Nein, heute hatte ich leider keinen eigenen Korrespondenten vor Ort (ich muss meinen Freundeskreis unbedingt mal in Richtung Ostwestfalen erweitern…), deshalb gibt es hier nur den puren Ergebnisdienst: Im heutigen zweiten Testpiel der Saisonvorbereitung gewann Schalke gegen den bayerischen A-Kreisligisten TSV Donndorf-Eckersdorf mit 14:1. Die Torschützen waren Kevin Kuranyi, Elim Yalin (je drei Treffer), Halil Altintop, Ivan Rakitic (je zwei Tore) sowie Jefferson Farfan, Albert Streit, Carlos Zambrano und der – seit heute auch offiziell verpflichtete – griechische Neuzugang Vasilios Pliatsikas. Wie bereits gestern musste Schalke die Partie mit zehn Spielern zuende bringen. Gerald Asamoah wurde nach einem Schlag auf das linke Schienbein ausgewechselt und konnte nicht mehr ersetzt werden, da zu diesem Zeitpunkt bereits alle anderen Spieler bereits ausgewechselt waren bzw. noch auf dem Feld standen. Mehr zu dem Testkick schreibt der „Reviersport„.
Rund 6.000 Zuschauer sahen heute im Mescheder Dünnefeld-Stadion das erste Schalker Testspiel der Saisonvorbereitung. Mein Fanclub-Kumpel Oliver, der gerade erst vor ein paar Monaten nach Meschede gezogen ist, war live vor Ort und schilderte mir via Mobiltelefon seine Eindrücke. Und die waren zumindest in den ersten 45 Minuten alles andere als berauschend. Denn gegen eine bunt zusammengewürfelte „Hochsauerland-Auswahl“ (die Leser einer Zeitung hatten den Kader per Voting zusammengestellt) tat sich Schalke schwerer als erwartet. Erst nach gut 20 Minuten gelang der von den Trainingstrapazen der letzten Tage offensichtlich gebeutelten Mannschaft das 1:0. Torschütze Albert Streit, in der ersten Hälfte durchaus mit einer ansehnlichen Leistung, hatte sich aus halblinker Position einfach mal ein Herz gefasst und abgezogen. Sein Schuss aus gut 16 Metern segelte vorbei an zahlreichen Abwehrbeinen und touchierte sogar noch den HSK-Keeper, fand aber dennoch den Weg ins Netz.
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Das erste Testspiel der Saisonvorbereitung führt den FC Schalke 04 heute vom ostwestfälischen Marienfeld ins sauerländische Meschede. Im Dünnfeld-Stadion treffen die Königsblauen zur Stunde vor rund 1.800 Besuchern [Edit: Mit dieser Schätzung lag mein Korrespondent wohl ziemlich daneben…] auf eine bunt zusammengewürfelte, von Zeitungslesern per Voting nominierte Truppe aus dem Hochsauerlandkreis. Mein Fanclub-Kumpel Oliver, der erst vor kurzem nach Meschede gezogen ist, nutzt die Gelegenheit und wohnt dem Spiel bei. Zur Halbzeit steht es 1:0 durch ein Tor von Albert Streit. Der hatte um die 20. Minute herum aus 16 Metern (halblinke Position) einfach mal draufgehalten und ein wenig Glück, dass der Ball dem HSK-Keeper durch die Hände rutschte. Ansonsten bekleckert sich Schalke aktuell noch nicht mit Ruhm. Insbesondere Halil Altintop zeigt vor dem Tor ein ums andere Mal Schwächen und vergab bereits mehr als fünf „Hochkaräter“. Mehr zum Spiel gibt es in einer guten Stunde.
Das ist mehr als eine Randnotiz vom Fußballnachwuchs: Manuel Neuer und Benedikt Höwedes sind heute mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister geworden. Es war nicht unbedingt ein begeisterndes Turnier, aber spätestens im Halbfinale (großartige kämpferische Leistung beim 1:0 gegen Italien) und im Finale (großartige spielerische Leistung beim 4:0 über England) hat die deutsche U21 gezeigt, warum sie im Vorfeld als Favorit gehandelt wurde. Neuer und Höwedes waren dabei zwei Stützen einer Mannschaft, die im gesamten Turnierverlauf nur ein einziges Gegentor kassieren musste. Und wenn man dann noch bedenkt, dass es überhaupt erst durch Höwedes‘ Last-Minute-Treffer im Oktober 2008 gegen Frankreich möglich wurde, dass Deutschland bei dieser U21-EM in Schweden dabei war, dann kann man als Schalker schon ein ganzes Stückweit stolz auf die Eigengewächse sein. Zumal Manuel Neuer und Benedikt Höwedes ja nicht die einzigen amtierenden Europameister im Schalker Kader sind. Vor fast genau einem Jahr schaffte Danny Latza dieses Kunststück bereits mit der U19.
Als Felix Magath vorgestern seine ersten Sätze als Schalker Trainermanager in die Mikrophone der versammelten Presse sprach betonte er gleich mehrmals, er sei es gewohnt, in neuen Vereinen mit neuen Menschen zusammenzuarbeiten und könne sich gut vorstellen, auch ohne größere personelle Umstellungen in die Saison zu gehen. Damit meinte er offensichtlich ausschließlich den Lizenzspielerkader, denn nur einen Tag später gibt Schalke bekannt, dass man für das Interims-Trainertrio der letzten und vorletzten Saison keine Verwendung mehr hat. Oliver Recks Vertrag (bis 2010) wird nicht verlängert, Youri Mulder wurde „zu sofort“ freigestellt und Mike Büskens gehört – so die Diktion des Vereins – „nicht mehr der Lizenzspielerabteilung an“. Dem Vernehmen nach soll „Bujo“ das Angebot, den zuletzt arg gebeutelten und nur mit viel Glück dem Sturz in die Sechstklassigkeit entkommenen Amateurkader wieder zu übernehmen, ausgeschlagen haben. Ich kann nur hoffen, dass Magaths Ankündigungen demnächst eine längere Halbwertzeit besitzen.
Da hauen sich am Samstagabend in unserer Arena zwei Ex-GUS-Staatler auf die Mappe, die beide glühende Verehrer des Ruhrgebiets, der Kumpels und natürlich auch unserer Schalker sind, der eine von beiden schlägt neun Runden lang ganz fies mit seinem Gesicht gegen die Faust des anderen, mehr als 60.000 Zuschauer sind vor Ort, Mando Diao verhunzen ihren Top-Hit und in sämtlichen Internet-Foren freuen sich Schalker darüber, dass die Königsblauen nun weltweit mindestens so bekannt sind wie Mutter Theresa – und dann hat die „Welt“ echt nichts Besseres zu tun, als Fanta ins Bier Wasser in den Wein zu schütten. Boah ey, das ist echt gemein!
Anfang der Woche geisterte die Meldung, Orlando Engelaar werde Schalke in Richtung Panathinaikos Athen verlassen, bereits durch die Medien. Heute meldet der „kicker“, dass der Deal praktisch abgeschlossen sei. Als Ablösesumme stehen 3,5 Millionen Euro im Raum. Ob Schalke nun mit einem blauen Auge davongekommen ist, oder innerhalb von nur einem Jahr rund 5 Millionen Euro verbrannt hat, wissen wie immer nur die Akteure hinter den Kulissen. Fest steht, dass Orlando Engelaar nie richtig auf Schalke angekommen ist. Sein Spiel wirkte apathisch und statisch, ihm fehlte oftmals die Ãœbersicht, immer wenn Druck gefordert war, nahm er das Tempo aus der Partie, seine Pässe – auch die ganz kurzen – landeten viel zu oft beim Gegner und dass er nur ein fußballerisch relevantes Bein sein eigen nennen konnte, dürfte hinlänglich bekannt sein. Ich habe ihn nie ausgepfiffen, aber bitte erwarte jetzt auch niemand, dass ich ihm hinterher weine. Orlando Engelaar war – zumindest für Schalke – einfach nur ein riesengroßer Fehlgriff, ein echtes Missverständnis. Ein Umstand, der umso schwerer wiegt, weil er der erklärte Wunschspieler des Trainers war, der mit ihm bereits über Jahre in Enschede gearbeitet hatte. Nun ist das Kapitel also abgeschlossen. Gut so. Selbst als Sündenbock taugte Engelaar nur sehr bedingt. In der Phase der größten Fanhetze gegen ihn ging es eher um die Köpfe von Rutten und Müller. Engelaar war bestenfalls der Funken, der das Fass explodieren ließ und letztendlich eine Bewegung in Gang setzte, die Felix Magath auf den Schalker Trainerstuhl spülte und das Trainerkarussell in der Bundesliga zumindest ein Stück weit in Gang setzte. Zumindest so hat er sich eine Randnotiz in der Schalker Vereinsgeschichte erarbeitet. Besser als Nichts.
[Update:] Jetzt könnte man natürlich unken, dass Engelaar selbst einen gescheiten Vereinswechsel nicht hinbekommt, aber angesichts von anscheinend 500.000 Euro Wechselsumme mehr bin ich über seinen offensichtlichen Last-Minute-Sinneswandel hoch erfreut.
Ein Kumpel von mir hat jüngst bei der DFL angefragt, wann mit dem Spielplan für die kommende Saison zu rechnen sei. Folgende Antwort erreichte ihn heute:
Die Saison 2009/10 wird am Wochenende des 7. Augusts 2009 beginnen. (…) Der Spielplan wird voraussichtlich am 2. Juli erscheinen.
Jermaine Jones will bekanntlich demnächst für die US-Nationalmannschaft auflaufen. Eine Nachricht, die in Deutschland weniger hohe Wellen schlug, als Jones selbst es vielleicht erwartet hatte. Herr Wieland hat sich zum kurzen medialen Rummel so seine Gedanken gemacht, die ich voll und ganz unterschreiben kann. Ob Jones in den USA mit offenen Armen empfangen wird, muss allerdings die Zeit zeigen. Als ein Zeichen eines neuen US-Fußball-Selbstvertrauens, das sich längst nicht mehr als Entwicklungsland in Sachen Fußfummelei sieht, werte ich einen durchaus kritischen Bericht im „Soccer Blog“ der New York Times, der sich dem neu gewonnenen Landsmann mit einer spürbaren Portion Skepsis nähert. In einfach strukturiertem Englisch versucht Jermaine Jones in dem Artikel die Beweggründe für seine Entscheidung zu erklären – und die NY Times-Blogger haben es gnadenlos heruntergeschrieben:
It is funny because in Germany they do not like different guys like me. I have so much people who don’t like it. When I say something I think is right they say: ‘You can’t say that. Why you say that? You can think it, but don’t say it.
Ich bin jedoch davon überzeugt, dass auch bei der „Times“ die Zeit der kindischen Frotzeleien über Jones‘ Englischkenntnisse bald vorbei sein wird. Spätestens wenn das US-Fußballpublikum erkannt hat, dass sie sich einen richtig guten Kämpfer für das Mittelfeld gesichert haben, wird auch die Presse sich nicht mehr an den grammatikalischen Fähigkeiten des Neu-US-Boys stören. Ich störe mich indes an einer anderen Passage im erwähnten Bericht:
Jones has spent his entire professional career in Germany, with Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen and Eintracht again before signing a four-year contract with Schalke in 2007. He said he had two years left on his contract, then would like to play in England.
Geht das jetzt etwa schon wieder los? Ich dachte, Jones‘ (zwischenzeitlich nervenden) Wechselliebeleien seien spätestens mit der Vertragsverlängerung bis 2014 vom Tisch. Woher haben die Blogger aus New York diese exklusive Information? Aus dem transskribierten Telefonat mit Jones ja wohl kaum.
Im Winter hatte es sich schon angedeutet, in den letzten Wochen der Saison wurde es allmählich immer konkreter, dem FC Schalke 04 war es jedoch weder einen Blumenstrauß am letzten Spieltag noch eine Meldung auf der offiziellen Website wert: Mladen Krstajic hat nach dem Auslaufen seines Vertrages der Bundesliga den Rücken gekehrt und kickt demnächst für seinen „Heimatclub“ Partizan Belgrad. Sportlich kann ich die Entscheidung, Krastjics Vertrag nicht zu verlängern, sehr gut nachvollziehen und es passt irgendwie in das Bild, das Andreas Müller bei mir hinterlassen hat, dass er es dem Anschein nach dennoch tun wollte. Menschlich hätte ich mir etwas mehr Größe von meinem FC Schalke erwartet, denn immerhin war Krstajic in den letzten Jahren ein wichtiger Leistungsträger und Eckpfeiler unserer Mannschaft. So bleibt nun bei mir das Bild haften, dass sich den Arenabesuchern nach dem letzten Spieltag etwa eine Viertelstunde nach dem Apfiff bot. Da tollte Mladen Krstajic minutenlang zusammen mit seiner kleinen Tochter über den Rasen und nahm auf eine Art und Weise Abschied, die ich viel rührender empfand als jedes Blumengebinde.