Am 22. Spieltag der Fußballdeppen erlebt die Runde einen Führungswechsel: toms3n löst Carlito ab! In der Tageswertung gelang es eakus1904 und hellwach ohne Fehlerpunkt durch das Wochenende zu kommen. „Depp des Tages“ wurde speckmantel, der vier Mal einen Spielausgang korrekt voraussagte.
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Wie viel ist ein Unentschieden in Mainz wert? Noch vor wenigen Monaten wäre es ein Ergebnis gewesen, über das wir auf Schalke hinweg gegangen wären, das wir vielleicht sogar leicht verärgert zur Kenntnis genommen hätten. Nach einer schier unendlich langen und nur durch ein irreales Kirmes-Spiel gegen Hannover unterbrochenen Serie von Nackenschlägen kommt einem das Remis in Rheinhessen jedoch fast wie ein Triumph vor, wie die Verheißung von Licht am Ende eines Tunnels. Die Wahrheit liegt – wie immer – irgendwo in der Mitte. Oder um es in der alles übergeordneten Sprache der Tabelle auszudrücken: Ein 2:2-Unentschieden beim FSV Mainz 05 ist exakt einen Punkt wert.
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Es war viel los in den letzten Tagen. Das von mir am Mittwoch veröffentlichte „Krisen-Bullshit-Bingo“ hat eine Dynamik angenommen, die so weder geplant noch beabsichtigt war. War es anfangs für mich ein amüsantes Aha-Erlebnis, nahm die ganze Geschichte ab Donnerstag einen Verlauf, der nicht immer zum Lachen war. Der Höhe- und vorläufige Schlusspunkt war dann am gestrigen Samstag gegen 15:15 Uhr erreicht, als zeitgleich sowohl „Sky“ (im Gespräch mit Trainer Jens Keller) und „Liga Total“ (im Gespräch mit Manager Horst Heldt) den Bingo-Spielschein auf Tablet-PC’s präsentierten und die beiden Schalker Top-Verantwortlichen dazu befragten. Spätestens in diesem Moment wurde der von mir lancierte Scherz zu einer Meldung des 22. Spieltages. Allerspätestens in diesem Moment wurde dem Scherz jedoch eine Ernsthaftigkeit unterstellt, die in meinen Augen nicht gerechtfertigt ist und sich komplett mit dem beißt, was ich eigentlich wollte. Im folgenden – Vorsicht: sehr ausführlich geratenen – Text möchte ich meine Sicht der Dinge darlegen. Stammleser werden darin vielleicht nicht allzu viel Neues erfahren. Aber den knapp 50.000 Menschen, die sich in den letzten drei Tagen hierher verirrt haben, könnte es helfen, das Drumherum des Bullshit-Bingos besser einzuordnen.
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Schalke stellt uns ein kleines Kontingent Tickets zur Verfügung. Das hilft dem Verein, neue Fans zu gewinnen und das Stadion zu füllen.
… sagt Mr. Steve Roest, Unternehmenssprecher des Ticket-Zweitmarkthändlers und künftigen Schalke-Partners „Viagogo“ im Gespräch mit dem „RevierSport“. Und obwohl er sich dabei alle Mühe gibt, die Vorteile der neuen Partnerschaft zu preisen – gar andeutet, dass Tickets auf seiner Plattform oft unter dem Normalpreis veräußert werden und überraschend eine Art Entschädigung für vom Verein gebeutelte Anhänger des Viagogo-abtrünnigen HSV in Aussicht stellt – wird dem geneigten Fußballfreund bei der Lektüre des Interviews ganz weh ums Herz. Warum? Weil Roest diese Aussage eben nicht so traf, wie ich sie oben wiedergegeben habe. Stattdessen schreibt „RevierSport“:
Das hilft dem Verein, neue Kunden zu gewinnen und das Stadion zu füllen.
…
Zurzeit ist so vieles so unglaublich schade auf Schalke. Es wäre so unglaublich schön, wenn wir uns am Montag endlich wieder über einen kleinen Lichtblick unterhalten könnten. Wir alle haben es wirklich nötig.
Ein Mausklick macht es groß. Weitere Bullshit-Bingos gibt es auf sheng-fui.de.
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Karneval wird nicht nur in Köln und Mainz gefeiert. Auch in Münster stehen sich einige zehntausend Menschen am Rosenmontag im Straßenkarneval die Füße platt. Mittendrin ich. Deshalb heute mit Verspätung die Auflösung der 21. Runde bei den Fußballdeppen 2012/2013. Am zurückliegenden Wochenende schaffte es nur eppinghovener ohne Fehlerpunkt durch den Spieltag – Tagessieg! Auf der anderen Seite der Tageswertung findet sich Chipsbacken04 wieder, der ganze sechs Mal tipptechnisch ins Schwarze traf. Carlito bleibt in der Gesamtwertung ganz vorne, allerdings nur um 0,14 Tagesdeppen-Punkte getrennt von toms3n, der nun das Feld der Verfolger anführt. Hier der Stand der Dinge.
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Da fährst du nach München und wirklich jeder ist sich sicher, dass es eine Klatsche geben wird. Eine Münchener Boulevardzeitung titelte am Morgen gar fies: „Bayern – heute öffentliches Training gegen Schalke!“ Mit Jefferson Farfán trudelt der wichtigste Spieler erst am Vormittag nach einer südamerikanischen Flughafenodyssee ein. Der Rest des Kaders ist entweder angeschlagen oder völlig außer Form. Und dann ist in den letzten Wochen auch noch wirklich alles falsch gelaufen, was falsch laufen konnte. Kurzum: Keiner gibt auch nur einen Pfifferling auf dich. In dieser Situation fährst du also nach München und holst dir die Klatsche ab. Alles OK, also? Quatsch! Gar nichts ist OK auf Schalke.
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Klaas-Jan Huntelaar hat ein rotes Auge. Julian Draxler bringt das Kunststück fertig, sich im Beisein des Bundesschalträgers zu erkälten. Jermaine Jones zickt gegen die Fans. Roman Neustädter ist zu begeistert von den Schalker Spielanlagen, als dass er sich selbst irgendwie einbringen möchte. Ibrahim Afellay schafft es selbst als Langzeitverletzter miese Stimmung zu verbreiten. Soweit die Nachrichtenlage. Irgendwie fällt derzeit fast jeder Spieler auf dem Platz oder daneben negativ auf. Nur einer nicht: Edu.
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Schalkes Klaas-Jan Huntelaar reiste von der niederländischen Nationalmannschaft ab, weil er ein geplatztes Äderchen in der Netzhaut hat. Das kennt jeder von uns. Das ist so ein rotes Auge. Und wegen so etwas kann er nicht Fußball spielen? Es dauert nicht mehr lange, bis Spieler wegen trockener Kopfhaut abreisen!
Für Arndt Zeigler ist Klaas-Jan Huntelaar nicht verletzt. Daran ließ er gestern im Rahmen des neugestalteten Sportschau-Clubs keinen Zweifel. Schön wär’s wenn er richtig liegt und „Augenspezialist Professor Jörg Schmidt“ Huntelaar grünes Licht gibt. Liegt Zeigler daneben, wird die Personaldecke für Samstag noch einmal etwas dünner, was noch nicht einmal Teemu Pukki freuen dürfte. Nicht dass es allerdings irgendetwas an der Ausgangslage änderte.
Im Übrigen irrt Arndt Zeigler: Trockene, juckende Kopfhaut ist offenbar längst als Verletzung anerkannt.
Man darf die Lage nicht schönreden. Man muss sie aber auch nicht schlechter reden, als sie es ohnehin schon ist. Genau das geschieht gerade mit und auf Schalke. Nur 360 Pflichtspielminuten nach der Entlassung von Huub Stevens befinden wir uns schon wieder mitten in der nächsten Trainerdebatte.
Leicht setzt man sich dem Vorwurf der Schönrederei aus, wenn man als Fan versucht, die Ereignisse zu bewerten, ohne dabei die ganz große Keule zu schwingen. Unterstützung vonseiten der Presse darf man dabei nicht erwarten. Das Gegenteil ist der Fall, denn Aufregung und Schuldzuweisungen sind ein dankbares Futter für das Publikum.
Deshalb freut es mich, dass Christoph Biermann in der gestrigen Ausgabe des Fußball-Talks „1Live-Elfer“ ausgewogenere Töne anschlug. Auch er sieht den FC Schalke 04 in der Krise. Allerdings sieht er als Grund für diese Krise auch einen Faktor, der – wenn er von einem Vereinsverantwortlichen, Spieler oder Fan geäußert wird – sofort zu mittleren Tumulten führt.
Schalke hat so eine Art Voodoo-Problem. Fußball hat immer auch Glücks- und Pechmomente. Im Moment haben sie das große Talent, alles Pech anzuziehen. Das landet natürlich komplett auf den Schultern von Jens Keller, weil dem keiner so richtig etwas zutraut. Aus der Nummer kommt der Mann nicht raus – außer er fängt mal an, Glück zu haben.
Keine vier Minuten – von Minute 23:15 bis 27:08 – dauert die Einlassung zum FC Schalke. Wohltuend wenig in einer Phase, in der andere ganze Ausgaben mit der Krise füllen und Horst Heldt gar zum „Verhör“ zitieren. Die gestrige Sendung kann man sich auf den Internetseiten des Senders als mp3-Datei (16,2 MB) herunterladen. Hör‘ es dir an! Dadurch wird die Situation nicht besser, aber zumindest bieten Biermanns Worte eine verbale Schulter, an die man sich für vier Minuten tieftraurig anlehnen kann. Glaube mir: Das tut auch mal gut.