Liebe Ultras, bitte nochmal machen

07. Apr. 2010 | Kommentare deaktiviert für Liebe Ultras, bitte nochmal machen

se_chaaalkeIn der Grundschule hieße es jetzt: Er hat sich zumindest redlich bemüht! Aber Entwarnung: Das ist keinesfalls ein erster und exklusiver Spy-Shot der Ultra-Saisonabschluss-Choreografie, sondern nur ein Werbeschild aus Indien.

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Zwei Fehleinschätzungen

06. Apr. 2010 | 3 Kommentare

Bevor mir jemand meine eigenen Aussagen von vor ein paar Wochen um die Ohren haut, mache ich es lieber selbst und stelle fest, dass ich (mindestens) gleich zweimal komplett daneben lag. Als da wäre mein Fazit nach dem Schalker 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln:

In den nächsten Spielen heißen die Gegner VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart, Hamburger SV, Bayer Leverkusen und FC Bayern München. Ohne großen Pessimismus verbreiten zu wollen, denke ich doch, dass nach diesen Spielen nicht mehr vom “Titelkandidaten Schalke” die Rede sein wird.

Und als ebenso verfrüht könnte sich mein Urteil über den Bundesliga-Verbleib von Hertha BSC nach dem Schalker 2:0 gegen die Berliner herausstellen:

Dass Hertha in der Saison 2010/11 in der 1. Bundesliga auflaufen wird, ist für mich seit gestern so wahrscheinlich wie die zeitnahe Erschließung des Jupiter-Mondes Lysithea durch Wanderarbeiter aus der Asphalt-Branche oder eine DFB-Präsidentschaftskandidatur von Ante Sapina.

‚tschuldigung.

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Und ich habe Nichts gesehen …

06. Apr. 2010 | Kommentare deaktiviert für Und ich habe Nichts gesehen …

Schalke erobert die Tabellenspitze und geht mit breiter Brust ins Spitzenspiel der Bundesliga, um den frisch ergatterten Platz an der Sonne gleich wieder nach einem 1:2 gegen Bayern München abzugeben. Und auf dieser Seite gibt es innerhalb von fast 14 Tagen nur einen lausigen Eintrag? Die Lösung ist ganz einfach und wird regelmäßige Leser nicht überraschen: Ich war mal wieder im (für mich) nahezu internetlosen Kärnten unterwegs. Das Spiel gegen Leverkusen hörte ich als 90-minütige Vollreportage im WDR-Sat-Radio und verschlang danach sämtliche Zusammenfassungen. Das Spiel gegen Bayern hörte ich im Rahmen der WDR-Hörfunk-Konferenz und stellte dabei fest, dass ich es wohl doch schon zu lange gewohnt bin, die Spiele in voller Länge zu sehen – sei es im Stadion oder via TV -, als dass ich noch wirklich Spaß an einem Schalke-Spieltag in Hörfunkschnipseln empfinden könnte. Und weil das Ergebnis gegen Bayern dann auch noch ziemlich ärgerlich war, habe ich am Osterwochenende konsequent darauf verzichtet, mir irgendeine Zusammenfassung anzusehen. Stattdessen könnte ich aber von einem packenden Pokal-Viertelfinale zwischen dem FC Kärnten und Rapid Wien berichten. 3:2 gewannen die in der Tabelle weit abgeschlagenen, als Absteiger feststehenden Kärntner gegen die hoch favorisierten Wiener. 90 Minuten Pokalschlacht mit zwei Eigentoren. Naja, aber das interessiert hier sicherlich niemanden. Deshalb nur kurz die Statusmeldung: Seit gestern Nacht bin ich wieder da. Und nein, ich werde auch in Zukunft meine Urlaube nicht vorab im Blog ankündigen, da ich ansonsten ja gleich ein Schild an meine Wohnungs- und Bürotür hängen könnte: „Hier ist in den nächsten zwei Wochen keiner da. Bitte jetzt einbrechen!“

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Spitzenreiter! Spitzenreiter!

30. Mrz. 2010 | 3 Kommentare

Wahrscheinlich war der Rasen in Leverkusen zu schlecht. Und in München sowieso. Wahrscheinlich hat Trainager Felix Magath vor dem Spiel in der BayArena pünktlich um 15.29 Uhr alle Handys eingesammelt, damit seine Spieler bloß nicht die Ergebnisse des Nachmittags vernehmen können. Wahrscheinlich spielt Kevin Kuranyi den grottigsten Fußball der Welt und hat einfach nur das Glück, von einer verunglückten Flanke glücklich am Kopf getroffen zu werden. Denn wir müssen hier eines einmal festhalten: Schalke kann doch gar keinen schönen Fußball spielen. Die Mannschaft kann rennen und grätschen, aber das ist nicht die Zukunft des Ballsports. Die Zukunft sieht man bei den Galaktischen von Bayern München, bei den wackeren Recken von Borussia Dortmund und den Ballzaubereren von Bayer Leverkusen. Diese Statements sind derart in Stein gemeißelt, dass man einen Sportjournalisten auch Nachts um halb Vier wecken könnte und er es ohne ins Stocken zu geraten herunterbeten würde. Dumm nur, wenn Schalke dann plötzlich alle Lügen straft. Denn der 2:0-Erfolg in Leverkusen war weder herausgearbeitet noch herbei gegrätscht. Und am Rasen lag es schon gar nicht. Schalke war am Samstagabend einfach in allen Belangen besser als die Stars der Hinrunde. Schalke hat den Fußball vielleicht nicht zelebriert, aber doch schön gespielt. Und wenn dann auch noch das Kollektiv funktioniert, dann springt am Ende sogar noch die Tabellenführung nach 28. Spieltagen heraus. Auch wenn es der allgemeinen Wahrnehmung so gar nicht entsprechen will.

Natürlich – auch ich hatte meine Zweifel, ob Schalke die Pokalheimspiel-Niederlage gegen Bayern und vor allem die 120 doch recht frustrierenden Minuten gut überstanden hat. Doch bereits noch wenigen Minuten erkannte man, dass Schalke nicht nur präsenter, sondern schlichtweg auch besser als Leverkusen war. Das frühe und wunderschön verwandelte 1:0 von Kevin Kuranyi nach 11 Minuten, ein Resultat eines schönen Angriffs über Farfán und Höwedes, und die ebenfalls recht zeitige Resultatserhöhung durch Kuranyi nach einer knappen halben Stunde, diesmal im Alleingang vorbereitet von Farfán, stellten schon früh die Zeichen auf Sieg. Leverkusen war kalt gestellt und fand über weite Phasen der Partie nicht mehr statt. Im Gegenteil hatte Schalke im weiteren Spielverlauf noch etliche Chancen, das Ergebnis höher ausfallen zu lassen. Letztendlich war es ein grandioser und hochverdienter Sieg.

Der große Showdown, wenn man denn am 29. Spieltag überhaupt schon davon sprechen darf, findet nun unter komplett gedrehten Voraussetzungen statt. Jetzt sind es nicht mehr die Bayern, die Schalke durch einen Sieg distanzieren können, sondern die Schalker, die den Stern des Südens deutlich auf Abstand bringen können. Selbst eine Niederlage bedeutet nicht das Ende aller Schalker Träume. Die Champions-League-Qualifikation ist bei 9 Punkten Abstand auf den Vierten greifbarer denn je. Ob es sogar mehr werden kann? Ich weiß es nicht. Ich weiß allerdings, dass diese Schalker Mannschaft nicht am Druck des Möglichen zerbrechen wird. So wie sich das Team bislang durch die “Wochen der Wahrheit” manövriert hat, habe ich es bislang sehr selten von einem Königsblauen Team gesehen.

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Zu wenig gemacht, um belohnt zu werden.

25. Mrz. 2010 | 6 Kommentare

Meine persönliche Highlight-Szene ereignete sich gestern Abend so um die 100. Minute herum. Arjen Robben hatte sich einmal mehr im Mittelfeld in zwei Schalker verbissen, stocherte nach dem Ball und ging zu Boden. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Wie von der Tarantel gestochen sprang der Niederländer auf, gestikulierte wild, regte sich auf und hüpfte wie ein Troll auf der Stelle. Ich kann ihn verstehen. Da macht man sich schon die Mühe, sich lang zu legen, und dann gibt es dafür noch nicht einmal einen Freistoß. Unverschämt!

Bevor jetzt hier aber auch nur der Hauch eine Legendenbildung aufkommen kann: Schalke ist zu Recht raus aus dem Pokal! Mit biederen Mitteln, großem Kampf, Disziplin und Leidenschaft rang man dem Favoriten aus Bayern zwar über 115 Minuten ein 0:0 ab und hätte es auch fast ins Elfmeterschießen geschafft – doch letztendlich fehlte Schalke gestern der Mut. Eigene Aktionen der Hausherren konnten nur in der extrem kurzen Anlaufphase nach dem Seitenwechsel der regulären Spielzeit beobachtet werden. Ansonsten stand Schalke hinten sicher und wartete auf den einen Konter. Und wartete. Und wartete. Und wartete. Spätestens ab der 70. Minute standen die Königblauen nur noch tief in der eigenen Hälfte und „pöhlten“ die Bälle hoch und weit aus der Gefahrenzone raus. 50 Minuten lang pure Abwehrschlacht mit allen Mitteln – das musste irgendwann einmal schief gehen. Als Robben, der über die gesamte Spielzeit sterbende Schwan, in der 115. im Mittelfeld zum sehenswerten Solo ansetzte und die gesamte Schalker Abwehr wie Slalomstangen aus der Zeit von Rosi Mittermeier aussehen ließ  (die ganz steifen Vollholz-Dinger, nicht die Heutigen mit dem Kipp-Gelenk), schoss er Bayern zum verdienten Sieg. Daran gibt es nichts zu deuteln.

Sicher. Schalke hätte gestern den „Lucky Punch“ landen können. Kuranyi, der einmal mehr den Alleinunterhalter im Sturm geben musste, hatte den Treffer auf dem Fuß, als er allein auf Butt zumarschierte. Doch derartige Chancen waren die Ausnahme und resultierten aus 1:1-Situationen, nicht aber aus einem geplanten Offensivspiel. Auf der anderen Seite die Bayern: zwar auch nicht brillant, aber doch immer tonangebend und erstaunlich fit. Während die Spieler in Blau und Weiß nach 80 Minuten ausgepumpt wirkten, rannten die Roten immer und immer wieder gegen die blaue Wand an. „Steter Tropfen höhlt den Stein“, sagt man. Gestern konnte man in der 115. Minute sehen, wie einfach sich dieses Sprichwort auf den Fußball übertragen lässt. Vielleicht hat Luis van Gaal ja doch die größeren Medizinbälle?

Vielleicht hätte Schalke offensiver agieren müssen. Vielleicht hätte man – so wie die Frankfurter es am vergangenen Wochenende taten – mehr auf einen eigenen Torerfolg hinspielen müssen, in Kauf nehmend, selbst einen Treffer zu kassieren. Es ist müßig, darüber sich jetzt noch den Kopf zu zerbrechen. Trainager Felix Magath entschied sich offensichtlich für eine andere taktische Variante und fuhr lange Zeit auch ganz gut damit. Belohnt wurde er jedoch nicht. Wer weiß, wofür es gut war.

Schalke kann trotzdem mit hoch erhobenem Haupt aus der Partie gehen. Als Kollektiv begegnete man den Bayern gestern durchaus auf Augenhöhe. Dass es letztendlich ein Geniestreich war, der die Entscheidung brachte, muss man einfach akzeptieren und kann doch zugleich erleichtert feststellen: Mehr als diesen einen Geniestreich hat Schalke nicht zugelassen.

Mehr zum Spiel schreibt der „kicker„.

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Oh mein Gott! Nur Unentschieden…

22. Mrz. 2010 | 8 Kommentare

Tja, das war’s dann wohl, Schalke. Nichts ist es mit der Tabellenführung. Die Königsblauen versagen in Hamburg auf ganzer Linie und spielen nur Unentschieden. 2:2 hieß es nach 90 wirklich spektakulären Minuten und ich stelle mir eine Frage: Wie dämlich ist eigentlich Fußballdeutschland, wenn es meint, Schalke eine Sichtweise wie die eingangs skizzierte anzudichten?

Schalke präsentierte sich in Hamburg gut. Besser sogar, als die Hausherren. Nach einem 20-minütigen Abtasten übernahmen die Königsblauen mehr und mehr die Initiative und straften dabei alle Lügen, die gebetsmühlenartig die Geschichte der “schlecht spielenden Schalker” herunter leiern. Dass es in dieser Phase nicht zur Führung reichte, war Pech und lag auch an Farfáns leicht schlampigen Abspiel auf den frei vor Frank Rost stehenden Kuranyi nach dessen Balleroberung in der 27. Minute. Mitten in diese Schalker Drangphase setzte der HSV dann das überraschende 1:0: ein extrem zweifelhaft zustande gekommener Freistoß (Rafinha wurde umgerannt), Trochowski donnert den Ball aus 25 Metern auf das Tor, Neuer lässt prallen, van Nistelrooy staubt sehenswert ab. Sichtlich beeindruckt von diesem Rückstand rettete sich Schalke über die letzten Minuten der Halbzeit bis zur Pause.

Zurück aus den Kabinen brachte Magath mit Baumjohann für Kluge ein spielerisches Element, das der Partie gut tat. Denn fortan erhöhte Schalke den Druck noch einmal und kam durch Kuranyi nach 62 Minuten per Kopf zum verdienten Ausgleich. Die Vorlage hatte der sehr quirlige Baumjohann geliefert. Baumjohann selbst leitete nur sechs Minuten später die Schalker Führung ein, als er mit einem starken Dribbling in der Strafraum eindrang und dort von van Nistelrooy zu Fall gebracht wurde. Rakitic verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:1 und ließ sich dabei auch nicht davon beirren, dass der gestern etwas konfus agierende Schiedsrichter Wolfgang Stark den Strafstoß wiederholen ließ.

Dass es dennoch nicht zum Sieg reichte, lag im Anschluss an vier Szenen. Die erste war die vergebene Großchance von Edu, der freigespielt von Kuranyi Keeper Rost umrunden und den Ball auf das Tor schießen konnte. Auf der Linie wurde das Spielgerät jedoch wirklich sehenswert und regelkonform von Hamburgs Rincon abgewehrt. Die zweite Szene war der Ausgleich der Hamburger, bei dem die gesamte Schalker Abwehr – allen voran Heiko Westermann – aber mal so richtig pennte, so dass der eingewechselte Pitroipa die Kugel letztendlich nur noch über die Linie drücken musste. Die dritte war ein satter Lattenknaller von Baumjohann direkt nach dem Ausgleich – ein feiner Schuss aus knapp 30 Metern, der mehr verdient gehabt hätte. Und die vierte schließlich war eine Situation, die in der Nachberichterstattung mal wieder komplett unter den Tisch fiel. Denn als sich Edu in der 90. Minute anschickte, ein 35 Meter-Solo frei auf Frank Rost zu starten, wurde er zurückgepfiffen. Angeblich Abseits – war es aber nicht!

2:2 in Hamburg – ich kann damit sehr gut leben. Schalke zeigte eine wirklich schön anzusehende Partie und spielte einen starken Gegner an den Rand einer Niederlage. Wer jetzt meint, Schalke einen Komplex andichten zu können, darf es gerne tun. Bei mir stößt man damit jedenfalls auf taube Ohren. Mehr zum Spiel schreibt der “kicker”.

Der Blick auf die Tabelle zeigt bei noch 21 zu vergebenen Punkten einen komfortablen 11-Punkte-Vorsprung auf Platz 6. Auf den Tabellenvierten aus Dortmund sind es ebenfalls noch sieben Punkte Vorsprung. Eine wirklich sehr gute Ausgangslage für die nun anstehenden Aufgaben in Pokal und Liga gegen Bayern und Leverkusen.

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Ergebnisse der Sozioland-Fußball-Umfrage 2010

17. Mrz. 2010 | 3 Kommentare

Folgende Mail landete vor ein paar Minuten in meiner Inbox:

Liebes Matthias Schalke Page-Team,

anbei schicken wir Ihnen die Ergebnisse unserer diesjährigen Fußball-Umfrage, die Sie bei Angabe des Links gerne auf Ihrer Webseite verwerten und veröffentlichen dürfen. (…)

In einer kurzen, aber kontrovers geführten Diskussion des Matthias Schalke Page Redaktionsteams wurde der Entschluss gefasst, die wirklich sehr umfangreichen Ergebnisse der Umfrage hier öffentlich zu machen. Allerdings verbunden mit dem deutlichen Hinweis, keiner Statistik weiter zu trauen, als man den Statistiker werfen kann.

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Skandal!

15. Mrz. 2010 | Kommentare deaktiviert für Skandal!

meinvzfake
Glücklicherweise hat Schalkes an den VfL Bochum ausgeliehener Mittelfeldspieler Lewis Holtby dies heute in seinem Twitter-Account bekannt gegeben. Man könnte sonst auf die Idee kommen, er gebe sich mit dem „VZ“ ab oder den Leuten vom „VZ“ einen aus…

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Und wirklich niemand hebt ab

15. Mrz. 2010 | Ein Kommentar

Schalke gewinnt mit 2:1 gegen Stuttgart und klettert für eine Nacht an die Tabellenspitze. Es war in der ersten Halbzeit sicherlich kein mitreißendes, dafür aber ein taktisch sehr interessantes Spiel. Offensichtlich waren die Bemühungen von Stuttgart, in der eigenen Hälfte bloß keinen Freistoß zuzulassen, gleichzeitig aber den Schalker Spielfluss dennoch nachhaltig zu stören. Es gelang, weil der VfB sicherlich eine der stärksten Mannschaften war, die in den letzten Monaten ihre Visitenkarte in der Arena abgab. In der zweiten Halbzeit legten beide Teams dann für eine Viertelstunde ihr taktisches Korsett ab – und schon wurde es ein mitreißendes Spitzenspiel. Zunächst profitiert der für Farfán eingewechselte Edu von einem Abwehrquerschläger von Tasci und netzt mutterseelenallein zum 1:0 ein (46. Minute). Nur vier Minuten später macht Tasci diesen Fehler wieder gut und köpft nach einem (zumindest aus meiner Perspektive höchst zweifelhaft zustande gekommenen) Freistoß aus dem Halbfeld zum Ausgleich ein. Fünf Minuten später wieder Schalke: Ein Freistoß-Lupfer, die Stuttgarter Abseitsfalle scheitert an der “Passives Abseits”-Regelung, Westermann kann den Ball frei vor Lehmann locker annehmen und wartet dann noch eine halbe Ewigkeit, um schließlich doch noch im richtigen Moment auf Kuranyi abzulegen, der aus drei Metern zur neuerlichen Führung trifft.

Der weitere Spielverlauf konnte mit diesem turbulenten Auftakt in die zweite Halbzeit zwar nicht mehr mithalten, dennoch war es ein richtiges Spitzenspiel mit allem drum und dran. Inklusive Schalker Abwehrschlacht, inklusive einiger vergebener Großchancen nach Kontern und inklusive grenzenlosem Jubel nach dem Schlusspfiff. Ein paar Minuten lang hallten die “Spitzenreiter, Spitzenreiter”-Rufe durch die Halle, danach war aber wieder alles normal. Schalke genoss den Sieg und die Kurzeit-Tabellenführung, doch – und das ist für mich die bemerkenswerteste Feststellung des Tages – niemand hob ab. Mit 54 Punkten aus 26 Spielen hat man zwar jetzt sogar den Wert der Saison 2005/06 übertroffen und steuert weiterhin auf die erfolgreichste Bundesliga-Saison aller Zeiten zu, doch wirklich erreicht ist noch nichts. Das weiß und lebt jeder. Neben der unglaublichen Effektivität, die Schalke auszeichnet, ist für mich die eingebaute Euphorie-Bremse, mit der jeder rund um das Berger Feld konzentriert seiner Arbeit – auch der “Arbeit” als Fan – nachgeht, der größte Verdienst von Felix Magath.

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Wo stehen wir denn jetzt eigentlich?

08. Mrz. 2010 | 7 Kommentare

Erst die gute Nachricht? Oder erst die schlechte? Oder willst du zunächst die ängstlich-realistische Einschätzung hören? Ich fange einfach mal mit der belegbaren Variante an: Wer sagt, Schalke spiele derzeit eine seiner erfolgreichsten Saisons in der Geschichte der Bundesliga, der liegt nicht vollständig daneben. Denn auf 51 Punkte nach 25 Spieltagen brachten es die Königsblauen in der Tat ganz selten. 2005/2006 war es, als Schalke nach 25 Runden exakt so viele Zähler auf der Habenseite verbuchen konnte. Nur ein einziges mal war man besser (2004/2005), als es am 25. Spieltag bereits 53 Punkte geregnet hatte. Wie wenig dies allerdings aussagt, zeigt ein Blick in das Jahr 2000/01, die Saison der legendären 4-Minuten-Meisterschaft. Damals stand Schalke nach 25 Spieltagen mit vergleichsweise mickerigen 42 Punkten auf dem fünften Rang und bewies in dieser Saison noch zwei Dinge. Erstens, dass 9 Spieltage lang genug sind, um noch einen großartigen Schlussspurt zu starten. Und zweitens, dass 9 Spieltage lang genug sind, um dem Schlussspurt noch einen Einbruch folgen zu lassen.

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