Jurado dirigiert die „Tschippie-Show“ in Köln

30. Jan. 2012 | 10 Kommentare

Da widme ich am vergangenen Mittwoch Ciprian Marica einen ganzen Beitrag, weise darauf hin, dass seine bisherigen Leistungen im Schalker Trikot arg ausbaufähig sind und er langsam aber sicher die gebotenen Chancen nutzen sollte – und dann trifft er wie aus dem Nichts zweimal in Köln und ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Schalke aus einem gebrauchten Tag noch ein denkwürdiges Ereignis macht. Er habe nach dem Ausfall von Raúl und dem morgendlichen Abschlusstraining ein Bauchgefühl gehabt, dass „Tschippie“ gut drauf sein wird, gab Huub Stevens nach dem 4:1-Sieg zu Protokoll und versuchte dabei nach bestem Wissen und Gewissen den Eindruck zu vermitteln, dass es ganz normal sei, wenn ein Ersatzspieler, den viele längst abgeschrieben haben, urplötzlich zum „Mann des Spiels“ avanciert. „Ich habe doch immer gesagt, dass wir jeden Spieler brauchen“, diktierte Stevens den Journalisten in den Block. Ein neckisches „Ihr müsst mir auch mal zuhören“ verkniff er sich. Aber gedacht hat er sich’s garantiert.

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Selber essen macht fett

27. Jan. 2012 | 3 Kommentare

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, hier die bereits mehrfach eingeforderte Erklärung für den Grund, warum ich nicht bei Facebook bin. Denn es ist wirklich nicht so, dass ich Facebook für überflüssig, überladen oder böse halte. Ich fand einfach lange keine Zeit für diese Plattform. Als ich mich dann vor etwa eineinhalb Jahren tatsächlich anmelden wollte, füllte ich pflichtgemäß sämtliche Felder aus. Nun höre ich allerdings seit 37 Jahren auf den nicht alltäglichen aber auch nicht aus einem anderen Sonnensystem stammenden Familiennamen „in der Weide“. Und zwar in exakt dieser Schreibweise: drei Worte, „in“ klein, „der“ klein, „Weide“ groß. Nachdem ich also „Matthias in der Weide“ in die Facebook-Anmeldemaske eingegeben und auf „Absenden“ geklickt hatte, erhielt ich eine Fehlermeldung. Ganz offensichtlich – so warf mir die Meldung vor – wolle ich mich mit einem Fake-Namen registrieren. So etwas sei ein absolutes no-no, ich solle noch einmal in mich gehen und die Registrierung erneut starten.

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Ciprian Marica

25. Jan. 2012 | 7 Kommentare

Ciprian Andrei Marica hat auf Schalke keinen guten Stand. Als er am Samstag beim Stand von 2:0 gegen Stuttgart für den bis dahin recht überzeugenden Chinedu Obasi eingewechselt wurde, gab es nicht wenige, die lieber Teemu Pukki gesehen hätten. Ich übrigens auch. Ob’s der Schaufenster-Effekt oder die Einwechslung dem Gegner geschuldet war, ist eine Frage, die man je nach persönlicher Ausrichtung sicherlich so oder so beantworten kann. Wahrscheinlich ist an beiden Thesen etwas dran.

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Fußballdeppen (18): „Chipsbacken04“ rockt die Runde

24. Jan. 2012 | Ein Kommentar

Wochenlang hat „martinmax“ mit seinen Verfolgern Katz und Maus gespielt. Am neunten Spieltag hatte er die Gesamtführung übernommen, war zwischenzeitlich dem Feld geradezu enteilt und sicherte sich – trotz einer kleinen Schwächephase – auch den Herbstmeister-Titel. Und dann wirft er seine exzellente Ausgangssituation am ersten Spieltag nach der Winterpause ins Klo indem er die Tippabgabe vergisst. Da versäumte Tipps gemäß Fußballdeppen-Regeln als Heimsieg nachgetragen werden, wurde „martinmax“ bis auf den siebten Platz durchgereicht. Des einen Freud ist des anderen Leid: Neuer Spitzenreiter ist „Chipsbacken04“! Den Tagessieg sicherte sich indes „Locke04“, der als einziger Teilnehmer den Spieltag ohne Deppenpunkt überstand.

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Defensiv fährt Schalke nun auf der letzten Rille

23. Jan. 2012 | 6 Kommentare

Und dann zappelte der Ball auch schon im Netz. Gut zwei Minuten waren am Samstag gegen Stuttgart gespielt, als Joel Matip das Spielgerät nach einer Ecke von Alexander Baumjohann und einem Kopfball von Benedikt Höwedes über die Linie drückte. Es war zwar die erste nennenswerte Szene überhaupt, doch es war schon der Knackpunkt. Eine Führung zu verteidigen hat die Mannschaft unter Huub Stevens mittlerweile gelernt. Nicht durch Mauertaktik, sondern durch ein – für den Gegner sicherlich fieses – Lauerspiel kombiniert mit ständigen Störfeuern. Stuttgart fiel dazu nichts ein. Als Kyriakos Papadopoulos nach einer knappen Stunde per Kopf einen Eckball von Julian Draxler über die Linie wuchtete und selbst dem indisponierten Schiedsrichtergespann um Felix Brych auf die Schnelle kein Grund einfiel, dem Treffer die Anerkennung zu verweigern, war der Fisch gelutscht. Der Rest war Zugabe. Ein atemberaubend schöner Kurzpass-Spielzug über Draxler, Marica, Raúl, Huntelaar und final erneut Draxler besorgte das 3:0. Stuttgarts Ehrentreffer zum 3:1 durch Okazaki war nur noch statistisch von Belang. Damit endet der Spielbericht – eigentlich. Uneigentlich muss aber doch noch etwas gesagt werden.

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Stuttgart, Vollpfosten, ARD

20. Jan. 2012 | 5 Kommentare

Das Hinspiel war bitter. Schalke spielte in Stuttgart ordentlich mit, war über weite Phasen hinweg die spielbestimmende Mannschaft, versuchte im Mittelfeld Pressing zu spielen, machte das eigentlich  ganz gut und fing sich dennoch drei Tore. Nein, es wird mir auch fünfeinhalb Monate nach der Auftaktklatsche der Saison 2011/2012 nicht gelingen, aus einem 0:3 ein 3:0 zu schreiben – und ich will es auch gar nicht. Schalke spielt mittlerweile einen anderen Fußball. Sicherlich nicht mehr ganz so dynamisch im Mittelfeld – laufintensives Pressing wurde durch eine sicherende Doppel-6-Variante und auf Konter lauerndes Zurückziehen ersetzt – dafür rennt man jetzt seltener selbst in Konter und schießt dennoch jede Menge Tore. Eine wichtige Rolle in diesem System nahm Jermaine Jones ein. Der wird morgen bekanntlich fehlen, ebenso wie Lewis Holtby und Jefferson Farfán. Mit größeren Personalsorgen als man hineingegangen ist kommt Schalke aus der Winterpause zurück. Das ist alles andere als schön. Trotzdem muss Königsblau morgen auf Sieg spielen, allein schon, weil man mit Stuttgart einen Bewerber für die internationalen Ränge auf satte 15 Punkte auf Distanz bringen kann. Darum – und um noch einiges mehr – geht es in der PK vor dem Spiel.

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Trifft Huntelaar dann punktet Schalke

19. Jan. 2012 | 8 Kommentare

In der letzten Winterpause hatte ich ein wenig Zahlenspökes betrieben. Basierend auf der Frage „Wer schießt für Schalke die wirklich wertvollen Tore?“ nahm ich die Ergebnisse der Hinserie 2010/11 auseinander und kam zu dem Ergebnis „Raúls Tore sind die Wichtigsten“. In der Hinrunde 2011/12 waren die Tore des Spaniers zwar immer noch wichtig, beinahe doppelt so „wertvoll“ waren jedoch die Treffer von Klaas-Jan Huntelaar. Weit abgeschlagen landet Teemu Pukki auf dem dritten Rang, lässt dabei aber sogar Jefferson Farfán hinter sich.

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Wir wollen Meister werden! Na und…?

18. Jan. 2012 | 14 Kommentare

Wir haben die Hinrunde vergeigt. Wir müssen uns darauf konzentrieren noch einen oder zwei Siege zu holen und den Strohhalm zum Klassenerhalt zu ergreifen. Das wäre ein Riesenerfolg, aber ich bin da nicht so optimistisch. Die Bayern sind außerhalb unserer Reichweite, Dortmund sowieso. Jeder, der etwas von Fußball versteht, weiß, dass drei Punkte uneinholbar sind. Man muss es so sagen: Wir haben es verbockt und müssen uns bei den Fans entschuldigen.

… hat Klaas-Jan Huntelaar nicht gesagt. Stattdessen nahm er das „M-Wort“ in den Mund. Mehrfach und über Wochen hinweg. Zuletzt bei der traditionellen Lederhosenanprobe Grubenfahrt mit der gesamten Mannschaft. Und schon wird aus der einfachen Aussage, dass man nach der Hinrunde nur drei Punkte hinter dem Ãœber-Mega-Hyper-Team steht, die neckische Schlagzeile „Schalke träumt von der Meisterschaft“.

Ganz abgesehen davon, dass ich nichts Schlimmes daran finden kann, wenn man von etwas träumt: Ich liebe Klaas-Jan Huntelaar für diese Aussage! Ich habe mir immer Spieler gewünscht, die das Maximalziel anpeilen. Scheitern kann jeder – das ist kein Drama. Es erst gar nicht zu versuchen ist hingegen eine Schande! Warum tritt man überhaupt in einer Meisterschaft an, wenn man dieselbe kategorisch ausschließt?

Schalke hat in den letzten Jahren mehrfach an der Schale gekratzt. Immer legten alle Beteiligten Wert darauf, dass man auf keinen Fall Meister werden wolle. Heraus kamen „Köttel inne Bux“-Spiele wie in Stuttgart, Bochum und Dortmund. Was hat es also genutzt, dass alle bis zuletzt die Bescheidenen mimten? Selbst vor Hohn und Spott schützte dieses „Understatement“ nicht. Schalkes Chancen auf die Meisterschaft 2011/2012 stehen nicht gut. Aber sie sind vorhanden. Schau‘ auf die Tabelle. Ich will daran glauben. Vor allem aber will ich, dass die Spieler daran glauben. Nicht erst dann, wenn rechnerisch nichts anderes mehr möglich ist, sondern gerade jetzt, wenn die Chancen noch nicht allzu rosig aber dennoch vorhanden sind.

Es kann sein, dass Klaas-Jan Huntelaar seine forsche Aussage bereits in Kürze um die Ohren gehauen wird. Allerdings nicht von mir. Ich werde niemals einen Spieler – egal welchen Vereins – dafür verdammen, dass er Ziele hat. Dass nun endlich ein Schalker das Höchste aller Ziele klar formuliert, ist fast mehr, als ich mir von dieser Saison erhofft hatte.

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Wir waren Pixelhelden

17. Jan. 2012 | 6 Kommentare

Ich war immer Schalke. Und Stefan war immer Gladbach. Ludger wäre auch gerne Gladbach gewesen, aber dafür war er zu schlecht – meinte Stefan. Deshalb musste Ludger irgendetwas anderes sein. Bayern beispielsweise. Am Ende des Duells, das Ludger üblicherweise mit vier bis sieben Toren Unterschied verlor, fiel ihm die Schmach dann nicht ganz so schwer. Denn eigentlich war er wie Stefan auch Gladbach-Fan. So hatten wir alle unseren Spaß, damals, Mitte der 1980er, an den vielen verregneten Nachmittagen im Sauerland.

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Der letzte große Vertrag der Karriere

13. Jan. 2012 | 3 Kommentare

Torschützenkönig, deutscher Meister, Pokalsieger – jahrelang hat Ailton Goncalves da Silva die Fußballnation verzückt und Titel gewonnen, danach aber, mit noch größerem Erfolg, sich selbst zur Witzfigur gemacht. Nun erfolgt der (vorläufige) Höhepunkt im australischen Dschungel.

… schreibt Merkur-Online und tappt dabei auf dem schmalen Grat zwischen boshafter Häme und linkischem Mitleid ebenso daneben, wie alle anderen Medien, die anlässlich des heutigen Starts der RTL-Show „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ über Deutschlands Fußballer des Jahres 2004 berichten. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob man zu Ailton überhaupt eine Meinung haben kann, die nicht entweder offen schadenfroh oder selbstgefällig mitleidig daherkommt. Wenn selbst das vorzügliche Magazin „Sport inside“ des WDR in einem Bericht vom April des vergangenen Jahres nur an der Oberfläche kratzen und pauschal kriminelle Anlageberater als Generalschuldige präsentieren kann, weiß ich, dass „Pleite am Karriereende“ ein Thema ist, über das ich mir als Normalsterblicher kaum eine Meinung bilden kann.

Dem Vernehmen nach soll Ailton für die (maximal) zwei Wochen im inszenierten australischen Busch eine Gage von 55.000 Euro erhalten. Das durchschnittliche Jahreseinkommen (52 Wochen) eines deutschen Arbeitnehmers liegt bei ca. 43.000 Euro. Es schwingen weder Häme noch Mitleid mit, wenn ich feststelle, dass das dann wohl wirklich der letzte große Vertrag in Ailtons Karriere gewesen sein wird.

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