Jan
19
2009
Schalke soll an einer Verpflichtung von Laryea Kingston interessiert sein. Der 28-jährige Ghanaer spielt derzeit beim schottischen Erstligisten „Heart of Midlothian“ und ist dort als Spielmacher unterwegs. Kingston ist 1,72 Meter groß, ghanaischer Nationalspieler (30 Spiele / 6 Tore), Bruder des ghanaischen Nationalmannschafts-Torhüters Richard Kings(t)on (über das „t“ im Namen herrscht innerhalb der Familie offensichtlich keine Einigkeit) und hat in seiner Karriere schon einiges gesehen. Auf der Liste seiner bisherigen Arbeitgeber tauchen Namen wie Hapoel Tel Aviv, Krylja Sowetow Samara, Terek Grosny und Lok Moskau auf. Seine aktuelle Saisonstatistik in Schottland weist 2 Tore bei 14 Einsätzen in der Premier League auf. Das ist nicht gerade herausragend und wird auch nicht besser, wenn man den einen, einsamen Assist hinzuzählt, den er im aktuellen Ligageschehen bislang leisten konnte. Ach so: 2,2 Millionen Euro kosten soll Kingston übrigens. Die Verlinkung auf die üblichen Youtube-Videos spare ich mir jetzt bewusst, weil ich immer mehr das Gefühl habe, diese Clips werden von den Spielern bzw. deren Beratern selbst produziert, um scoutingfaulen Clubs einen Weltstar vorzugaukeln. [Update, 19:30 Uhr: Und deshalb ist es beruhigend, wenn Andreas Müller die komplette Kingston-Geschichte klar in den Bereich einer Medien-Ente einordnet.]
Jan
19
2009
Am 24. Oktober 2007 erreichte mich eine Mail eines guten Freundes aus Brasilien, der mir davon berichtete, dass der Transfer von Zé Roberto (II) vom brasilianischen Traditionsverein Botafogo zum FC Schalke 04 in trockenen Tüchern sei. Er berichtete mir allerdings auch, dass Zé Roberto selbst für brasilianische Verhältnisse als problematischer Zeitgenosse gilt. Damals gab ich meiner Hoffnung Ausdruck, dass sich Marcelo Bordon den Vogel vorknöpfen und einnorden werde. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es eine Fehleinschätzung war. Eine von vielen Fehleinschätzungen, die rund um Schalke gemacht wurden. So glaubte Manager Andreas Müller anscheinend genau so wie ich, dass das Schalker Mannschaftsgebilde stark genug sei, um einen Problemfall auf Kurs zu bringen. Und Zé Roberto war sich anscheinend sicher, dass diese fiesen Gerüchte über Mitteleuropa von wegen Schnee, Regen und Kälte etc. nur eine Erfindung der internationalen Südsee-Tourismus-Mafia seien. Was St. Mirko Slomka damals dachte, ist nicht überliefert. Es stellt sich gerade deshalb die Frage, warum ein Trainer einen neu gewonnenen Spieler zunächst nur sporadisch einsetzt, und anschließend sogar völlig vergisst. Aber das ist jetzt alles Schnee von gestern. Zé Roberto akzeptierte dem Vernehmen nach eine Strafe von 58.000 Euro und ließ sich jetzt für (positiv) geschätze 200.000 Euro an Flamengo Rio de Janeiro ausleihen. Mach unter dem Strich einen Reinverlust von knapp 2,75 Millionen Euro – schließlich hatte sich Schalke die Dienste Zè Roberto einst 3 Millionen kosten lassen. Sehen wir es positiv: Es war letztendlich ein Ende mit Schrecken, aber wenigstens ist es endlich ein Ende einer ganz großen Fehleinschätzung.
Jan
16
2009
Mladen Krstajic spielt seit 2004 auf Schalke. Damals wechselte er von Werder Bremen ins Revier und galt als der zweitbeste Abwehrspieler der Bundesliga. Nur Zweitbester, weil der einzige bessere ein paar Meter neben ihm seinen Job verrichtete. Mladen Krstajic und Marcelo Bordon erwiesen sich in den Folgejahren als Glücksgriffe für Schalke. Beide lieferten gute Leistungen ab und kassierten gutes Geld. Doch jede Ära hat ein Ende. Im Falle von Mladen Krstajic, der zwar immer noch ein guter, allerdings kein überragender Abwehrrecke mehr ist, rückt dieses Ende allmählich in greifbare Nähe. Am Saisonende läuft der Vertrag des dann 35-Jährigen aus – und mehr als einen „Anschlussvertrag“ wird es für ihn wohl nicht mehr geben. Manager Andreas Müller deutete im Reviersport an, dass Krstajic seinerseits mit einer Einschränkung bei den Bezügen einverstanden sein müsste, damit es noch einmal zu einer Vertragsverlängerung kommt. Eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen.
Jan
15
2009
Ich weiß ja, ich weiß ja: Man sollte Testspielergebnisse wirklich nicht überbewerten. Erst recht nicht, wenn sie mitten in der härtesten Phase eines Trainingslagers stattfinden und man den Spielverlauf nur mit einem Auge am Live-Ticker mitverfolgt hat. Aber dass Schalke heute Mittag sein letztes Spiel im spanischen Boot-Camp mit 0:1 gegen einen spanischen Zweitligisten verloren hat, ist schon ziemlich peinlich, oder?
Jan
15
2009
Während sich die Mannschaft in Valencia abmüht und von Trainer Fred Rutten scheinbar so hart rangenommen wird, dass selbst ein Testspiel-0:0 gegen einen spanischen Zweiligisten als Erfolg verkauft wird, brodelt in Deutschland die Gerüchtesuppe. Neueste Zutat: Benedikt Höwedes. Er soll auf der Wunschliste von Juventus Turin stehen. Im kommenden Sommer, so mutmaßen italienische Medien, wolle die alte Dame, die zumeist vor leeren Rängen spielt, unbedingt einen bis zwei junge Abwehrspieler präsentieren. Höwedes‘ Berater Volker Struth bestätigte das Interesse aus dem Piemont, verwies zugleich aber auf den frisch unterzeichneten, bis 2014 laufenden Vertrag seines Klienten.
Jan
13
2009
… braucht für den Spott nicht mehr zu sorgen. Das erledigen mit größter Wahrscheinlichkeit andere. Im Falle von Kevin Kuranyi sind es 31,8 Prozent Prozent der insgesamt 234 vom „kicker“ befragten Bundesliga-Spieler, die in ihm den „Absteiger der Hinrunde“ sehen. Da dürfte es wenig tröstlich für den ehemaligen Nationalspieler sein, dass auf Platz zwei in der Befragung mit Lukas Podolski (25,1 Prozent) ein Spieler rangiert, der sich aktuell noch das DFB-Leibchen überstreifen darf, denn zu groß ist der Abstand zu den weiteren Platzierten: Torsten Frings (6,3 %), Mario Gomez (4,0 %) und Diego (3,6 %) folgen mit gehörigem Abstand im Negativ-Ranking. Viel schlimmer als die offenkundige Häme der Bundesliga-Kollegen dürfte für Kuranyi aber sein, dass ihm derzeit schlichtweg die Argumente ausgehen, um seine Kritiker Lügen zu strafen. Denn in der Vorbereitung auf die Rückrunde fehlt er weiterhin verletzt und droht die wichtige Vorbereitung auf die Rückrunde zu verpassen.
Jan
09
2009
Da wundere ich mich seit Tagen darüber, warum Schalke die Verpflichtung von Nachwuchsstürmer Marvin Pourie nicht – wie sonst üblich – als grandiosen Coup für die Zukunft abfeiert und dem seit gestern 18-jährigen Jungen, der über den Umweg Liverpool aus Werne zu den Knappen stieß, nicht einen mehrere hundert Kilobyte schweren Artikel auf der offiziellen Vereinswebsite widmet, den Wechsel bis dato sogar komplett verschweigt. Und dann stolpere ich heute über einen Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“, der genau dieses Paradoxon erklären könnte. Denn offensichtlich ist es vorerst gar nicht geplant, dass Pourie das Schalker Trikot tragen soll.
1860 München hat einen […] Zugang in Aussicht, den deutschen U-18-Nationalspieler Marvin Pourie. […] Der Verein verhandelte mit Schalke 04 über eine Ausleihe von Pourie, wollte dies aber noch nicht bestätigen. […] Erst vor drei Tagen hatte sich der Mittelstürmer den Schalkern angeschlossen und einen Vertrag bis 2013 unterschrieben. Schalke sucht nun einen Klub, bei dem Pourie Spielpraxis sammeln kann, und will ihn am Freitag bekannt geben.
Man kann von der Winterpause ja halten was man will, aber diese herrlichen Spekulationen „zwischen den Jahren“ werde ich im nächsten Winter definitiv vermissen.
Jan
08
2009
Das war leider zu befürchten: Schalkes junger Ersatzkeeper Ralf Fährmann teilte heute mit, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird und sich stattdessen einem anderen Verein anbieten will. Bis zuletzt lebte auf Schalke die Hoffnung, der 20-jährige Fährmann könne sich auf einen „Vertragsverlängerungs- und Ausleihe-Deal“ einlassen, doch realistisch gesehen war das die abwegigste aller Möglichkeiten. Denn zu stark ist die Konkurrenz in Person des kaum älteren Manuel Neuer, als dass Fährmann realistisch hätte erwarten können, in absehbarer Zukunft die Nummer 1 im Verein zu werden. Naja, schade ist es trotzdem, einen talentierten Spieler ziehen lassen zu müssen, der seit seinem 14. Lebensjahr für Schalke im Tor stand und in dieser Saison als Vertreter der verletzten Neuer und Schober in fünf Pflichtspielen sein Können aufblitzen ließ. Dennoch eignet sich der „Fall Fährmann“ aufgrund der ganz besonderen Gegebenheiten meiner Ansicht nach überhaupt nicht für eine Grundsatzdiskussion über das Transferverhalten des FC Schalke 04.
Jan
08
2009
Das erste Testspiel des Jahres gegen TOP Oss, dem 17. der niederländischen zweiten Liga, hat der FC Schalke 04 am heutigen Nachmittag im Parkstadion mit 6:1 gewonnen. Die Schalker Tore erzielten Gerald „Die Torfabrik“ Asamoah (21. und 31. Minute), Halil Altintop (24. und 34.) sowie Jermaine Jones (28.) und Jefferson Farfán (60. Minute). Bei dieser Torfolge fällt auf: In nur 14 Minuten schoss Schalke in der ersten Halbzeit fünf Tore und brachte es im zweiten Durchgang nur auf ein weiteres. Die Partie gegen die Niederländer war zugleich das letzte Testspiel vor der samstäglichen Abreise ins Trainingslager nach Spanien. In Valencia trifft Schalke am kommenden Dienstag auf den spanischen Zweitligisten UD Levante.
Jan
07
2009
Der erste von insgesamt drei in die Regionalliga-Mannschaft verbannten Spieler ist jetzt auch von der Schalker Gehaltsliste verschwunden. Im üblichen „gegenseitigen Einvernehmen“ wurde heute der Vertrag von Peter Lövenkrands aufgelöst. Der Däne hatte noch einen Kontrakt bis zum Ende der Spielzeit, darf sich jetzt aber unbelastet von einer möglichen Ablöseforderung einen neuen Verein suchen. Lövenkrands und Schalke – das war von Anfang an eine Beziehung, die nicht über gute Ansätze hinaus kam. Im Sommer 2006 aus Glasgow zum S04 gewechselt, brachte er es lediglich auf 44 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei sechs Tore, von denen jedoch nur sein Seitfallzieher-Treffer in Bremen vor fast genau zwei Jahren in Erinnerung bleiben wird. Erstaunlich ist übrigens, wie sehr sich die die Worte bei Neuverpflichtungen und Trennungen von Spielern doch gleichen. Manager Andreas Müller wird jedenfalls wie folgt zitiert: „Peter hat sich charakterlich immer einwandfrei verhalten und ist ein guter Junge. Er hat als Stürmer hohe Qualität […].“Wüsste ich jetzt nicht, dass sich das auf einen scheidenden Spieler bezieht, würde ich mich doch glatt auf eine neue „Granate“ für Schalke freuen.