tabelle zeigte an jenem 17. Februar 2007 die Königsblauen mit 51 Punkten als Tabellenführer und mit satten sieben Punkte Vorsprung auf den späteren Meister Stuttgart an. Es sollte für eine unerwartet lange Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass Schalke in der Tabelle dieser Spielzeit mit mehr als 50 Punkten auftauchte. Nach Heimniederlagen gegen Leverkusen und Hamburg und einem 1:1 in Hannover gelang es erst exakt einen Monat später – durch einen Heimsieg gegen Stuttgart – in die Sphären vorzustoßen, in denen man sich beim Stand von 2:0 in Wolfsburg längst wähnte. Das Spiel in der Volkswagen-Arena endete damals übrigens mit 2:2.