Es gibt Vereine, die starten in eine Saison und wissen, dass sie ganz oben mitspielen werden. Es gibt Vereine, die starten in eine Saison und wissen, dass sie sich keine großen Gedanken über den Klassenerhalt machen müssen. Dann gibt es auch noch die Teams, die in eine Spielzeit gehen in dem festen Wissen, dass der Klassenerhalt zwar ein hartes Stück Arbeit aber jederzeit möglich ist. Und es gibt den FC Augsburg, bei dem vor dieser Saison kein Zweifel bestand, dass er der erste Absteiger sein wird. Am drittletzten Spieltag hat der FCA jedoch sein erstes Matchball-Spiel. Ein Dreier gegen Schalke und der Ligaverbleib könnte zwei Wochen vor dem Saisonfinale gesichert sein. Das ist nicht bemerkenswert, das ist schlichtweg eine Sensation, vor der man sich nicht tief genug verneigen kann.
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Richtig überraschend kam die Nachricht nicht mehr. Zu sehr hatten sich in den letzten Wochen die Anzeichen verdichtet, dass Raúl den FC Schalke zum Saisonende verlassen wird. Das hielt mich natürlich nicht – wider besseren Wissens – davon ab, bis zuletzt auf einen anderen Ausgang der Geschichte zu hoffen. Vergeblich. Heute morgen wurde aus der Vorahnung Gewissheit. Auf der Vereinswebseite gab Schalke die Entscheidung des Señor bekannt. Was zurückbleibt sind neben dem Gefühl der Dankbarkeit für zwei größtenteils wundervolle Jahre und viele größtenteils wunderbare Tore vor allem drei Gedanken.
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Aufwendungen in Höhe von 6,9 Millionen Euro entstanden durch die Sanierung des Daches der Arena, das im Winter durch die Schneemassen beschädigt worden war. [Quelle]
War diese Summe schon öffentlich? Ich weiß es – ganz ehrlich gesagt – nicht. Mir war sie derart gerundet exakt jedenfalls nicht bekannt. Monatelang wurden über die Kosten für die Dachsanierung nach dem Winter 2010/11 gerätselt. Mal hieß es, es seien „nur“ ein paar Hunderttausend Euro. Mal ging aber auch die gesamte Neuer-Ablöse virtuell für die Sanierung drauf. Nun haben wir es schwarz auf weiß: 6,9 Millionen Euro – und die Versicherung hat auch nicht gezahlt.
6,9 Millionen Euro sind mindestens ein Jahr Raúl auf lau. Frau Holle, die olle Schlöre, wohnt offensichtlich am Borsigplatz.
Normalerweise richte ich in der Fußballdeppen-Spieltags-Auswertung das Augenmerk auf die Tagessieger, die „Deppen des Tages“ und die Gesamtführenden. Heute nicht. Heute möchte ich auf einen stillen Helden des Anti-Tippspiels aufmerksam machen: „axelix“. Woche für Woche gibt er fleißig seine Tipps ab, trifft dabei häufiger als andere die richtige Tendenz, hat es aber trotz seines 35. Gesamtranges geschafft, bislang noch kein einziges Mal das Prädikat „Depp des Tages“ zu erhalten. Damit ist er von den fünf Mitspielern, die sich in dieser Spalte schadlos halten konnten, mit Abstand aber genau deshalb auch Anstand der Schlechteste. Hier die vollständige Auswertung der aktuellen Runde.
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2:1 verloren doch 60 Minuten lang einen Kampf auf Augenhöhe geliefert. Schalke musste sich am Samstag leider erwartungsgemäß Borussia Dortmund geschlagen geben. Man hatte zwar auf einen Sahnetag gehofft, hatte den Derbyfaktor beschworen, hatte geglaubt, dass man irgendwann auch mal wieder unfassbares Glück in einem Spiel gegen eine stärkere Mannschaft haben könnte – aber es wurde nichts daraus. Die Niederlage kam nicht so unerwartet, als dass sich nach diesem Wochenende alle den Blau-Weißen zugetanen Zuschauer verwundert die Augen reiben müssten. Doch – und genau das macht die Sache dann doch so ärgerlich – es war eine unnötige Niederlage. Schalke spielte besser als erwartet, schaffte es gut eine Stunde lang, Dortmund als Gegner auf Augenhöhe entgegen zu treten. Als dann Sebastian Kehl in der 63. Minute die totale Konfusion gepaart mit Lars Unnerstalls (Tor-) Linientreue im Schalker Strafraum nutze und den Ball nach einer Ecke hineinstolperte, war Schalkes Willen gebrochen. Brav fügte sich das Team anschließend in die Niederlage gegen den alten und neuen Meister. Schade. Es wäre am Samstag mehr möglich gewesen.
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Die „Mutter aller Derbys“ ist das morgige „Revierderby“ zwischen S04 und Dortmund definitiv nicht. Wenn ein Fußballereignis diese exklusive Bezeichnung verdient, dann ist es das Glasgower Stadtduell „Old Firm“ zwischen Celtic und Rangers. Kein anderes Fußballderby fand in Europa mit bislang 398 Auflagen häufiger statt, gefolgt vom „Wiener Derby“ zwischen Rapid und der Austria (268 Vergleiche). In Rio de Janeiro standen sich Flamengo und Fluminense bislang 369 Mal im „Fla-Flu“ gegenüber. 318 Mal kam es bereits zum „Superclásico” zwischen den in Buenos Aires beheimateten Clubs Boca Juniors und River Plate. Selbst „El Clásico” in Spanien zwischen Real und Barca bringt es bereits auf 218 Pflichtspielaustragungen und ist gemäß gängiger Definition nicht mal ein Derby. Schalke gegen Dortmund steigt morgen hingegen erst zum 140. Mal. Selbst das „Frankenderby“ zwischen Nürnberg und Fürth wurde öfter ausgespielt (254 Mal).
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Manchmal ist es von Vorteil, sich ein Spiel weder im Stadion, noch in der gewohnten Wohnzimmerrunde beim Kumpel, sondern ganz alleine – in eine Decke eingewickelt weil ziemlich verschnupft – anzusehen: Man kann sich einfach nicht so erregen wie sonst. Im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte hätte ich mich gestern tierisch aufgeregt. So aber flimmerten die 90 Minuten von Nürnberg wie ein schlechter Fiebertraum an mir vorbei. Als Fiebertraum sollte man den grotesken Schalker Auftritt im Frankenland wohl auch bewerten, denn auf Normaltemperatur fand diese Partie nicht statt.
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Ihr Fans wisst ja immer ganz genau, was Ihr wollt:
Mit Raúl sollen wir verlängern, koste es was es wolle;
Huntelaar muss vorzeitig für weitere Jahre unterschreiben;
Farfáns Forderungen sollen irgendwie erfüllt werden;
Ihr hasst Manuel Neuer, obwohl er uns viel Geld einbrachte;
steht irgendwo „Juve will Draxler“ geratet Ihr in blanke Panik;
das Bier im Stadion darf natürlich maximal 2,- Euro kosten;
gegen freies Parken und Gratis-ÖPNV-Anreise habt Ihr nichts;
Sonntagsspiele lehnt Ihr ab und Pay-TV ist generell böse;
Gazprom als Sponsor passt Euch aus ethischen Gründen nicht;
Ihr wollt das alte Schalke zurück, den 80er-Jahre-Malocherclub,
doch auf jahrelangen Abstiegskampf habt Ihr keinen Bock –
und bei all‘ dem kommt Ihr und sagt: Die Tickets sind zu teuer!
Nein, dieser Satz spiegelt nicht meine Meinung wider. Er wurde auch von niemandem auf Schalke ausgesprochen, nicht nur weil es politischer Selbstmord wäre, wenn eine handelnde Person es täte. Es ist ein unausgesprochener Satz, der derzeit wie ein Damoklesschwert über unserem FC Schalke 04 schwebt und über den man sich in einer ruhigen Minute einmal ganz unvoreingenommen Gedanken machen kann.
Ruhige Minuten sind derzeit rar auf Schalke. Drei Tage nach der Gala gegen Hannover und drei Tage vor dem Revierderby gegen Dortmund geht es heute in Nürnberg um Punkte für die Königsblauen. Dem Online-Fanzine „Clubfans United“ habe ich dazu ein Interview gegeben in dem es auch – aber nicht ausschließlich – um meine Erwartungen bezüglich des heutigen Spiels geht.
Gleich elf Teilnehmer – „leeni“, „k11n“, „pissy“, „SchalkeSarah“, „Ebbe_Mpenza“, „philippf“, „schalkefan.de“, „corius“, „hellwach“, „Lena“ und „Phil“ – überstanden den 29. Spieltag bei den Fußballdeppen ohne Deppenpunkt. Das ist ein absoluter Spitzenwert im Tippspiel. Insgesamt wurden jedoch auch nur 61 Strafpunkte unter den 41 Mitspielern verteilt. Den größten Anteil davon sicherte sich der konsequente Remis-Tipper „hastenichgesehen“, der am Osterwochenende vier weitere Maluszähler auf sein Konto packte. Der Gewinner des Spieltages war „Phil“, der sich an der Spitze vom ärgsten Verfolger „chipsbacken04“ absetzen konnte. Hier die komplette Auswertung nach dem 29. Spieltag.
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Ein langes Wochenende, strahlender Sonnenschein, ein laues Lüftchen, ein Sonntagnachmittagsspiel, das sich dank der freien Montages wie ein Samstagsspiel zur angestammten Zeit anfühlt – und Schalke gewinnt locker und leicht mit 3:0 gegen Hannover 96. Das „Duell der Europa-Enttäuschten“ wurde zu einem Spiel einer hellwachen, blitzgescheiten Mannschaft gegen ein Team, das zu keinem Zeitpunkt die Gangart mitgehen konnte. Hannover war müde, ausgelaugt, schwach, aber Schalke war gestern auch überragend. Ohne „wenn“ und ohne „aber“ war es eine Galavorstellung, die Königsblau auf den Untergrund („Rasen“ kann man das ja wohl kaum noch nennen) der Arena zauberte. Ganz besonders zwei Akteure schwangen dabei den Taktstock: Señor Raúl und Jefferson Farfán.
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