Hat Manager Andreas Müller gelogen? [Update: Ja!]

02. Feb. 2009 | 8 Kommentare

Es gibt keinerlei Anfrage, weder von einem türkischen Verein, noch vom Spieler selber oder seinem Berater.

Fabian Ernst - Quelle: schalkefan.de

So äußerte sich Schalkes Manager Andreas Müller noch am Samstagvormittag vor dem Spiel bei Hannover 96 zu den von türkischen Medien lancierten Wechselgerüchten um Fabian Ernst. Auch auf der offiziellen Schalker Vereinswebsite ließ Müller ein etwaiges Interesse von Besiktas Istanbul dementieren. Heute, keine zwei Tage nach den klaren Worten des Managers, sucht man den betreffenden Artikel auf schalke04.de vergeblich. Er wurde kurzerhand ersatzlos gelöscht. Gleichzeitig meldet u.a. der „sid“, der Wechsel von Fabian Ernst zu Besiktas sei für 4,5 Millionen Euro in trockenen Tüchern. Am Samstag noch das klarste aller möglichen Dementis, am Sonntagabend dann alles anders? Sollte der Wechsel von Fabian Ernst im Verlauf des Tages auch von Schalke offiziell bestätigt werden, hat Andreas Müller nichts anderes getan, als beinhart gelogen. Und dabei ist es total egal, ob das im Bundesligageschäft so Usus ist. Eine Lüge bleibt es trotzdem.

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Eigentlich ist Schalke richtig super

31. Jan. 2009 | 5 Kommentare

Ich weiß nicht, welches Spiel der Premiere-Kommentator heute gesehen hat, als er eine „spielerisch gute Schalker Mannschaft“ beschrieb, „die fightet, die spielt“ und „die sich weitaus besser präsentiert, als in vielen, vielen Spielen der Hinrunde“. Ich sah eine über weite Phasen extrem leidenschaftslose Mannschaft, bei der im Spielaufbau so gut wie gar nichts klappte, in der einzelne Spieler 90 Minuten lang ohne die Miene zu verziehen ihr Trikot spazieren trugen, die vor dem Tor hyperaktiv-hilflos agierte wie ein Rudel 16-Jährige fünf Minuten vor dem ersten Mal und die deshalb völlig zu Recht mit 1:0 in Hannover verlor.
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Provinzieller Schenkelklopf-Journalismus

29. Jan. 2009 | 3 Kommentare

Keine Sterne auf der Brust – Schalke 04! Das Willkommen war herzlich und bestimmt: Wir – der FCC – haben erreicht, wovon Schalker Fans noch träumen. Wir sind Meister, wir haben längst Pokale gewonnen, wir haben einen Stern über dem Emblem. […] Schlussendlich gewannen die Schalker vor allem aufgrund ihrer effektiven Chancenverwertung, denn diese machte meine Jenaer, die zwar kämpften aber nicht siegten, vorgestern nur zum Sieger der Herzen. Ein Titel, den sonst die Königsblauen tragen; doch für den es keine Sterne auf der Brust gibt. Die Fans des FC Carl Zeiss Jena gaben gegen den FC Schalke 04 alles und bewiesen, dass zumindest sie erstklassig sind.

Das schreibt Mareike Köhler in der Thüringischen Landeszeitung. Und mit Verlaub: Es ist kompletter Bockmist. Der FC Carl Zeiss Jena trägt zwar in der Tat einen „Meisterstern“ auf der Brust, der an die drei DDR-Meisterschaften 1963, 1968 und 1970 erinnert. Sollte die aktuelle Saison allerdings mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga enden, wäre man diesen Stern auch schon wieder los. Grund: In der ersten und zweiten Bundesliga sind einzig und allein Bundesliga-Meisterschaften „sternrelevant“(siehe hier). Diese Unkenntnis mag man vielleicht der bislang nicht größer journalistisch in Erscheinung getretenen Frau Köhler noch durchgehen lassen, obwohl ich mich in solchen Fällen immer wieder frage: Liest bei den „Qualitätsmedien“ denn eigentlich keiner mehr Korrektur??? Aber vielleicht hätte die nette Mareike bei ihrer Lobhudelei der großartigen Jenaer Fans dann doch zumindest einmal darüber berichten sollen. Oder darüber. Vielleicht auch darüber. Aber OK, das passt wahrscheinlich nicht in den provinziellen Schenkelklopf-Journalismus, den die „TLZ“ zu pflegen scheint.

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Farfáns Doppelpack ebnet den Weg zum Sieg

27. Jan. 2009 | 2 Kommentare

Jefferson Farfán - (c) “kleiner riese 74″ @ flickr.comFred Rutten, du alter Trainerfuchs! Was hat man sich über dich gewundert, als du deine Mannschaft in der Winterpause ausschließlich gegen zweitklassige Teams hast antreten lassen. Erst heute zeigte sich die ganze Genialität dieser Maßnahme. Denn mit einer Testspielbilanz von einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage war Schalke heute bestens gerüstet für das Pokalduell gegen den Drittligisten Carl Zeiss Jena. Mit 4:1 siegten die Königsblauen im Ernst-Abbe-Sportfeld. Und auch wenn es nicht der befürchtete „große Pokalfight“ war – ein Spaziergang war’s längst nicht.
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Endlich neue Feindbilder

26. Jan. 2009 | 4 Kommentare

Nachdem Kevin Kuranyi in den letzten fünf Jahren der durchweg verständliche und extrem nachvollziehbare Vorwurf gemacht wurde, dass er in Nutella-Werbespots auftritt, sind es in der neuesten Kampagne nun unter anderem Jermaine Jones und Manuel Neuer, die der süßen Schokoladenpampe ihr Gesicht leihen. Und jetzt bekommen wir alle bitte mal ganz schnell Schaum vor den Mund und fangen an, uns über Jones und Neuer zu ereifern. Diese ekeligen Nutella-Boys. Diese Nutella-Streicher-Ablutscher. Diese Luschen aus dem Werbefernsehen. Die haben nichts auf Schalke zu suchen, diese Warmduscher. Das habe ich doch schon immer gesagt. Die passen einfach nicht zu uns.

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Die Jungen sammeln Spielpraxis

24. Jan. 2009 | Kommentare deaktiviert für Die Jungen sammeln Spielpraxis

Vor knapp drei Wochen verpflichtete Schalke heimlich, still und leise den 18-jährigen Stürmer Marvin Pourie, der am Rande des Ruhrgebietes, in Werne, das Fußballspielen erlernte. Pourie durchlief diverse Ausbildungsstationen, u.a. auch den Nachwuchs von Borussia Dortmund, und ging dann sensationell zum FC Liverpool. Vor knapp zwei Wochen gab Schalke den Transfer offiziell bekannt und kündigte gleichzeitig an, den mit einem Viereinhalb-Jahres-Vertrag ausgestatteten Pourie für die kommenden 30 Monate an den TSV 1860 München auszuleihen. Dort solle der Jungspund erste Spielerfahrungen sammeln, reifen und schließlich als gestandener Profi zum FC Schalke 04 „zurück“kehren. Seit gestern weiß man: Marvin Pourie sammelt in der Tat Spielpraxis. Mehr noch: Beim extrem peinlichen 2:2 im letzten Schalker Testspiel in der Vorbereitungsphase brachte Pourie mit seinem 2:1 für die 60er in der 85. Minute den FC Schalke sogar an den Rand einer Niederlage.

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„Goldener Schlagstock“ für den den „Wachdienst Bremen“

22. Jan. 2009 | 2 Kommentare

Im Vorfeld des UEFA-Cup-Spiels gegen Paris Saint-Germain hatte es besonders scharfe Besucherkontrollen für Gästefans gegeben. Eine in der Art der Ausführung nicht unumstrittene Maßnahme, wenngleich es im Vorfeld offizielle Warnungen bezüglich extrem gewaltbereiter Hooligans gegeben hatte. Nun kürte das „Bündnis aktiver Fußball-Fans“ (BAFF) das „Blankziehen auf Schalke“ zum größten Ordner-Fauxpas des vergangenen Jahres. In einer Reportage zum „Fankongress in München“ (Quelle: der-betze-brennt.de) heißt es:

Der Goldene Schlagstock im Bereich Ordner haben sich Schalker verdient, die durch unmenschliche Kontrollen vor dem Spiel im Europapokal Schalke 04 gegen Paris St. Germain aufgefallen sind. Alle Franzosen mussten sich in extra aufgestellten Zelten vorm Gästeblock nackt einer Kontrolle unterziehen.

Hat zwar überhaupt nichts damit zu tun, aber wenn wir schon einmal dabei sind Trophäen zu vergeben, nominiere ich den Platzwart des FC St. Pauli feierlich für die „Goldene Rasenheizung“, da er sich in vorbildlicher Weise – wie einst im Pokal-Viertelfinale 2006 – für seinen Verein geopfert und der Lächerlichkeit der Welt preisgegeben hat. So viel Einsatz muss man bei einem popeligen Testspiel erst einmal an den Tag legen.

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Laryea, wer?

19. Jan. 2009 | Ein Kommentar

Schalke soll an einer Verpflichtung von Laryea Kingston interessiert sein. Der 28-jährige Ghanaer spielt derzeit beim schottischen Erstligisten „Heart of Midlothian“ und ist dort als Spielmacher unterwegs. Kingston ist 1,72 Meter groß, ghanaischer Nationalspieler (30 Spiele / 6 Tore), Bruder des ghanaischen Nationalmannschafts-Torhüters Richard Kings(t)on (über das „t“ im Namen herrscht innerhalb der Familie offensichtlich keine Einigkeit) und hat in seiner Karriere schon einiges gesehen. Auf der Liste seiner bisherigen Arbeitgeber tauchen Namen wie Hapoel Tel Aviv, Krylja Sowetow Samara, Terek Grosny und Lok Moskau auf. Seine aktuelle Saisonstatistik in Schottland weist 2 Tore bei 14 Einsätzen in der Premier League auf. Das ist nicht gerade herausragend und wird auch nicht besser, wenn man den einen, einsamen Assist hinzuzählt, den er im aktuellen Ligageschehen bislang leisten konnte. Ach so: 2,2 Millionen Euro kosten soll Kingston übrigens. Die Verlinkung auf die üblichen Youtube-Videos spare ich mir jetzt bewusst, weil ich immer mehr das Gefühl habe, diese Clips werden von den Spielern bzw. deren Beratern selbst produziert, um scoutingfaulen Clubs einen Weltstar vorzugaukeln. [Update, 19:30 Uhr: Und deshalb ist es beruhigend, wenn Andreas Müller die komplette Kingston-Geschichte klar in den Bereich einer Medien-Ente einordnet.]

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Eine Fehleinschätzung namens Zé Roberto

19. Jan. 2009 | Kommentare deaktiviert für Eine Fehleinschätzung namens Zé Roberto

Am 24. Oktober 2007 erreichte mich eine Mail eines guten Freundes aus Brasilien, der mir davon berichtete, dass der Transfer von Zé Roberto (II) vom brasilianischen Traditionsverein Botafogo zum FC Schalke 04 in trockenen Tüchern sei. Er berichtete mir allerdings auch, dass Zé Roberto selbst für brasilianische Verhältnisse als problematischer Zeitgenosse gilt. Damals gab ich meiner Hoffnung Ausdruck, dass sich Marcelo Bordon den Vogel vorknöpfen und einnorden werde. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es eine Fehleinschätzung war. Eine von vielen Fehleinschätzungen, die rund um Schalke gemacht wurden. So glaubte Manager Andreas Müller anscheinend genau so wie ich, dass das Schalker Mannschaftsgebilde stark genug sei, um einen Problemfall auf Kurs zu bringen. Und Zé Roberto war sich anscheinend sicher, dass diese fiesen Gerüchte über Mitteleuropa von wegen Schnee, Regen und Kälte etc. nur eine Erfindung der internationalen Südsee-Tourismus-Mafia seien. Was St. Mirko Slomka damals dachte, ist nicht überliefert. Es stellt sich gerade deshalb die Frage, warum ein Trainer einen neu gewonnenen Spieler zunächst nur sporadisch einsetzt, und anschließend sogar völlig vergisst. Aber das ist jetzt alles Schnee von gestern. Zé Roberto akzeptierte dem Vernehmen nach eine Strafe von 58.000 Euro und ließ sich jetzt für (positiv) geschätze 200.000 Euro an Flamengo Rio de Janeiro ausleihen. Mach unter dem Strich einen Reinverlust von knapp 2,75 Millionen Euro – schließlich hatte sich Schalke die Dienste Zè Roberto einst 3 Millionen kosten lassen. Sehen wir es positiv: Es war letztendlich ein Ende mit Schrecken, aber wenigstens ist es endlich ein Ende einer ganz großen Fehleinschätzung.

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Krstajics Abschied auf Raten

16. Jan. 2009 | Kommentare deaktiviert für Krstajics Abschied auf Raten

Mladen Krstajic - (c) Hanno H. Endres via http://de.wikipedia.orgMladen Krstajic spielt seit 2004 auf Schalke. Damals wechselte er von Werder Bremen ins Revier und galt als der zweitbeste Abwehrspieler der Bundesliga. Nur Zweitbester, weil der einzige bessere ein paar Meter neben ihm seinen Job verrichtete. Mladen Krstajic und Marcelo Bordon erwiesen sich in den Folgejahren als Glücksgriffe für Schalke. Beide lieferten gute Leistungen ab und kassierten gutes Geld. Doch jede Ära hat ein Ende. Im Falle von Mladen Krstajic, der zwar immer noch ein guter, allerdings kein überragender Abwehrrecke mehr ist, rückt dieses Ende allmählich in greifbare Nähe. Am Saisonende läuft der Vertrag des dann 35-Jährigen aus – und mehr als einen „Anschlussvertrag“ wird es für ihn wohl nicht mehr geben. Manager Andreas Müller deutete im Reviersport an, dass Krstajic seinerseits mit einer Einschränkung bei den Bezügen einverstanden sein müsste, damit es noch einmal zu einer Vertragsverlängerung kommt. Eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen.

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