Schalke fegt Nürnberg mit 4:0 aus der Arena und zeigte sich dabei unbeeindruckt von den schmerzende Ausfällen Jefferson Farfáns und Benedikt Höwedes‘. Eine glanzvolle Leistung musste Königsblau dabei nicht zeigen. Es reichte ein konzentrierter Auftritt kombiniert mit einer unglaublichen Effektivität vor dem Tor. Nürnberg spielte insgesamt zu bieder, zu brav und viel zu sehr ergeben. Nach einer guten ersten Halbzeit mit Toren durch Huntelaar (13.) und Raúl (39.) konnte es Schalke so im zweiten Durchgang ruhiger angehen lassen und konterte im richtigen Moment gnadenlos. Nach Huntelaars zweitem Treffer, großartig vorbereitet durch Draxler, war die Luft aus der Partie raus. Holtbys sehenswertes Tor zum 4:0-Endstand war da nur noch die kleine Kirsche auf der Sahnehaube des Eisbechers.
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Vor dem Pokalspiel in Karlsruhe überraschte Huub Stevens mit einer Aussage, die vor allem in ihrer Deutlichkeit erstaunte. „Marco Höger wird nicht mehr als rechter Verteidiger spielen. Nie mehr!“ Auf die verdutzten Nachfragen der Journalisten lieferte Stevens den Grund nach: „Weil er kein Abwehrspieler ist. Ich sehe ihn im Mittelfeld! Und Marco sieht das auch so.“  Die Verletzung von Benedikt Höwedes wird somit wohl nicht dazu führen, dass der Neuzugang aus Aachen sich am Samstag in der Startelf wiederfinden wird. Eher schon der Ausfall von Jefferson Farfán.
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Wochenlang grübelt sich ganz Schalke und alle, die sich diesem Verein verbunden fühlen, ein Loch in den Kopf, wie man Jefferson Farfán zum Bleiben über das Jahr 2012 hinaus überreden kann, oder ob es im Sinne der finanziellen Schadensbegrenzung notwendig ist, den Peruaner bereits in der Winterpause an den Höchstbietenden zu verkaufen. Dann erleidet er auf der Länderspielreise einen Außenbandteilriss im Knie ab und sämtliche Überlegungen sind über den Haufen geworfen. Das sportliche Ergebnis könnte sein, dass Schalke bereits in Hannover Abschied von seinem Mittelfeldmotor genommen hat.
Auch Benedikt Höwedes wird ausfallen. Auch ihn erwischte es im Länderspieleinsatz am Knie. Wie lange ihn die Außenbandteilruptur im Knie ihn außer Gefecht setzen wird, steht noch nicht fest. Höwedes‘ Verletzung könnte die Chance für Atsuto Uchida sein, der – und genau das ist die Ironie – ohne Farfán nur die Hälfte wert ist.
Länderspielpausen sind nervig. In einer nervigen Länderspielpause zwei wichtige Spieler zu verlieren, ist Scheiße. In den 32 Tagen zwischen dem kommenden Samstag und dem 21. Dezember stehen für Schalke acht Spiele in allen drei Wettbewerben an. In allen Wettbewerben kann man in dieser Zeit zwar noch nichts gewinnen, aber nahezu alles verlieren. Meine Zuversicht war schon einmal größer.
Der etatmäßige Torhüter verletzt, der Mannschaftskapitän in der Abwehr verletzt, der Mittelfeldmotor platt, im Sturm ein Rekonvaleszent – Schalke hat den Vierer voll. Beim Autoquartett könnte man jetzt abwerfen.
In ist es soweit. Dann ist das Kapitel Schalke für Albert Streit zum Jahreswechsel beendet. Es gilt Abschied zu nehmen von einem Spieler Sitzer, der in den letzten vier Jahren auf Schalke hochgerechnet knapp 6,2 Millionen Euro verdiente (plus einem halben Jahresgehalt aus Hamburg), damit aber sämtliche Ideale verriet, die es selbst im Profifußball noch gibt. Ich weigere mich zu glauben, dass für einen normalen Profifußballer Geld ein adäquater Ersatz für die ungemeine Befriedigung sein kann, es nach Jahren harter Arbeit von Kindesbeinen an mit dem Lieblingssport ganz nach oben geschafft zu haben und sich täglich mit den Besten der Besten messen zu können. Das immer wiederkehrende Argument, jeder würde es so machen wie Streit, wenn er denn nur die Möglichkeit dazu hätte, ist falsch und dumm. Natürlich setzte ich mich für 6,2 Millionen Euro (fast) überall auf der Welt grinsend auf eine Ehrentribüne. Aber eben auch nur, weil ich persönlich dabei nichts verlöre. Ob ich für 6,2 Millionen Euro dazu bereit wäre, nie wieder einen Satz zu schreiben und nie wieder ein Wort zu sagen, weiß ich nicht.
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22 Punkte hat der FC Schalke 04 in den ersten zwölf Spieltagen der Saison erspielen können. Doch was sind 22 Punkte nach zwölf Spielen wert? Aus der Reihe „Mit Zahlen kann man alles und nichts beweisen“ präsentiere ich heute den „Intersaisonalen Vergleich“.
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Wie wird man Fußballprofi? Dass es nicht allein ausreicht, gut vor den Ball zu treten bzw. diesen von der Torlinie fischen zu können, dürfte klar sein. Viele Faktoren beeinflussen den Werdegang eines jungen Fußballers. „Hauptsache Fußball – Junge Profis auf dem Weg ins Spiel“ lautet der Titel der Dokumentation von Andreas Bach, die sich zum Ziel gesetzt hat, genau das zu beschreiben, was wir Fans letztendlich alle wissen wollen. Um das zu erreichen, fährt Filmemacher Bach einiges auf. In den rund 140 Minuten der Dokumentation kommen zahlreiche Protagonisten zu Wort: Klaus Augenthaler, Horst Heldt, Christoph Biermann, Darius Wosz, Manni Breuckmann, Reiner Calmund, Max Eberl, Thomas Ernst, Jörg Nebelung, Christian Nerlinger – das ist nur eine Auswahl der Gesprächspartner, die in dem Streifen auftauchen. Derart geballte Fußballkompetenz muss man erst einmal vor die Linse bekommen. Vor allem aber muss man den Gesprächspartnern klarmachen, dass das Thema des Films nicht „Ich erzähle jetzt mal ein lustiges Döneken aus meiner Fußballer-Zeit“ ist, sondern „Junge Profis auf dem Weg ins Spiel“. Doch genau das ist Dokumentarfilmer Andreas Bach leider nicht gelungen.
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Vor ein paar Tagen stellte Jens in seinem Blog stadioncheck.de sein Lieblings-Fußball-Memorabila vor: ein Schild aus dem alten Rheinstadion. Jens forderte dazu auf, dass auch andere ihre Lieblingsstücke zeigen. Internet-Stöckchen nennt man so etwas wohl. Ich musste ein wenig überlegen, welches Erinnerungsstück mir am meistens ans Herz gewachsen ist, dabei war die Antwort doch ganz einfach. Schließlich begleitet mich mein liebstes Memorabila seit mehr als 13 Jahren auf Schritt und Tritt. Vielleicht war es einfach zu naheliegend, vielleicht gehört es schon viel zu lange zu mir, als dass ich mir tagtäglich über dessen Besonderheit bewusst sein könnte. Es ist – die Ãœberschrift verrät es bereits – mein oben gezeigtes Schlüsselband.
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Man kennt das aus der Bundesliga. Kaum verliert der FC Bayern ein Spiel, schon wirft Sport1 ein halbes Dutzend Sondersendungen ins Programm und fängt der Verzweiflung nahe an vorzurechnen, wie lange das Punktepolster noch ausreichen wird. Doch am nächsten Tag patzen die Verfolger und alles ist wieder wie gehabt. Ungefähr so sieht es in dieser Woche beim Anti-Tippspiel „Die Fußballdeppen“ aus. Denn obwohl der Gesamtführende „martinmax“ sich am vergangenen Spieltag satte vier Deppenpunkte auf das Konto packte, konnte die Konkurrenz nicht wirklich davon profitieren. Immer noch beträgt sein Vorsprung vier Punkte, weil die Verfolger nur unmerklich besser waren. So etwas nennt man „Bayern-Dusel“. Die vollständige Rangliste gibt es nach dem Klick.
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Schalke in Hannover – das war ein extrem abwechslungsreiches Spiel. Es ging auf und ab, die Vorteile wechselten, beide Mannschaften hatten ihre guten und weniger guten Phasen. Am Ende stand ein 2:2, mit dem man leben kann und leben muss. Schalke spielte nicht immer gut, aber immer aufmerksam. Hannover gelang es nicht, sein befürchtetes Konterspiel aufzuziehen, weil die Königsblauen geistesgegenwärtig agierten und den Gastgeber deren eigene bittere Medizin zu kosten gaben. Das 1:0 durch Pukki nach sensationellem Pass von Fuchs war ein Tor, wie man es im Niedersachsenstadion in diesem Jahr schon häufig gesehen hat – nur fiel es diesmal für die Gäste.
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Am 20. Juli 1999 wurde Alexander Chapman Ferguson von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen und trägt seitdem den Titel „Sir“. Es war das einzige Mal in den letzten 25 Jahren, dass die Geschäftsstelle von Manchester United neue Visitenkarten für den Trainer drucken lassen musste. Seit dem 6. November 1986 ist Ferguson sportlicher Leiter bei United. Heute feiert er somit sein 25jähriges Dienstjubiläum. Die Schalker Trainerhistorie in dieser Zeitspanne fällt reichhaltiger aus.
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