Über Verträge, die das Papier nicht wert sind

05. Jun. 2009 | 2 Kommentare

Eigentlich wollte ich ja Nichts zum aktuellen Trainer-Transfer-Karussell schreiben. Warum auch? Schalke hat sich schließlich vor Wochen bereits den aktuell größten Hecht im Teich geangelt und der VfL Wolfsburg letztendlich ja auch nicht die jämmerlichste Kaulquappe als Ersatz erhalten. Danach wurden dann zwar die Trainerstühle in Bielefeld, Mönchengladbach, Hamburg, Köln und Frankfurt frei – aber das hat mich aus Schalker Sicht nicht gekratzt. Doch heute stolperte ich über ein Zitat von Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Hintergrund ist, dass er den in Leverkusen in leichte Ungnade gefallenen Trainer Bruno Labbadia angesichts der aktuellen Trainerknappheit nicht so mirnichts, dirnichts nach Hamburg gehen lassen möchte. Holzhäuser sagt:

Herr Labbadia hat noch ein Jahr Vertrag bei uns und ich bitte, dies zu respektieren. Ich kann ihn zwar nicht zwingen, aber ich kann verhindern, dass er woanders arbeitet. Dieses Job-Hopping muss aufhören.

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Schalke bleibt auf höchstem Niveau stabil

03. Jun. 2009 | 5 Kommentare

Erst gestern las ich im Internetangebot von „westline“:

Für die Fans hat Schnusenberg noch eine gute Nachricht: Die Eintrittspreise in der Veltins-Arena bleiben stabil. Während andere Bundesligisten kräftig an der Preisschraube drehen, macht Schalke diesen Trend nicht mit.

Mit anderen Worten: Sorgt schon mal für genügend Deckung auf dem Girokonto, denn Schalke bucht exakt 11 Tage nach dem Ende der Spielzeit schon wieder die Dauerkarten für die kommende Saison ab. Bei mir war es heute soweit. Und was die Schalker Preispolitik angeht, die sich laut Schnusenberg ja so positiv von der anderer Bundesligisten abhebt, verweise ich gerne auf den aktuellen Preisvergleich in Matthias Berghöfers „Auswärtssieg“.

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Die Realität holt die Sensation ein

02. Jun. 2009 | Ein Kommentar

medinziballFelix Magath wird neuer Trainer, Manager und Vorstandsmitglied des FC Schalke 04! Was vor ein paar Wochen noch für ungläubiges Erstaunen sorgte, ist mittlerweile ganz alltägliche Realität geworden. Zwar hat der neue Schalker Trainervorstandmanager noch keine einzige Übungseinheit in blau und weiß geleitet, doch aus dem fernen Puerto Rico scheint er bereits jetzt die Fäden zu ziehen. Vorbei ist allerdings nicht nur die Zeit des ungläubigen Erstaunens, sondern auch die Phase der wilden Phantasien. Grafite, Dzeko und Misimovic sollte Magath aus Wolfsburg mitbringen. Wahlweise auch Kacar aus Berlin loseisen. Oder mindestens Lincoln oder den bis dato in Deutschland recht unbekannten Dänen Kahlenberg als Verstärkung für das Mittelfeld präsentieren. Doch bislang sieht es mau aus, was Schalker Neuverpflichtungen angeht. Die Medien, die vor ein paar Tagen Schalke noch im Kaufrausch sahen, stempeln Magath jetzt im gleichen Brustton der Überzeugung zum „Spar-Meister“ ab, der nur fünf Millionen Euro ausgeben dürfe, von denen bereits 1,5 Millionen von das tschechische Talent Jan Moravek ausgegeben seien. Als erster Transfercoup des neuen Machers wird stattdessen der Nürnberger Nachwuchsspieler und türkische U21-Internationale Emin Yalin gefeiert, der zunächst jedoch ausschließlich in der Schalker Amateurmannschaft eingesetzt werden soll. Noch sind mehr als drei Wochen Zeit bis zum Schalker Trainingsauftakt am 25. Juni. Bis dahin darf man erwarten, dass die Personalie Holtby endgültig geklärt ist. Mit der Verpflichtung eines gestandenen Mittelfeld-Krachers oder gar eines 20-Tore-Stürmers (wie angeblich von Jermaine Jones gefordert) rechne ich bis zum 25. Juni nicht. Bliebe also noch die erste Euphoriewelle bezüglich der Medizinbälle, mit denen Magath zwangsläufig in Verbindung gebracht wird. Doch auch hierbei wird man seine Erwartungen ein Stückweit zurückfahren müssen. Denn nicht etwa Felix Magath gilt als Erfinder des „Vollballs“, sondern der New Yorker Polizist und Ringer William „The Iron Duke“ Muldoon. Selbst das diesem Beitrag vorangestellte Foto – freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von den Hentschels – entstand bereits vor rund acht Jahren auf einem Trainingsgelände auf dem Berger Feld. Damals schwang noch Huub Stevens das Zepter auf Schalke. Die BILD-Zeitung würde das wohl einen Foto-Beweis nennen. Ich nicht.

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Der Mythos von unverkäuflichen Spielern

26. Mai. 2009 | 11 Kommentare

Manuel Neuer - Quelle: schalkefan.deDie Liga hat gerade erst vor ein paar Tagen seinen regulären Spielbetrieb eingestellt, Energie Cottbus muss noch in der Relegation nachsitzen, Werder Bremen und Bayer Leverkusen spielen am Samstag in Berlin den letzten Vollversager der Saison aus – aber ansonsten war’s das jetzt. Und kaum haben die Trainer ihre Kader in den Urlaub bzw. mit Jogi Löw auf die Asien-Reise geschickt, nimmt das Transfer-Karussell auch schon wieder Fahrt auf. Dabei fällt auf: Die beiden ersten feststehenden größeren Transfers sind gleich zwei „unverkäufliche Spieler“. Als solche wurden zumindest Bremens Diego (spielt demnächst vor durchschnittlich 21.000 oder wahlweise auch gar keinen Zuschauern in Turin) und Stuttgarts Gomez (zieht es – gemäß Liedermacher Andreas Frege –  zu einem Scheißverein) immer wieder von ihren Clubführungen bezeichnet. Nun gut. Man hat sich ja daran gewöhnt, dass man als Fußballfan andere Maßstäbe anlegt, als die kickende Belegschaft auf dem Rasen. Für die Seria A würde ich beispielsweise nur eine geschenkte Dauerkarte annehmen, wenn man mir ein frisch bezogenes Daunenbett auf die Haupttribüne stellte. Warum ich mich mich derartigem überhaupt befasse? Weil ich trotz des Geldes, trotz des Prestiges, trotz der begrenzten Lebensarbeitszeit eines Fußballers, trotz der Aussicht auf eine lange Nationalmannschaftskarriere und trotz der realistischen Prognose von vielen, vielen Titeln immer noch an das Gute im Menschen glaube. Und deshalb weigere ich mich auch, daran einen Gedanken zu verschwenden. Auch wenn der Mythos der unverkäuflichen Spieler erst heute kräftig ins Wanken geraten ist.

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Schalker Stagnation in der ewigen Bundesligatabelle

25. Mai. 2009 | Kommentare deaktiviert für Schalker Stagnation in der ewigen Bundesligatabelle

Eine nette statistische Spielerei ist die “Ewige Bundesligatabelle”. Doch wer meint, sich mit einem Blick auf diese Rangliste von der gerade abgelaufenen Saison erholen zu können, irrt sich. In der Tat konnte Schalke in der Spielzeit 2008/09 lediglich seine Position halten. Sowohl nach oben (K’lautern liegt trotz aktueller Zweitklassigkeit 75 Punkte voraus) als auch nach unten (Frankfurt hechelt mit 50 Punkten Rückstand hinterher) liegt man voraussichtlich noch für ein paar Jahre festbetoniert auf Rang 9. Zumindest gelingt Schalke das Kunststück, als einziges Team eine ausgeglichene Tordifferenz vorweisen zu können (2030:2030 Tore). Hier die Top-Positionierungen:

  Verein Spiele Tore Punkte
1. Bayern München 1500 + 1432 2887
2. Werder Bremen 1526 + 482 2386
3. Hamburger SV 1560 + 406 2380
4. VfB Stuttgart 1492 + 425 2281
5. Borussia Dortmund 1424 + 314 2137
6. Borussia Mönchengladbach 1398 + 374 2055
7. 1. FC Köln 1356 + 349 2028
8. 1. FC Kaiserslautern 1424 + 37 2025
9. FC Schalke 04 1390 +/- 0 1950
10. Eintracht Frankfurt 1390 + 85 1900
11. Bayer Leverkusen 1024 + 293 1540
12. VfL Bochum 1126 – 254 1346
13. Hertha BSC Berlin 944 – 45 1317
14. MSV Duisburg 948 – 229 1147
15. 1. FC Nürnberg 914 – 248 1109
16. Karlsruher SC 812 – 315 953
17. Fortuna Düsseldorf 752 – 208 920
18. TSV 1860 München 672 – 37 884

Wer es etwas ausführlicher und vor allem auch vollständig haben möchte, schaut bei Fussballdaten.de vorbei.

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Wenigstens gab’s Freibier

24. Mai. 2009 | Ein Kommentar

Das hatte sich Schalkes Präsident Josef Schnusenberg sicherlich ganz anders vorgestellt: Nach den letzten 90 Minuten einer hundsmiserablen Saison sollte seine Ankündigung einer dreiviertelstündigen Freibier-Party eigentlich die Gemüter ein wenig beruhigen und einen bierseligen Mantel des Schweigens über das abgelaufene Fußballjahr ausbreiten. Doch als “Jupp” nach dem 2:3 im Saisonabschlussspiel gegen Hoffenheim zum Mikrofon griff, konnte er seine Botschaft im gellenden Pfeiffkonzert gar nicht mehr richtig vermitteln. Es wäre auch zu einfach gewesen zu glauben, dass man sich die letzten 34 Spieltage einfach “schönsaufen” könnte. Nee, Schalke, das war nichts. Als Titelkandidat mit einem teuren und offensichtlich komplett überbewerteten Kader mit einem Trainer gestartet, dem ein ganzer Teppich von Vorschusslorbeeren ausgebreitet wurde, steht man 10 Monate später mit leeren Händen da. Die Tatsache, dass die verpasste Dortmunder Europaliga-Qualifikation am Samstag in der Arena gefeiert wurde, als habe Schalke selbst etwas erreicht, lässt mich eher ratlos zurück. Denn wenn die einzige Freude, die einem nach einer Saison bleibt, die Schadenfreude ist, zeigt dies in erschreckender Deutlichkeit, wie viel teurer Murks in diesem Jahr geboten wurde.

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Ganz nah dran an der Mannschaft

20. Mai. 2009 | Kommentare deaktiviert für Ganz nah dran an der Mannschaft

Schalke Fanclub Monasteria
Heute erreichte mich eine CD von Mecki, die zusammen mit mir und anderen Mitgliedern des Schalke Fanclubs Münster am Wochenende in Berlin war. Im Gegensatz zu mir besitzt Mecki eine gute Spiegelreflexkamera und konnte deshalb tolle Fotos im Olympiastadion schießen. Hier einige Ihrer Impressionen.
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Plöpp!

18. Mai. 2009 | 2 Kommentare

Schalke Fanclub Monasteria
Am Samstag um 17.17 Uhr machte es plötzlich deutlich vernehmbar „Plöpp“ im Berliner Olympiastadion. Mit einem seichten Verpuffer verabschiedeten sich die Meisterschaftsräume der Hertha an diesem Nachmittag. Zuvor bekam man als Zuschauer ein Spiel geboten, das auch wirklich alles andere als meisterlich war. Hertha wollte mal wieder auf Teufel komm‘ raus Kontern und trug so gut wie gar nichts zur Partie bei, Schalke besann sich auf die alten Tage der Saison darauf, dass man als Auswärtsteam in der Bundesliga nicht unbedingt die offensivere Mannschaft sein und in Konter laufen muss. Logisches Fazit nach 91 Minuten: Ein 0:0 der schlechteren Art. Ich weiß ja nicht, ob die Hertha-Fans, die zuvor noch laut von der ersten Meisterschaft seit 1931 tönten, wirklich an ihre Chance geglaubt haben. Die Mannschaft hat es auf jeden Fall nicht. Einen derart uninspirierten Auftritt eines Titelkandidaten gegen eine graue Maus aus dem Bundesliga-Mittelfeld habe ich zuletzt vor zwei Jahren gesehen: beim peinlichen Schalker Spiel in Dortmund am vorletzten Spieltag des Fußballjahres 2006/2007. Damals wie heute siegte letztendlich die fußballerische Gerechtigkeit.

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So Long, and Thanks For All the Fish

14. Mai. 2009 | 8 Kommentare

Schalke Fanclub Monasteria
Heute Morgen sah ich im Frühstücksfernsehen einen IG-Metall-Gewerkschafter, der es schaffte, in nur einem einzigen Statement drei Phrasen unterzubringen: „Natürlich, wenn man aus der Kirche rauskommt, ist man immer schlauer. Wir sind mit Tempo 180 in die Garage gefahren, wobei man auch sehen muss, dass der Fisch immer vom Kopf her stinkt.“ Diese Ansammlung von Allgemeinplätzen ließ mich zunächst schmunzeln. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir: Der Mann hatte einfach recht! Zwar wurde er nicht zur derzeitigen Lage des FC Schalke 04 befragt, sondern (natürlich) nur zur aktuellen wirtschaftlichen Krise, dennoch kann ich aus königsblauer Sicht alles unterschreiben. Und das nicht erst seit den gestrigen 90 Minuten gegen Stuttgart. Es war kein schlechtes Spiel, das unsere Blauen gegen die Schwaben lieferten. Genau genommen schoss Stuttgart bis zum 2:1-Siegtreffer genau zweimal auf das Schalker Tor und hatte auch danach nur noch eine weitere Konterchance. Doch natürlich reichte es für die Gäste gegen eine von Grund auf verdorbene Mannschaft, wie die, die derzeit das königsblaue Leibchen für viel Geld spazieren trägt. Das mit der „verdorbenen Mannschaft“ sehe ich übrigens nicht erst seit gestern so. Meine Freunde und Stadionkumpels werden bestätigen, dass ich bereits vor etlichen Monaten meine Zweifel daran geäußert habe, dass aus diesem Kader noch einmal etwas Sinnvolles herauskommen kann, indem man den einen oder anderen faulen Apfel aussortiert. Meine langjährigen Erfahrungen als Bewohner eines Studentenwohnheimes haben mich gelehrt: Sitzt der Schimmel erst einmal im Kühlschrank fest, wird es auch nicht besser, wenn man einfach nur den Inhalt austauscht. Irgendwann musst du mit dem Großreinemachen anfangen, ansonsten wirst du deines Lebens als Kühlschranknutzer nicht mehr froh. Zumindest nicht in Bezug auf den Kühlschrankinhalt.

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Schalke II droht die Sechstklassigkeit

13. Mai. 2009 | Kommentare deaktiviert für Schalke II droht die Sechstklassigkeit

Carlos Grossmueller - Quelle: schalkefan.deCarlos Grossmüller und „seine“ zweite Mannschaft des FC Schalke 04 stehen nach einer katastrophal verlaufenen Regionalliga-Spielzeit vor dem Sturz in die sechste Liga. Wie „DerWesten.de“ berichtet, habe man auf Schalke vergessen, fristgerecht eine Lizenz für die NRW-Liga (5. Liga) zu beantragen. Sollte Schalke II, das die letzten vier Spiele allesamt verloren hat, im Saisonfinale nicht doch noch irgendwie den Klassenerhalt schaffen, droht der ungebremste Durchmarsch von der vierten in die sechste Spielklasse (Westfalenliga). Vor dem heutigen Kellerduell gegen Bochum II rangiert die Elf von Trainer Markus Högner gerade drei Pünktchen über dem ominösen Strich. Insgesamt hat Schalke II noch fünf Partien vor der Brust, um den Totalabsturz zu verhindern.

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