Der Bäcker backt. Der Fußballprofi spielt Fußball. Für ihre Tätigkeiten erhalten beide Geld. Hier enden die Gemeinsamkeiten. Die Unterschiede zwischen dem Beruf des Bäckers und dem des Fußballprofis sind so eklatant, dass es sinnlos ist, nach einenden Eigenschaften zu suchen. Der gerne in der Fankurve getätigte Ausspruch „So eine Leistung sollte ich mal in meinem Job abliefern…“ geht so weit am Thema vorbei, wie eine Mondrakete, die auf dem Mars einschlägt. Vergleiche zwischen „normalen Berufen“ mit dem des Fußballprofis sind ohne Ausnahme populistischer Murks. Das „Fußballprofitum“ ist kein Beruf, sondern eine Tätigkeit in einer Scheinwelt, die sich zu 100% aus der realen Welt finanziert. Die Weltbevölkerung könnte gut ohne Fußballprofis leben, ohne Bäcker wäre es schon schwieriger.
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Hier die Anzahl der Spiele, die die Mannschaften der ersten Bundesliga in der zurückliegenden Saison absolviert haben. Eine Aufstellung völlig ohne Hintergedanken, einfach nur aufsummiert.
.
Ges.
|
Verein |
Liga
|
Pokal
|
EC
|
52
|
FC Schalke 04 |
34
|
6
|
12
|
47
|
Bayern München |
34
|
5
|
8
|
46
|
Bayer Leverkusen |
34
|
2
|
10
|
45
|
VfB Stuttgart |
34
|
3
|
8
|
44
|
Werder Bremen |
34
|
2
|
8
|
42
|
Borussia Dortmund |
34
|
2
|
6
|
39
|
Mönchengladbach |
36
|
3
|
|
38
|
1. FC Nürnberg |
34
|
4
|
|
38
|
1. FC Kaiserslautern |
34
|
4
|
|
38
|
TSG Hoffenheim |
34
|
4
|
|
37
|
1. FC Köln |
34
|
3
|
|
37
|
VfL Wolfsburg |
34
|
3
|
|
37
|
Eintracht Frankfurt |
34
|
3
|
|
36
|
FSV Mainz 05 |
34
|
2
|
|
36
|
Hamburger SV |
34
|
2
|
|
36
|
SC Freiburg |
34
|
2
|
|
35
|
Hannover 96 |
34
|
1
|
|
35
|
FC St. Pauli |
34
|
1
|
|
(Ges. = Gesamtzahl Spiele / Liga = Liga + Relegation / EC = Europapokal)
Am Anfang war es nur eine Idee. „Wie wäre es, wenn wir zum Finale etwas Gemeinsames auf die Beine stellen und unter einem Sammel-Account live von diesem Ereignis twittern“, fragte ich in einer Rundmail die anderen Schalke-Blogger, mit denen ich via Twitter in Kontakt stehe. Den dazugehörigen Account @finales04 hatte ich prophylaktisch gesichert, nicht wissend, ob die Idee überhaupt auf Gegenliebe stoßen und umsetzbar sein wird. So viel vorab zu meiner „Urheberschaft“ des Twitter-Experiments, auf der Tobias Weckenbrock im später noch gezeigten Video zu ausführlich herumreitet. Die Idee kam in der Tat von mir, doch alles, was danach folgte, war ein Paradebeispiel dafür, wie perfekt man sich über das Internet organisieren kann. Selbst mit Leuten, die man persönlich (noch) gar nicht kennt.
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Es war eine glatte Sache. Mit 5:0 fegte der FC Schalke 04 im Pokalfinale des Jahres 2011 den hoffnungslos unterlegenen Gegner aus Duisburg vom Platz und ließ keinen Zweifel daran, dass man nach einer vollständig verkorksten Bundesliga-Saison „zumindest“ den Status der „Pokalmannschaft“ hochhalten möchte. Nur 18 Minuten lang war es am Samstag eine offene Partie, dann zeigte Julian Draxler viel Herz und noch mehr Verstand und verlud mit einem kleinen Geniestreich die Abwehr der Zebras inklusive Torhüter Yelldell. Das 1:0 war der Türöffner zu einem einseitigen aber dennoch unterhaltsamen Pokalabend. Die Sensation blieb aus; Huntelaar mit zwei Treffern sowie Höwedes und Jurado dokumentierten die Schalker Überlegenheit schließlich auf der Anzeigentafel. In der zweiten Halbzeit hätte Schalke gegen die spätestens nach dem 3:0 völlig demotivierten Duisburger leicht noch eine Handvoll Tore nachlegen können, doch die Mannschaft zeigte Größe und beließ es bei der Einstellung des höchsten Endspielsieges in der Geschichte des Pokalwettbewerbes. Aus der Perspektive des deutlichen Siegers ist es leicht Komplimente zu verteilen, doch das folgende hätte ich auch gebracht, wenn Schalke verloren hätte: Die MSV-Fans präsentierten sich vor, während und nach dem Spiel als großartiges Publikum. Trotzig, wenngleich irgendwie auch ein bisschen hilflos, nutzen sie die letzten 20 Minuten der Partie, um lautstark auf sich aufmerksam zu machen. Dass es rund um das Stadion und in der Stadt – so zumindest meine Beobachtung – zu keinerlei Aggressionen zwischen den Fangruppen kam, war allerdings auch dieser besonderen Atmosphäre geschuldet, die so ein Finalwochenende auszeichnet. Und weil über das Spiel eigentlich schon alles gesagt wurde, soll es jetzt um das Drumherum gehen. Es folgen meine ganz persönlichen Eindrücke des vergangenen Wochenendes, garniert mit mehr als 50 Bildern. Alle Fotos liegen bei Flickr und lassen sich deshalb mit ein paar Mausklicks in hoher Auflösung betrachten.
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[ ] frisch gewaschenes Trikot von der Leine nehmen
[ ] noch fix eine bequeme Cargohose mit vielen Taschen kaufen
[ ] Smartphone und externes Zusatz-Akkupack aufladen
[ ] kontrollieren ob die Finalkarten noch da sind
[ ] auf die Frau warten, warten, warten …
[ ] Wegbier aus dem Kühlschrank holen
[ ] zum Bahnhof latschen, Freunde treffen
[ ] in den Bus einsteigen und Richtung Berlin starten
[ ] alle 100 Kilometer nachkucken, ob die Karten noch da sind
Das sind die Punkte, die ich heute abarbeiten möchte. Was in den nächsten Tagen passieren wird, kann man kann live beim Projekt FinaleS04 verfolgen. Meinen persönlichen und reich bebilderten Nachbericht zum Finalwochenende gibt es dann am Dienstagmorgen hier. Ich wünsche uns kein Glück, ich wünsche uns Erfolg.
Viel Erfolg, Schalke!
Die Liste der Titel des FC Schalke 04 – zumindest derer, die man im Briefkopf erwähnt – umfasst bislang zwölf Einträge. Darunter befinden sich sieben Meisterschaften (1934, 1935, 1937, 1939, 1940, 1942 und 1958), vier Pokalsiege (1937, 1972, 2001 und 2002) und natürlich der UEFA-Cup-Sieg von 1997. OK, das ist jetzt wirklich nichts, womit man auf einem Schalker Stehempfang den Experten raushängen lassen kann; das ist „Schalke-Grundwissen“. Wenn ich jetzt jedoch fragen würde, wie viele Trainer auf Schalke für diese Titel verantwortlich waren: wie lautete dann deine spontane Antwort?
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Ich habe im Rahmen von Gewinnspielen noch nie etwas gewonnen, das mir wirklich Freude bereiten konnte, sieht man mal von einem Boccia-Set mit bunten Pastikkugeln ab, das mir im Alter von sieben Jahren beim Malwettbewerb der Sparkasse zufiel. Da ich schon als Kind nicht malen konnte, war es wahrscheinlich ein Mitleidspreis, aber ich hatte einen Sommer lang meinen Spaß. Später hatte ich weniger Glück im Glück. Da gab es beispielsweise das Gewinnspiel eines schweizerischen Schokoladeherstellers, der anlässlich seines Firmenjubiläums Mitte der 90er-Jahre ein Jahr lang jede Woche eine Selektion seiner edelsten Erzeugnisse verloste. Ich gewann den Wochenhauptpreis im August, draußen waren es bestimmt 30 Grad im Schatten, im Postauto mindestens 50. Als mir der Paketbote den Gewinn überreichte, tropfte aus dem Päckchen die flüssige Schokolade heraus.
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Liga vorbei, Mund abputzen und nach vorne blicken. Für Schalke sieht ausgerechnet eine komplett vermurkste Bundesliga-Spielzeit eine Belohnung vor: die Teilnahme am Pokalfinale in Berlin. Es ärgert mich, dass das Spiel allenthalben als „die letzte Möglichkeit zur Europa-League-Qualifikation“ dargestellt wird. Mir persönlich ist es egal, ob Schalke in der kommenden Saison donnerstags in Estland spielt oder nicht. Denn finanziell ist die Europa-League nicht der sprudelnde Geldquell, der eine Doppelbelastung in einer Saison des notwendigen spielerischen Neuaufbaus rechtfertigt. Für mich geht es in Berlin allein um die Chance, einen Titel zu feiern. Allzu viele davon habe ich in meinen 37 Lebensjahren mit den Königsblauen noch nicht erleben dürfen. Aber gut – das ist nur meine Sichtweise. Andere sehen das sicherlich anders. Um unterschiedliche Sichtweisen, unterschiedliche Perspektiven und unterschiedliche Impressionen geht es beim Projekt „FinaleS04“.
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In die Handschuhe von Manuel Neuer zu schlüpfen, ist sicherlich keine leichte und deshalb wahrscheinlich sogar eine eher unangenehme Angelegenheit. Wie versöhnlich, dass der aktuelle Torhüterangestellte seinem Nachfolger am Samstag in der 60. Minute ein virtuelles Antrittsgeschenk überreichte. Schalke gewann trotz Neuers großer Geste durch ein Tor von Raúl nach Vorlage von Uchida das dritte Drittel souverän mit 1:0 in der Domstadt und fährt jetzt mit maximalem Rückenwind nach Berlin. Überhaupt brachte Königsblau eine Bundesliga-Spielzeit, die mit vier Niederlagen begann, trotz weiterer vier Niederlagen zum Abschluss sicher mit vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang ins Ziel. Und bei 70 Millionen Kaderkosten wissen wir nun auch, dass ein Punkt in der Bundesliga läppische 1,75 Millionen Euro kostet. Das schafft kalkulatorische Planungssicherheit für die Zukunft. Die beste Feststellung dieses Jahres bleibt jedoch, dass mein Patenkind Finn noch so entgeistert dreinblicken kann. Bleibende Schäden wird die zurückliegende Saison bei ihm dennoch nicht hinterlassen.
Ende gut, alles gut.
Immer wenn der letzte Spieltag kommt und es für Schalke um nichts mehr geht – also meistens – denke ich an den letzten Spieltag der Saison 1998/99 zurück. Damals lieferte Schalke eine ebenso erbärmliche Bundesliga-Spielzeit wie die aktuelle ab und landete in der Abschlusstabelle auf Platz 10. Nur zwei Jahre nach dem UEFA-Cup-Sieg schien es, als seien die fetten Jahre wieder vorbei. 1998/99 war so schlecht, dass selbst ein limitierter und alles andere als blutjunger Amateurspieler namens Sascha Wolf plötzlich zum Publikumsliebling aufstieg und die Gunst der Nordkurve genoss, weil „er einer von uns ist, der sich den Arsch aufreißt“. Der Top-Einkauf vor der Saison, Hami Mandirali, versagte hingegen auf ganzer Linie.
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