Fußballdeppen (1): Niemand bleibt ohne Deppenpunkte

09. Aug. 2011 | 4 Kommentare

Mit 41 ambitionierten Fußballdeppen startete das Anti-Tippspiel in seine zweite Auflage nach einjähriger Pause. Neun Spiele galt es zu tippen, ohne dabei das richtige Ergebnis zu erwischen. Das gelang am ersten Spieltag keinem Teilnehmer, was vor allem am Gladbacher 1:0-Sieg in München festzumachen ist. Nur zwei Tipper – „Ebbe_Mpenza“ und „Marvin 1411“ – rechneten mit etwas anderem als einem Bayernsieg. Auch beim zweiten Überraschungsergebnis, Leverkusens verdienter Niederlage in Mainz, tappten drei Viertel der Mitspieler in die Falle. Generell keinen guten Tag erwischte „Locke04“, der bei sieben von neun Spielen den korrekten Spielausgang tippte und sich somit den ersten „Depp des Tages“ abräumte. Auf der anderen Seite der Tabelle sonnen sich der bereits angesprochene „Ebbe_Mpenza“, „leeni“, „pepsiwurst“ und „Schmanty“ im Glanz von nur zwei richtigen Ergebnissen. Die vollständige Tabelle gibt es nach dem Klick.

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Auftaktklatsche

08. Aug. 2011 | 3 Kommentare

Als wie wenn dir jemand, nachdem du einen Tag lang am Stand in der prallen Sonne gelegen hast, einen Kübel Eiswasser in die Badehose kippt – genau so fühlte sich am Samstag das 0:3 des FC Schalke in Stuttgart an. Insbesondere die in den letzten Wochen mit großen Vorschusslorbeeren bedachte Defensive leistete sich einen üblen Rückfall in längst überstanden gedachte Zeiten. Allen drei Treffern gingen sowohl individuelle als auch und kollektive Fehler voraus. Beim 1:0 pennt Holtby, beim 2:0 erst Baumjohann und kurz darauf alle, und auch beim 3:0 durch Okazaki traten die Schalker Abwehrspieler mehr als interessierte Zuschauer denn als Teilnehmer am Spielgeschehen in Erscheinung. Wer sich hinten so desaströs präsentiert und vorne kein einziges Tor zustande bekommt, der verliert so ein Spiel eben mit 3:0. So einfach ist Fußball.

Vielleicht war es ein Schuss vor den Bug, der zur richtigen Zeit kam. Nach dem glücklichen 0:0 im Supercup gegen Dortmund sahen es viele – mich eingeschlossen – beinahe als selbstverständlich an, dass eine erneut im Vergleich zum Vorjahr auf drei Positionen veränderte Abwehrkette vom Start weg funktioniert. Am Samstag jedoch zeigte sich, dass auch Benni Höwedes einen rabenschwarzen Tag haben kann und „Der Papa wird’s schon richten“ ein Klassiker von Peter Alexander ist und keine geeignete Zustandsbeschreibung für das Schalker Abwehrspiel.

Auch wenn es sich nach einem 0:3 anhört wie das Pfeifen im Walde, so stimme ich mit den Einschätzungen der Vereinsoffiziellen zu, die den Journalisten nach dem Spiel ein trotziges „Es war nicht alles schlecht“ in den Block diktierten. Was aber auch nicht dahin gehend falsch verstanden werden sollte, dass unter dem Strich fast alles gut war. Schalke zeigte über die gesamte Spieldauer hinweg die reifere Spielanlage. Teilweise war das wirklich schon recht gut anzusehen, was die Königsblauen im Mittelfeld ablieferten. Insbesondere in der ersten Halbzeit erkannte man auch schon das von Rangnick angekündigte Power-Pressing. Der Ball wurde in der Tat oft schnell erobert – am weiterspiel in die Spitze mangelte es dann aber. Nicht nur daran wird zu arbeiten sein. Doch insgesamt habe ich nach wie vor ein gutes Gefühl, dass wir von Schalke schon bald guten Fußball sehen werden.

Mehr zum Spiel schreibt der kicker.

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Schalkes Weg in die Europa-League führt über Helsinki

05. Aug. 2011 | 12 Kommentare

Es hätte schlimmer kommen können: Im Play-off zur Gruppenphase der Europa-League bekommt es Schalke mit einem Team aus Finnland zu tun. Helsingin Jalkapalloklubi heißt der Gegner am 18. sowie am 25. August, oder einfach nur kurz: HJK Helsinki. Das erste Spiel findet auswärts statt. HJK führt die laufende finnische Liga nach 18 Spieltagen mit 45 Punkten bei neun Zählern Vorsprung auf den Zweiten an und wird im Herbst die dritte Meisterschaft in Folge feiern können. Es wäre dann die 17. Titel in der seit 1907 währenden Vereinsgeschichte. Die offiziellen Vereinsfarben sind blau und weiß. Auswärts tritt man allerdings in schwarz und gelb an. Sachen gibt’s …

Der Mensch lebt in und mit seinen Vorurteilen. Ich beispielsweise denke beim finnischen Fußball an lange blonde Kopfballungeheuer mit schlaksigen Storchenbeinen. In der Tat setzt HJK in der Abwehr und im Angriff – also da wo die Lufthoheit wichtig ist – ausschließlich auf einheimisches Personal. Nur im Mittelfeld hat man sich international verstärkt, unter anderem mit dem Brasilianer Rafael Scapini de Almeida, der angeblich besser unter dem Namen Rafinha bekannt ist. Und wenn ich schon dabei bin, die Namen der mir absolut unbekannten Akteure anzuschauen, dann möchte ich nicht versäumen, auf Kastriot Kastrati hinzuweisen. Einfach nur, weil es witzig klingt.

Nach dem gestrigen Ausscheiden des FSV Mainz 05 und dem fiesen Los, das sich Hannover 96 in Form des spanischen Spitzenclubs FC Sevilla einfing, wird es aller Voraussicht nach an Schalke hängen bleiben, die Bundesliga in der Europa-League zu vertreten. Und damit könnte sich Schalke auch einen ganz dicken Batzen am sogenannten „Nationalen Marktpool“ sichern. Der beinhaltete in der vergangenen Saison für Deutschland 13 Millionen Euro und musste zwischen allen Europa-League-Teilnehmern aus der Bundesliga aufgeteilt werden. Ein Grund mehr also, sich auch im „kleinen Europapokal“ richtig reinzuhängen.

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Alles, jedoch keine Umbruch-Saison!

05. Aug. 2011 | 5 Kommentare

18 Teams treten an, jedes mit 34 Spielen vor der Brust. 3060 Minuten pro Mannschaft, 27.540 Minuten insgesamt. Plus insgesamt ein paar Dutzend Minuten Nachspielzeit – und ganz am Ende legen ein sehr glücklicher und ein nicht ganz so glücklicher Club gemeinsam noch einmal 180 bis 210 Minuten drauf. Grob gerundet warten 28.000 Minuten Bundesligafußball auf uns – oder fast genau 462 Stunden. Das sind etwa 19 Tage. Nicht die schlechtesten Aussichten auf die kommenden neuneinhalb Monate, oder? Das bringt einen über das Jahr.

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Nichts ist so alt wie die Saison von gestern

04. Aug. 2011 | 21 Kommentare

Morgen also. Hat lange genug gedauert. Die Bundesliga startet in die 49. Spielzeit. Der letzte Satz ist eine Floskel, die man heute und morgen sicherlich auf einigen Hundert Seiten lesen wird. Eine weitere Floskel ist, dass dem FC Bayern die Favoritenrolle zugedacht wird. Allein schon, weil sie nach einem Jahr der Entbehrungen „mal wieder dran sein“ sollen. Mir ist ein Deutscher Meister namens Bayern München fast immer recht weil herzlich egal. Die Alternativen sind in der Regel schlimmer und werden einem Jahre später noch unter die Nase gerieben. Dennoch glaube ich nicht an den Titel der Bayern. Hier meine Prognose für 2011/2012. Einfach so, ohne jede Begründung. Aus dem Bauch heraus.

Meister: Borussia Dortmund

Champions-League: Bayern, Leverkusen, Wolfsburg

Europa-League: Schalke, Mönchengladbach

Absteiger, bzw. Relegation: Köln, Kaiserslautern, Mainz

Wer die Blamage nicht scheut, darf es mir in den Kommentaren gleichtun und muss es ebenfalls nicht begründen. Im Mai 2012 ziehen wir Bilanz.

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Mit bestem Dank an kogekisha für das erheiternde Bild.

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Ätsch, erwischt!

02. Aug. 2011 | 7 Kommentare

Machen wir uns nichts vor: Im Profifußball wird mehr gelogen als auf dem Jungen-Klo einer weiterführenden Schule, wenn die Pausenaufsicht „Raucht hier etwa jemand?“ brüllt. Das wissen wir alle und wir haben uns auch alle damit arrangiert. Wir heißen zwar nicht die Lüge an sich gut, schätzen aber das Bild der heilen Welt, das sie vermittelt. Und wenn’s keinen weh tut, dann kratzt es auch niemanden. Schalkes Aufsichtsratschef Clemes Tönnies rutschte nun im Interview ein kleiner Satz heraus, der der glimmenden Kippe in der hohlen Hand gleichkommt.

Wir haben ihm ein sehr, sehr gutes Angebot gemacht. Was ich unterschätzt habe, ist, dass er wohl schon seine Zusage gegeben hatte. Das spricht (…) für ihn. Er hat sich verpflichtet gefühlt, zu seinem Wort zu stehen.

Der hier angesprochene ehemalige Angestellte hingegen leugnete jegliche Wortvergabe, ja sogar einen Kontakt noch vor kurzem und gab im Rahmen eines tränenreichen Auftritts überrascht bekannt:

Horst Heldt hat mich jetzt über das Interesse des FC Bayern informiert.

Wie gesagt: Nicht, dass wir das nicht alles schon vorher gewusst hätten. Sich erwischen lassen beim Flunkern ist dennoch peinlich.

Auf dem Schulklo ebenso wie im Profifußball.

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„Des isch abartig!“

01. Aug. 2011 | 3 Kommentare

In der ersten DFB-Pokalrunde kann ein Bundesligist eigentlich nicht gut aussehen. Entweder er fliegt beim „Underdog“ raus – oder tut sich zumindest sehr schwer – und ist für mindestens eine Woche die Lachnummer Fußballdeutschlands. Oder er spielt sein Programm nüchtern herunter und wird am Ende als humorloser Perfektionist gegeißelt, der sich einen Spaß daraus macht, einen kleinen Gegner vorzuführen. Schalke 04 es gelang gestern, den dritten Weg zu beschreiten. Beim klaren 11:1-Sieg in Freiburg gegen den FC Teningen zeigte sich das Team vor 21.000 Zuschauern spielfreudig, zielstrebig aber nicht streberhaft. Schöne Tore, schöne Kombinationen, manchmal ein kleines spielerisches Augenzwinkern wie beim Lupfer von Raúl oder dem Versteckspiel-Tor von Gavranovic – aber Schalke behielt den Respekt vor dem Gegner. Das wurde von den Zuschauern honoriert und auch von den Spielern aus Teningen. Gefragt, ob er seine Gefühlslage nach dem Erlebnis und seinem Treffer zum 1:3 beschreiben könne, antwortete Florian Kirstein umwerfend ehrlich: „Des isch abartig!“ Ein schöner Tag, an dem es nur Gewinner gab. Ein Aperitif auf die anstehende Bundesligaspielzeit. Es wird Zeit, dass es endlich losgeht.

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Schalkes Erstrunden-DFB-Pokal-Deutschlandkarte

30. Jul. 2011 | Kommentare deaktiviert für Schalkes Erstrunden-DFB-Pokal-Deutschlandkarte

Meine kleine Einstimmung auf Sonntag: Die Karte präsentiert sämtliche Auswärtsspielorte, in denen Schalke in der 1. Runde des nationalen Pokalwettbewerbs seit 1963 angetreten ist. Die Größe der blauen Bälle kennzeichnet proportional die Anzahl der von Schalke geschossenen Tore. Ganz klein bedeutet 1 Tor – ganz groß bedeutet 9 Treffer. Mehr Torerfolge hat es bei einem solchen Anlass nie gegeben. Die roten Bälle markieren die „Orte der Schmach“, wo Schalke in der 1. Runde die Segel streichen musste. Die Größe der Bälle steht auch hier für die erzielten Tore, allerdings für die des jeweiligen Gegners.

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Mit Ciprian Marica auf der Suche nach dem Glück

29. Jul. 2011 | 4 Kommentare

Als Cássio de Souza Soares im Sommer 2004 von Schalkes Manager Rudi Assauer im Tausch gegen Leitathlet Jochen Seitz zum FC Schalke gelotst wurde, lachte ganz Fußballdeutschland über diesen Notnagel-Transfer. Wenige Monate später bestaunte die Fachwelt mit offenem Mund die Genialität des „Lincoln“ und Uli Hoeneß bekam seine berühmte feuerrote Birne, die er immer dann bekommt, wenn er etwas begehrt aber nicht haben kann. Assauer hatte einen, vielleicht sogar den größten Glücksgriff seiner Managerkarriere getan. Glück im Sinne von Massel.

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Die kleine Geschichte vom viel zu großen Stadion

28. Jul. 2011 | Kommentare deaktiviert für Die kleine Geschichte vom viel zu großen Stadion

Stadioncheck.de ist eine sehr feine Seite, auf der Jens unterschiedlichste Stadien porträtiert. Das ermöglicht Groundhopping für Couchpotatoes, sozusagen. Ich bin regelmäßiger Besucher auf Stadioncheck.de, weil ich – so wie wahrscheinlich jeder Fußballfan – von den unterschiedlichsten architektonischen Möglichkeiten, ein rechteckiges Stück Rasen in ein Bauwerk zu pressen, immer wieder fasziniert bin. Bei meinem Blick ins Archiv der Seite fiel mir jedoch auf, dass ein Stadion fehlt, dessen kleine, ärgerliche Geschichte mal erzählt werden muss: das Wörthersee Stadion in Klagenfurt. Eine Spielstätte, die so nie hätte gebaut werden dürfen, da das Nutzungskonzept auf tönernen Füßen stand. Sie erscheint als Co-Veröffentlichung hier und auf Stadioncheck.de.

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