Mrz
04
2009
Nennt es seherische Fähigkeiten, nennt es Intuition oder einfach nur ein gutes Näschen für anstehende Transfers. Aber ich bin mir fast 100%ig sicher, dass in den kommenden Wochen der Name Diego León Ayarza auf Schalke gehandelt werden wird. Der beidfüßige Mittelfeldspieler kickte u.a. schon bei Real Valladolid, trug bei Real Madrid die Rückennummer 34 und verfeinerte unter der Federführung des Ballmagiers Krassimir Balakov seine Technik. Derzeit kickt er in England, was seinen Marktwert schön hoch halten dürfte. Und warum ich mir so sicher bin? Sagen wir’s mal so: Ich habe da, basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre, so eine Ahnung.
Mrz
04
2009
Wer das Spiel des FC Schalke 04 am vergangenen Samstag in Frankfurt sah, der konnte nicht wirklich annehmen, dass die Blauen in das heutige Match gegen Mainz als Favorit gehen würden. Wer darüber hinaus die letzten Spiele des FC Schalke 04 gesehen hat, der wusste, dass spätestens ab der 80. Minute nichts mehr nach vorne gehen und stattdessen die Fehlerquote in der Abwehr sekündlich zunehmen wird. Denn aus der „Angst bei eigener Führung“ ist mittlerweile eine „Angst in der Schlussphase“ geworden. Deshalb ist es keine echte Sensation, was heute in Mainz passierte. Es war absehbar. Wenn man so will, war es eine Sensation mit Ansage. Schalke verliert beim FSV Mainz 05 mit 1:0. Das Tor fiel in der 88. Minute nach einer fatalen Verkettung von Fehlern, bei denen sich insbesondere Marcelo Bordon, Mladen Krstajic und vor allem Levan Kobiashvili auszeichneten. Treffen durfte der Mainzer Banće – ist aber auch egal wer es letztendlich macht. Zur Not hätte eben Ivan Rakitic in der 90. Minute noch einmal den Fuß in eine Flanke gehalten, wie er es ein paar Minuten zuvor nach einem Mainzer Eckball getan hatte. Zuvor war Schalke wie so oft die „eigentlich bessere Mannschaft“, die es jedoch in 90 Minuten auf nur eine einzige echte Torchance brachte. Sagen wir’s mal so: Schalke hat in Mainz auch schon deutlich schlechter ausgesehen. Unter dem Strich aber ändert sich nichts.
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Feb
28
2009
In Bochum war Schalke in Führung gegangen und bettelte so lange um einen Gegentreffer, bis Bochum gar nicht mehr anders konnte und dummerweise gleich zweimal traf. Gegen Dortmund war Schalke in Führung gegangen und zerrte mit vereinten Kräften einen scheintoten Gegner zurück ins Spiel, dem schließlich nichts anderes übrig blieb, als zum 1:1 auszugleichen. Heute führte Schalke nach 39 Minuten in Frankfurt (Rafinha, Schuss aus 13 Metern nach Vorarbeit von Farfán) – und wieder grüßte im Anschluss das Murmeltier. Anstatt konsequent auf den zweiten Treffer hinzuarbeiten wurde zunächst verwaltet, dann nachgelassen und schließlich individuell gepatzt. Nach 81 Minuten kam es dann zum erwarteten Ergebnis: Frankfurt glich durch Fink per Kopfball aus und profitierte dabei von gleich mehreren Fehlern in der Schalker Verteidigung.
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Feb
21
2009
Ein selbst erzieltes Tor ist das Schlimmste, das Schalke passieren kann. Dann fährt der Mannschaft ein Schreck in die Glieder, der sich mit zunehmender Dauer der eigenen Führung in eine veritable Lähmung verwandelt. Eine Lähmung, die dann auch längst die Verantwortlichen an der Seitenlinie ergriffen hat, die untätig bangend den fortschreitenden Sekundenzeiger beobachten. Dann wird nicht mehr agiert, nicht einmal mehr reagiert, dann findet das Spiel zunehmend zwischen der eigenen Abwehr und dem eigenen defensiven Mittelfeld statt, gerne auch garniert mit einem Rückpass auf Manuel Neuer. Wenn man in diesen Phasen ganz genau hinhört, meint man ein leises Flehen zu vernehmen: „Bitte, bitte Gegner, schieß‘ doch endlich ein Tor.“ Meistens erhört der Gegner diesen Ruf. Manchmal auch zweimal. Dann wird auf Schalke nach dem Spiel reflexartig von einer „sportlichen Delle“ gesprochen und das „noch engere Zusammenrücken“ der Mannschaft beschworen. Aber letztendlich sind alle Akteure jetzt wieder tiefenentspannt. Schließlich steht man nicht mehr unter diesem unmenschlichen Druck einer eigenen Führung.
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Feb
18
2009
Das Verhältnis des FC Schalke 04 zur BILD-Zeitung ist ja nicht erst seit neulich angespannt. Derzeit ist es allerdings derart angespannt, dass sich der Verein gestern genötigt sah, auf seiner Webseite ein für Nicht-BILD-Leser kryptisches und dadurch dünnhäutig wirkendes „Statement zu den Behauptungen in der BILD-Zeitung“ zu veröffentlichen. Nun denn… Unterdessen scheiterte BILD in dieser Saison bereits ein zweites Mal an Schalke, bzw. scheiterte bei dem Versuch, im Alleingang Sperren für Schalker Spieler herbeizuschreiben.
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Feb
16
2009
Bereits unter Trainer Mirko Slomka war Peter Lövenkrands auf Schalke nur noch ein Mitläufer. Sein „Fall“ eignet sich somit kaum, um ein großes Rutten-Gezeter anzustimmen, der den Weg seines Vorgängers in diesem Fall nur fortsetzte. Aber es passt ins Bild dieser Saison, dass nun selbst die ausgemusterten Spieler ein Beleg dafür sind, dass es auf Schalke nicht nicht läuft. So schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ heute folgendes:
In Newcastle in England (…) ruft der Klang des Wortes „Schalke“ große Gefühle bei den Menschen hervor. Sie haben aus Dankbarkeit für Müller sogar ein kleines Lied komponiert, das er sich im Internet anhören kann. Der Text ist nicht ganz leicht zu entziffern, weil die Leute im ortsüblichen Dialekt singen, aber der mimische Ausdruck gibt eindeutig die positive Tendenz wieder. Man sieht also eine Gruppe sehr, sehr glücklicher junger Männer, die tanzend umherhüpfen und dazu reimen: „Peter Lovenkrands / Peter Lovenkrands / signed him for free/ in Germany.“
Das angesprochene Video gibt es nach dem Klick.
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Feb
14
2009
Jede Serie reißt irgendwann. Da kann man nichts dran ändern. Als die Königsblauen in der letzten Woche mit 1:0 gegen Werder Bremen gewannen, verkündete Torhüter Manuel Neuer keck, dies sei der Auftakt einer großen Serie. Wenn dem so ist, dann wurde diese großartige tabellarische Aufholjagd heute beendet. Mit 2:1 verlor der FC Schalke 04 höchstverdient beim VfL Bochum. Das ist an sich schon ärgerlich. Noch ärgerlicher wird es aber, wenn man sich eingestehen muss, dass Bochum eine durchweg biedere Leistung zeigte und dennoch locker die drei Punkte im heimischen Stadion behielt.
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Feb
12
2009
Mit Müller möchte ich nicht tauschen.
… sagt VfL-Bochum-Manager Thomas Ernst.
Ich würde mit den Spielern heute nicht tauschen wollen.
… sagt Günter Netzer auf www.schalke04.de.
Wo wir gerade mal dabei sind: Gibt es noch weitere Tauschunwillige hier?
Feb
12
2009
Weil Journalisten ungeprüft von Wikipedia abschreiben und Wikipedia journalistische Texte als glaubwürdige Quelle betrachtet, wurde der erfundene Vorname schnell zur medialen Wirklichkeit.
Seit Anfang der Woche hat Deutschland einen neuen Wirtschaftsminister. Der ist nur ein paar Jahre älter als ich, ist adelig, hat lustig viele Vornamen – und um den soll es hier eigentlich gar nicht gehen. Das obige Zitat stammt aus dem BildBlog-Beitrag „Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte„. Der Gastbeitrag stammt von einem anonymen Internetuser, der kurz nach der Bekanntgabe, dass von Guttenberg Wirtschaftsminister werden sollte, auf Wikipedia.de surfte, um sich dort über den neuen Mann in Berlin zu informieren. Dabei stolperte der Unbekannte über die vielen Vornamen und fügte in einem schelmischen Anfall einfach noch einen frei erfundenen hinzu – wobei „Wilhelm“ in Adelskreisen so ungewöhnlich wirklich nicht ist. Ungefähr zeitgleich machten sich die „Qualitätsjournalisten“ daran, etwas über den bis dato doch recht unbekannten von Guttenberg in Erfahrung zu bringen und befragten dabei ebenfalls die – nun ja manipulierte – Wikipedia. Und weil Journalisten eine obskur anmutende Ansammlung von Vornamen ebenso witzig finden, wie der normale Internetsurfer, wurde der Buchstabensalat vor dem zu Guttenbergschen Nachnamen einfach per „Copy & Paste“ übernommen und in vielfältiger Weise wiedergegeben, oftmals sogar als wörtliche Rede des neuen Wirtschaftsministers. Inzwischen war allerdings auf der Wikipedia eine Diskussion entbrannt, ob der erst kurz zuvor hinzugefügte „Wilhelm“ tatsächlich authentisch sei. Diese Diskussion wurde schließlich mit dem Hinweis für beendet erklärt, dass es in den „Qualitätsmedien“ ebenfalls nur so von Wilhelms wimmele. Und so kam es zur eingangs erwähnten „Medialen Wirklichkeit“, die letztendlich nichts anderes ist, als die Frage nach dem Huhn oder dem Ei.
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Feb
08
2009
Am Ende steht ein gebrochener Mittelhandknochen bei Marcelo Bordon sinnbildlich für 90 Minuten Kampffußball in der Arena. Schalke stemmte sich 45 Minuten lang mit der scheinbar allerletzten Kraft und den verbliebenen, kläglichen spielerischen Mitteln gegen eine hektisch anstürmende Werder-Elf, die entgegen der heute von den Medien verbreiteten Meinung auch nicht glänzte und nicht nur aus purem Unglück mit 1:0 verlor. Werder verlor, weil Schalke seine einzige echte Torchance in 90 Minuten ausnutzte. Natürlich war es ein Standard, denn spielerisch gelang gestern wenig bis gar nichts. Ein Foul von Sebastian Boenisch an Rafinha an der Strafraumkante nach 47 Minuten, eine lupenrein gezirkelte Freistoßflanke von Jefferson Farfán und ein wuchtiger Kopfball des aufgerückten Benedikt Höwedes mitten ins Glück – das war Schalkes Antwort auf die Kritik der letzten Tage. Die Kritiker werden ob dieser einen Situation angesichts eines erbärmlichen Spiels nicht verstummen und sie werden mit Fug und Recht darauf hinweisen, dass Schalke das Fußballspielen immer noch nicht verinnerlicht hat. Aber es bleiben drei Punkte und die ermöglichen immerhin eine Woche Durchatmen.
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